Hei hei er und dann
Verstand arbeitete auf Hochtouren.
„Joe?“, unterbrach sie seinen Monolog.
„Ja?“
„Sagten Sie Mackenzie?“ Was bedeutete das schon. Sicherlich gab es in Arizona häufig diesen Namen. Der Staat war groß. Es hatte nichts zu sagen. „Sie meinen doch nicht Mr. Ryan Mackenzie, oder?“
Er lachte. „Oh, er hat gesagt, dass Sie sehr scharfsinnig sind und einen Sinn für Humor besitzen. Natürlich ist es Ryan Mackenzie. Der Chef hat gesagt, ich soll mich um Sie kümmern, bis er zurück ist, aber er hat nicht gesagt, dass er Ihnen in der Zwischenzeit einen Heiratsantrag machen wird. Aber …“ Er hielt ihre linke Hand hoch. „Ganz offensichtlich hat er es getan.“
„Der Chef?“
Joe blinzelte und antwortete nicht. Anscheinend wusste er nicht, ob sie einen Witz machte, oder ob er unbesonnen gehandelt hatte. Samantha wollte ihm keine Schwierigkeiten machen, aber sie musste die Wahrheit wissen.
Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Schon gut, Joe. Ich habe einen Witz gemacht. Natürlich kenne ich Mr. MackenziesStellung hier genauso gut wie Sie.“
Er atmete erleichtert auf. „Ich wusste es. Ich meine, ich bin nicht dumm. Ich werde niemals so ein Hotel besitzen wie er, ich könnte mir nie erlauben, so etwas Großes zu kaufen, aber ich werde mich hocharbeiten …“
Sam tätschelte Joes Hand. „Ich bin sicher, dass Sie es schaffen werden.“ Sobald er gelernt hatte, was Diskretion bedeutete und Schweigen wert war.
„Und was das Zimmer betrifft, so werde ich das mit Mr. Mackenzie klären“, fügte sie hölzern hinzu, bevor sie sich umdrehte und sich entfernte.
Geschockt und enttäuscht ging sie durch die Lobby und ließ sich in einen weichen, großen Clubsessel fallen.
Er hatte gelogen. Ihr sexy Barkeeper war gar keiner. Oh ja, sexy war er, aber er war kein Barkeeper. Sie war wütend und fühlte sich betrogen.
Obwohl sie das zur Heuchlerin machte, denn sie selbst hatte in dieser Woche auch nicht die ganze Wahrheit gesagt. In Anbetracht der Tatsache, dass sie wünschte, er würde ihre Lüge verstehen und verzeihen, konnte sie ihm seine kaum vorhalten. Aber es gab da einen Unterschied: Sie hatte ihn am Ende für immer gewollt, während sie für ihn nur eine Affäre geblieben war.
Seine Lüge hatte einem Zweck gedient, das war ihr jetzt klar. Die Woche war Phantasie gewesen und mehr nicht. Während sie sich ihm geöffnet und einen Teil ihrer Seele offenbart hatte, die keiner kannte, hatte er ihr sein wirkliches Ich vorenthalten.
Während sie auf eine gemeinsame Zukunft gehofft hatte, hatte er nur Spaß am Sex mit ihr gehabt. Die Ironie lag klar auf der Hand. Er hatte in der Woche all das bekommen, was sie selbst bei ihrer Ankunft gewollt hatte.
Und jetzt? Für Ryan war die Konferenz und ihr Aufenthaltin seinem Hotel eine Möglichkeit, mit ihr zusammen zu sein, bis sie nach Hause reiste. Bis dahin wollte er den Sex mit ihr genießen. Was war die Woche denn anderes gewesen als ein Fest der sinnlichen Liebe?
Sind die Gefühle wirklich einseitig gewesen?, fragte ihr Herz. Was ist mit dem Ring, Sammy Jo?, fragte ihr Verstand. Oh, wie musste Ryan insgeheim gelacht haben, weil sie fürchtete, dieses Silberschmuckstück könnte ihn in den Ruin treiben. Ich bin eine wirklich preisgünstige Affäre gewesen, dachte sie bitter.
Und seine Träume? Der Wunsch, ein Haus zu bauen? Das Gerede über Kinder? „Du hast davon gesprochen, Sammy Jo.“ Er hatte von Anfang an gesagt, dass sie sich Phantastereien hingaben, und die hatten irgendwann ein Ende.
Wenn sie abreiste, würde er ihr sicherlich zum Abschied winken und sich für die schöne Zeit bedanken. Warum auch nicht? Sie hatte sie ihm bereitwillig geschenkt.
Sam wusste nicht, was mehr schmerzte, ihr Magen oder ihr Herz. Es sah so aus, als würde sie ihre Verlobung lösen und dann allein sein.
Sie verbarg ihr Gesicht in ihren Händen. Sie hatte alles bekommen, was sie gewollt hatte. Und mehr nicht.
Ryan schritt durch die Lobby seines Hotels. Da er nicht riskieren wollte, Samantha über den Weg zu laufen, hatte er noch bei Bear geduscht, sich rasiert und umgezogen. Bei seiner Ankunft im „The Resort“ hatte er sein Gepäck im Büro verstaut, seine Angestellten überprüft und sich dann so rar wie möglich gemacht.
Jetzt, um kurz vor vier am Nachmittag, musste er sicher sein, dass alles lief wie geplant. „Alles vorbereitet, Joe?“ Ryan lehnte sich an die Rezeption, ohne die Fahrstühle dabei aus den Augen zu lassen. Von hier konnte er Samantha
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