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Heerführer der Finsternis

Heerführer der Finsternis

Titel: Heerführer der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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gelingen mochte, ALLUMEDDON noch einmal abzuwenden.

10.
    Das Schiff glitt lautlos südwärts über das ewige Eis. Bald würden die Gestade Eislandens in Sicht sein, wo es galt, die Sasgen und Asgnorjen abzusetzen, und wo es auch für Burra und Rujden galt, voneinander Abschied zu nehmen. Rujden hatte beschlossen, das Angebot des Wettermachers anzunehmen. Die Sasgen hatten zu tiefe Wunden erhalten, um allein überleben zu können. Sie würden ihre halbleeren Dörfer verlassen und südwärts, nach Yortomen, ziehen, um an der Seite des Wettermachers gegen die Finsternis zu kämpfen.
    Capotentil wurde nüchtern genug, um sich wieder stark zu fühlen. Es brauchte eine Weile, bis ihm klar wurde, was geschehen war. Dann begann er zu toben, stürmte an Deck auf und ab, stieß Verwünschungen aus und machte die Entdeckung, daß er seiner Magie zwar wieder mächtig war, daß es aber keine Kraft gab, außer seiner ureigensten, die er dazu heranziehen konnte.
    Das beruhigte ihn weitgehend. Er kam ins Grübeln und faßte schließlich einen Plan. Unmerklich machte er sich daran, das Schiff zu wenden. Unmerklich für die meisten an Bord, aber nicht für Dilvoog, den Deddeth.
    Es wurde zu einer Kraftprobe, die keinem mehr verborgen blieb. Sie endete damit, daß Nottr dem Xandor Seelenwind unter die Nase hielt und der Schamane mit Opis drohte.
    Capotentil fügte sich nach außen, aber er suchte nach anderen Wegen zum Nordstern zurück.
    Bevor noch der Rand des Ewigen Eises in Sicht kam, fing er an, Andeutungen zu machen.
    Daß sie seinen Handel besser nicht ausgeschlagen hätten…
    Daß der Nordstern noch zu retten wäre…
    Daß die Trolle das Geheimnis der Dunkelzacke niemals rechtzeitig ergründen würden…
    Daß ihnen schon recht geschähe, diesen verdammten Zwergen…
    Wenn Genral sie alle nach Vangor holen würde…
    Vangor!
    Von all seinen Worten genügte dieses eine, um jeden einzelnen auf dem Schiff zu alarmieren.
    Wußte er in der Tat etwas über Vangor, oder wußte er die Namen nur aus den Köpfen der anderen?
    Auch mit Seelenwinds Spitze an seiner Kehle war die Wahrheit nicht zu ergründen. Aber der Xandor begann in vorwurfsvollem Ton zu reden.
    »Ihr denkt, ihr seid besonders schlau. Ihr denkt, der Handel wäre nicht wichtig, den ich mit euch vorhatte. Aber wer bewacht nun den Nordstern? Die trolle?« Er lachte abfällig. »In diesen Zwergenhirnen ist nichts drin. Sie sind nur eitle Kriecher vor ihrem Lichtboten, die mich für einen Erzfeind der Welt halten…«
    Er lachte erneut.
    »Was meinst du damit, wer nun den Nordstern bewacht?« fragte Thonensen.
    »Ich kann es nun nicht mehr. Und die Trolle wissen nichts von der Gefahr, und ich bezweifle, ob es viel nützen würde, wenn sie davon wüßten. Ihre Magie taugt nichts, und ihr Verstand ist kaum vorhanden…«
    »Welche Gefahr?« unterbrach ihn Nottr heftig.
    »Es gibt einen unterirdischen Weg in ein Land, das Vangor heißt.«
    »Eine Verbindung nach Vangor!« wiederholte Thonensen bleich.
    »Es ist nur einer seiner Tricks«, sagte Mon’Kavaer. »Er weiß soviel aus unseren Gedanken.«
    »Es ist die Wahrheit«, widersprach der Xandor hastig. »Es stimmt, ich weiß viel aus euren Gedanken, darum glaubte ich auch, daß euch mein Handel interessieren würde.«
    »Welchen Handel hast du dir gedacht?«
    »Ich wollte, daß ihr die Trolle aus dem Nordstern fegt. Ich wollte den Nordstern für mich haben, ohne dieses ruhelose Gesindel…!«
    »Wir sollten…!« entfuhr es Nottr fassungslos.
    »Ich wollte mich in Ruhe entfalten, mich und meine Magie. Egal, welchen Kurs die Welt nehmen würde, Licht oder Finsternis, ich wollte meine Insel, meine Festung. Ich bin einer, dem weder die Finsternis, noch das Leben viel Sympathie entgegenbringt. Aber mein Vorteil ist, daß ich in beiden Welten leben kann… wenn ich rechtzeitig meine Vorkehrungen treffe. Daher gilt mein Handel noch immer. Ich will den Nordstern, aber ich glaube, daß es bereits zu spät ist.«
    »Wie ist dein Teil des Handels?« wollte Mon’Kavaer wissen.
    »Ich wollte euch den Weg nach Vangor zeigen, damit ihr ihn verschließen könnt… wie Gorgans Auge.«
    »Weshalb glaubst du, daß es zu spät ist?« fragte Thonensen.
    »In den letzten Monden kamen immer mehr Krieger, lebende und unlebende, unter der Führung eines, den sie Xatan nennen…«
    »Xatan!« entfuhr es Nottr.
    »Er hat den Namen nur aus unseren Gedanken«, sagte Mon’Kavaer.
    Der Xandor schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe ihn gesehen. Ich

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