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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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seiner beiden Mitarbeiter nachdachte. Die Entscheidung fiel ihm schwer. Er hatte das Gefühl, all seinen Vertrauten von der Meta­Abteilung in den Rücken zu fallen. »Ich werde von einem der Projektleiter einen wesentlich wirkenden, aber nicht viel verratenden Zwischenbericht ausarbeiten lassen«, sagte er schließlich. »Sie werden den Bericht dann an die Russen weiterleiten, Nicholson. Aber alle weiteren Informationen über das Projekt Sizilien werden Sie sich nur von mir holen – aus keiner anderen Quelle. Ist das klar?« Nicholson nickte.
    Der Präsident fuhr mit einer müden Geste über sein Gesicht. »Ich brauche Ihnen wohl nicht erst zu erklären, Gentlemen, daß wir alle als Verräter gelten werden, falls etwas von diesem riskanten Manöver an die Öffentlichkeit dringt.«
30
    Sandecker beugte sich über eine große Reliefkarte des nordatlantischen Meeresbodens und ließ einen kleinen Zeigestab darübergleiten. Ihm gegenüber standen Gunn und Pitt. »Ich verstehe das nicht«, sagte der Admiral. »Falls das gefundene Instrument tatsächlich ein Indiz ist, dann liegt die Titanic nicht dort, wo man sie vermutet.«
    Gunn griff nach einem Filzstift und tupfte eine winzige Markierung auf die ozeanographische Karte. »Ihre letzte gemeldete Position kurz vor dem Untergang war hier, bei 41° 46’ Nord – 50° 14’ West.«
    »Und wo haben Sie das Kornett gefunden?«
    Gunn tupfte eine weitere Markierung. »Die genaue Position des Mutterschiffs von Sappho I , als wir Parleys Kornett entdeckten, war etwa sechs Seemeilen südöstlich davon.«
    »Eine so starke Abweichung: wie ist das möglich?«
    »Es gibt unterschiedliche Angaben hinsichtlich der Position der Titanic bei ihrem Untergang«, erklärte Pitt. »Der Kapitän des einen Rettungsschiffs, der Mount Temple, errechnete die Position des Liniendampfers nach astrolabischem Besteck viel weiter östlich, also wohl wesentlich genauer als das gegißte Besteck, das der vierte Offizier der Titanic kurz nach der Kollision des Schiffes mit dem Eisberg ausrechnete.«
    »Aber die Carpathia, die Überlebende an Bord nahm, steuerte auf dem vom Funker der Titanic angegebenen Kurs deren Position an und erreichte die Rettungsboote innerhalb von vier Stunden«, sagte Sandecker.
    »Es ist zweifelhaft, ob die Carpathia tatsächlich so weit lief, wie ihr Kapitän annahm«, erklärte Pitt. »Falls der Kapitän sich verschätzt hat, könnten die Wrackteile und Rettungsboote tatsächlich mehrere Meilen südöstlich der von der Titanic gefunkten Position gesichtet worden sein.«
    Sandecker tippte mit dem Zeigestab unschlüssig an den Rand der Karte. »Das steuert uns wiederum in eine prekäre Position, Gentlemen. Sollen wir mit unserer Suche genau in dem Gebiet von 41° 46’ Nord – 50° 14’ West beginnen? Oder vertrauen wir mehr auf die Fundstelle von Parleys Kornett sechs Seemeilen südöstlich davon? Falls unser Vertrauen enttäuscht wird, müssen wir unsere Unterwasserkameras über weiß Gott wie viele Hektar Meeresboden schleppen, bevor wir vielleicht auf das Wrack stoßen. Was meinst du, Rudi?«
    Gunn zögerte nicht. »Da wir bei unserer methodischen Suche mit der Sappho I das Wrack nicht im Gebiet der von der Titanic gemeldeten Position gefunden haben, würde ich die Kameras dort versenken lassen, wo wir das Kornett entdeckt haben.«
    »Und was meinst du, Dirk?«
    Pitt schwieg ein paar Sekunden und sagte dann: »Ich plädiere für einen Aufschub von achtundvierzig Stunden.«
    Sandecker musterte ihn nachdenklich über die Karte hinweg. »Wir können uns einen solchen Zeitverlust nicht leisten.«
    Pitt zuckte mit den Schultern. »Dann würde ich vorschlagen, die Kameras erst einmal beiseite zu lassen und gleich auf die nächste Phase überzugehen.«
    »Die wäre?«
    »Wir schicken ein bemanntes Tauchboot hinunter.«
    Sandecker schüttelte den Kopf. »Erscheint mir nicht gut. Ein Fernsehkamera-Schlitten, der von einem an der Oberfläche fahrenden Schiff gezogen wird, kann in der Hälfte der Zeit ein fünfmal größeres Gebiet absuchen als ein naturgemäß viel langsameres Tauchboot.«
    »Aber wie wäre es, wenn wir den Lageplatz des Wracks einigermaßen genau fixieren?«
    Sandecker zeigte deutlich seine Skepsis. »Und wie willst du dieses kleine Wunder vollbringen?«
    »Wir sammeln alle Daten von den letzten Stunden der Titanic hinsichtlich Geschwindigkeit, unterschiedlicher Positionsberichte, Strömungsverhältnisse und Gleitwinkel des sinkenden Schiffes. Zusammen mit der

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