Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)
Briatore die Schuld, der sich in der Affäre aber auch recht ungeschickt verhält. Der Februar 2004 wird für den Italiener so zum Spießrutenlauf. Einmal porträtiert man ihn in einem Londoner Restaurant, als er mit seiner Verflossenen Naomi Campbell diniert, und Briatore hat nichts Besseres zu tun, als abzustreiten, dass er der Vater des Kindes ist. Abermals fordert er über die Medien von Heidi einen Vaterschaftstest. Es schlägt aber in den Augen vieler dem Fass den Boden aus, als er öffentlich und ungeniert im Londoner Nachtclub Chinawhite mit einer jungen deutschen Studentin der Medienwissenschaften poussiert, die gerade für den RTL-Film „Hai-Alarm auf Mallorca“ neben Ralph Möller vor der Kamera gestanden hat. Vanessa Hilger hat Briatore im November bei der Unesco-Gala kennen gelernt. Die Beziehung hat sich seither intensiviert. Pikant an der Sache: Sie stammt aus und lebt in Bergisch-Gladbach, und das nur einen Kilometer von Heidis Elternhaus entfernt. Vanessa hat wie Heidi auch die Integrierte Gesamtschule Paffrath besucht, ist Heidi wie aus dem Gesicht geschnitten und flötet gegenüber Bild in Bezug auf ihr Verhältnis mit Briatore: „Unsere Liebe ist noch ein zartes Pflänzchen. Ich will nicht als die Frau dastehen, die Heidi den Mann geraubt hat. So ist es nicht.“
Über diesen Affront kann Günther Klum, Briatores Männerfreund, nur schweigen. Deshalb ist es an Anneli Wilden, Heidis Tante und Patentante, um von Seiten der Familie öffentlich mit Briatore zu brechen. Sie nennt ihn laut Sunday Mirror einen „Bastard“, ein „runzliges, nichtswürdiges Wrack“. „Dieser würdelose Mann hat Heidis Herz gebrochen. Sie ist am Boden zerstört. Briatore hat sich wie ein Bastard verhalten. Heidi ist 30 und er ist, was, 25 Jahre oder so älter als sie? Sie ist schön und er ist alt und runzlig. Ich frage mich, was sie mit so einem alten Wrack wollte. Es ist ja nicht so, als ob sie das Geld brauchen würde. Es tut mir richtig weh, dass er sie so behandelt und in Stich gelassen hat mit seinem ungeborenen Kind.“
Bergisch-Gladbach ist in Aufruhr. Bald wird sich herausstellen: Die 100.000 Einwohner Stadt steht wie ein Mann hinter Heidi. Vanessa Hilger hingegen wird zur Ausgestoßenen, und muss zu Hause ausziehen. Obwohl sie Ende Februar gegenüber dem Goldenen Blatt zurückrudert: „Das ist aber ein ziemlich zweifelhaftes Rampenlicht, in dem ich da stehe“ und betont, mit Briatore hätte sie nichts: „Wir sind nicht einmal befreundet.“ Bild berichtet im April, Vanessa sei bei den Eltern aufgrund ihrer Beziehung mit Briatore „rausgeflogen“.
Vanessa: „Es wurde ihnen alles zu viel. Sie wollen, dass ich solider lebe und mein Studium beende.“ Im Gespräch mit der Bild wirkt Vanessa wieder hoffnungsfroh, dass es doch mit dem 34 Jahre älteren Formel-1-Manager klappen könnte. Sie habe mit ihm „immer einen sehr harmonischen Kontakt. Wir sprechen oft und er ist immer für mich da.“
Seither sind einige Jahre vergangen und man hat in der Klatschpresse nichts mehr von Vanessa gelesen. Film hat sie auch keinen mehr gedreht. Ob die Aufmerksamkeit des Formel-1-Managers vor allem nach seiner Heirat mit einem italienischen Topmodel noch lange angehalten hat?
Man kann sich vorstellen, was sich in der rheinischen Kleinstadt durch ein derartiges Medienecho, wie es die Affäre Heidi Klum-Flavio Briatore hervorgerufen hat, abgespielt haben muss. Vanessas Eltern können dem Spießrutenlauf in den Geschäften anscheinend nicht Stand halten und verstoßen lieber mit alttestamentarischer Strenge die Tochter, als den Klums Paroli zu bieten. Aber auch die kriegen in den Medien ihr Fett weg. Im März fragt die Welt , die eben noch die heile Welt der Heidi Klum an Briatores Seite geschildert hatte: „Wie heilig ist unsere Heidi?“ Es geht um die vermutete Bevormundung des Topmodels, das sich hochschwanger einem Interview gestellt hat, durch seinen Vater. Man nutzt den Artikel zu einem Rundumschlag gegen die Klums, die der Zeitung aufgrund kleiner Besonderheiten offensichtlich schon etwas auf die Nerven gehen: „Man stelle sich einmal vor: Abends in Bergisch-Gladbach. Die Katze pennt. Erna Klum steht in der Küche und bereitet Schnittchen vor. Da schreckt er vom Sofa: „Hä?! Wat is datten?“ Der da so oder ähnlich aus seiner familiären Idylle Erwachte,war Topmanager Günther Klum, der große Kontrolleur. Letzten Sonntag sah er seine Heidi hochschwanger über den Bildschirm flimmern. „Dat jeht
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