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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Wenn es meine Schuld war, kann ich das nur bedauern.
    Eines weiß ich jedoch: es wird für uns beide besser sein, wenn wir eine Weile getrennt leben und nicht durch ständige Streitereien noch mehr zerstören als bisher. Ich bin daher zu Marie Sheldon gezogen, einer Meeresgeologin bei NUMA. Sie bietet mir freundlicherweise Quartier in ihrem Haus in Georgetown, bis ich etwas mehr Ruhe in meinen Gemütszustand gebracht habe. Versuch bitte nicht, Verbindung mit mir aufzunehmen. Das würde wieder nur zu Zank und bösen Worten führen, die besser unausgesprochen bleiben. Laß mir Zeit, meine innere Ruhe wiederzufinden. Ich bitte Dich inständig darum, Gene.
    Es heißt ja, die Zeit heilt alle Wunden. Hoffen wir für uns, daß es so ist. Das soll keine feige Flucht in einer Situation sein, in der Du mich nötig brauchst. Ich bin fest davon überzeugt, daß es für Dich eine Entlastung ist – bei dem Streß, unter dem Du jetzt gerade beruflich stehst.
    Verzeih mir meine weibliche Schwäche und bedenke dabei, daß es aus meiner Sicht so erscheint, als hättest Du mich vertrieben. Hoffen wir, daß die Zukunft unsere Liebe wieder
festigen wird.
    Noch einmal in Liebe Deine Dana
34
.
    Dana stand vor ihrem Kleiderschrank und zelebrierte das weibliche Ritual, sich zögernd zu entscheiden, was sie anziehen solle. Ein Klopfen an der Schlafzimmertür riß sie aus ihrer Grübelei.
    »Dana? Bist du schon fertig?«
    »Komm nur herein, Marie.«
    Marie Sheldon öffnete die Tür und schaute ins Zimmer. »Oje, Süße, du bist ja noch nicht einmal angezogen.« Marie hatte eine rauchig verschleierte Stimme. Sie war klein und dünn, aber voller Vitalität und mit lebhaft schimmernden blauen Augen, einer Stupsnase und hell blondiertem Haar, kurz geschnitten im neuesten Stil von künstlicher Zerzaustheit. Nur ihr energisch geformtes Kinn brachte einen männlichen Zug in ihr sonst sehr weiblich verführerisch wirkendes Gesicht.
    »Jeden Morgen ist es bei mir dasselbe«, sagte Dana gereizt. »Wenn ich mich nur dazu überwinden könnte, schneller meine Wahl zu treffen.«
    »Bei einer Frau eine verzeihliche Sünde«, sagte Marie tröstend und trat neben Dana. »Wie wäre es mit dem blauen Rock?«
    Dana nahm den Rock vom Bügel und warf ihn im nächsten Moment ärgerlich auf den Teppich. »Nützt ja nichts! Die passende Bluse ist in der Reinigung.«
    »Immer noch kein Grund zur Aufregung.«
    »Ich kann mich einfach nicht beherrschen«, sagte Dana seufzend. »Neuerdings scheint bei mir alles schiefzugehen.«
    »Mach dir nicht selbst das Leben so schwer«, sagte Marie. »Du bist nicht die erste Frau, die aus irgendeinem Grund ihren Mann verlassen mußte.« Sie gab ihrer Freundin und Kollegin einen aufmunternden Klaps auf die Schulter. »Laß dir Zeit. Ich gehe inzwischen hinunter und lasse den Motor des Wagens Warmlaufen.«
    Sobald Maries Schritte auf der Treppe verklungen waren, ging Dana ins Badezimmer und nahm zwei Tabletten Valium. Die beruhigende Wirkung war zwar noch nicht zu spüren, als Dana in ein türkisfarbenes Leinenkleid schlüpfte. Aber sie wußte, daß in wenigen Minuten ein Gefühl von Ruhe und Gelassenheit in ihrem Innern eine trügerische Sanftheit schaffen würde. Nachdem sie ihr Haar geordnet und Pumps mit flachen Absätzen angezogen hatte, ging sie hinunter. Auf dem Weg zum Hauptquartier von NUMA war Dana schon so entspannt, daß sie die Melodie der Schlagermusik aus dem Autoradio mitsummen konnte.
    »Eine Tablette oder zwei?« fragte Marie beiläufig. »Wie?«
    »Es ist dir doch deutlich anzumerken, daß du wieder deine Beruhigungstabletten genommen hast.«
    Dana zuckte nur mit den Schultern und summte weiter die Schlagermelodie. »Du schluckst wirklich zuviel von dem Zeug.«
    »Ich brauche das eben im Moment für meine Nerven«, sagte Dana.
    »Du meinst, zur Dämpfung deines Schuldgefühls.«
    Dana seufzte. »Ich weiß selbst, daß es vielleicht falsch war, Gene zu verlassen. Aber ich habe trotzdem das Gefühl, er ist jetzt allein mit sich und seinen beruflichen Problemen besser aufgehoben.«
    »Hoffentlich irrst du dich nicht«, sagte Marie ernst. »So wie du mir Gene beschrieben hast, balanciert er ständig am Rande eines Nervenzusammenbruchs.«
    »Das stimmt nur halbwegs«, widersprach Dana. »Jedenfalls hat er genug Kraft, eine Mauer der Abwehr gegen mich zu errichten.«
    »Klingt ziemlich pathetisch.«
    Dana lachte freudlos. »Dann sag einfach: seine Arbeit ist ihm im Moment wichtiger als ich. Alle meine Versuche, ihm zu

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