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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Fundstelle des Kornetts müßten uns dann die Computer von NUMA ein Ergebnis liefern, das dem tatsächlichen Lageplatz der Titanic ziemlich nahe kommt.«
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach eine erfolgversprechende Methode«, bestätigte Gunn.
    »Inzwischen verlieren wir aber zwei Tage.«
    »Wir verlieren nichts«, widersprach Pitt ruhig. »Wir gewinnen sogar etwas. Admiral Kemper hat uns die Modoc geliehen. Sie liegt in Norfolk startbereit vor Anker.«
    »Natürlich!« rief Gunn enthusiastisch. »Dann haben wir auch die Sea Slug.«
    Pitt nickte. »Die Sea Slug ist das neueste Tauchboot der Marine. Speziell für Tiefsee-Rettung und Bergung entworfen und konstruiert. Sie ist auf dem Achterdeck der Mordoc einsatzbereit. In zwei Tagen kann ich mit Rudi an Bord der Modoc im vermutlichen Lagegebiet des Wracks sein und mit der Suche beginnen.«
    Sandecker kratzte sich mit dem kurzen Zeigestab nachdenklich am Kinn. »Und wenn die Computer inzwischen Ihre Arbeit verrichtet haben, übermittle ich euch die neu errechnete Position des Wracks. So stellt ihr euch das wohl vor?«
    »Ja. Auf diese Weise verlieren wir keine Zeit.«
    Sandecker legte den Zeigestab beiseite und ließ sich in einen Sessel sinken. »Gut, Jungs, ihr habt grünes Licht.«
31
    Mel Donner tippte auf den Klingelknopf neben Seagrams Haustür in Chevy Chase und unterdrückte ein Gähnen. Seagram öffnete und trat auf die Vorderveranda. Sie nickten einander zu wie zwei Morgenmuffel und gingen zu Donners Wagen. Seagram ließ sich auf den Nebensitz sinken und blinzelte aus dunkel umränderten Augen aus dem Seitenfenster, während Donner losfuhr. »Du siehst aus wie Frankenstein, bevor er zum Leben erweckt wurde«, sagte Donner. »Hast du gestern nacht so lange gearbeitet?«
    »Nein, ich bin ziemlich früh heimgekommen«, antwortete Seagram. »Das war eben der Fehler. Dana und ich hatten dadurch mehr Zeit für unsere schon zur Gewohnheit gewordenen Wortgefechte. Neuerdings benimmt sie sich so herablassend mild, als wäre ich ein ungezogener Junge, dem sie mit betonter Sanftheit ein schlechtes Gewissen suggerieren will. Schließlich ging mir das so auf die Nerven, daß ich mich in mein Arbeitszimmer eingeschlossen habe. Ich bin am Schreibtisch eingeschlafen, und jetzt bin ich immer noch ganz verkrampft und kreuzlahm.«
    »Vielen Dank«, sagte Donner mit schiefem Lächeln. Seagram musterte ihn mißtrauisch von der Seite. »Wofür dankst du mir?«
    »Für eine weitere Bestätigung meiner Entschlossenheit, Junggeselle zu bleiben.«
    Sie schwiegen beide, während Donner den Wagen durch den morgendlichen Stoßverkehr von Washington lenkte. Dann fragte Donner versöhnlich: »Warum machst du nicht ein bis zwei Wochen Urlaub mit Dana irgendwo an einem sonnigen Strand? Die Installation der Verteidigungsanlagen geht reibungslos weiter, und hinsichtlich des Byzaniums können wir nur abwarten und hoffen, daß Sandeckers Mannschaft von NUMA es aus der Titanic birgt.«
    »Ich bin jetzt unabkömmlicher als je zuvor«, sagte Seagram mürrisch.
    »Du manövrierst dich nur zur Selbstbestätigung in diese Pose der Unentbehrlichkeit hinein. Im Augenblick haben wir alles aus den Händen gegeben.«
    Ein grimmiges Lächeln zuckte um Seagrams Lippen. »Du bist der Wahrheit näher, als du ahnst.«
    Donner warf ihm einen schnellen Blick zu. »Was meinst du damit?«
    »Wir haben zwar nicht alles, aber vieles aus den Händen gegeben«, antwortete Seagram. »Der Präsident hat mir befohlen, einen Zwischenbericht über den Stand des Projekts Sizilien an die Russen auszuliefern.«
    Donner lenkte den Wagen unwillkürlich an den Straßenrand, hielt an und schüttelte fassungslos den Kopf. »Mein Gott, warum das?«
    »Warren Nicholson hat den Präsidenten davon überzeugt, der CIA könne eines der wichtigsten Geheimdienstnetze der Russen unter Kontrolle bekommen, wenn er ihnen über unsere Agenten einige richtige Daten des Projekts Sizilien zuspielt.«
    »Das kann ich einfach nicht glauben«, sagte Donner.
    »Ob du es glaubst oder nicht, spielt keine Rolle«, antwortete Seagram.
    »Aber was sollen die Russen mit einzelnen Daten anfangen? Ohne die wichtigsten mathematischen und konstruktiven Werte würden sie frühestens in zwei Jahren eine verwendbare Theorie erarbeitet haben. Und ohne Byzanium ist das ganze Konzept wertlos.«
    »Sie könnten innerhalb von dreißig Monaten ein funktionsfähiges System aufbauen, wenn sie eher als wir an das Byzanium herankommen.«
    »Eine Unmöglichkeit. Das würde

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