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Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)

Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)

Titel: Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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wenn sie in Heidis Arm weinen, weinen sie für sich. Heidi ist höchstens Herbergsmutter – ein Mensch, der das Organisatorische regelt, aber dem man seine privaten Gefühle nicht anvertraut. So ist Heidi meistens bei Ausscheidungen dazu verurteilt, daneben zu stehen und die Gefühlsergüsse zu betrachten. In solchen Momenten fällt auf, dass sie mit keiner der Kandidatinnen etwas anfangen kann, von denen sie schon weiß, dass sie ohnehin ausscheiden und in die Vergessenheit entschwinden werden. Etwas anderes ist das mit den Gewinnerinnen. Hier gibt sich Heidi mehr Mühe. Hier gehen Blicke hin und her, mit ihnen kann sie sich identifizieren. Die erste davon, Lena Gercke, sieht so ähnlich aus wie Heidi und darf sie als Spokesmodel bei Katjes beerben [5] . Lena wird auch im folgenden Herbst zu Heidis Halloween-Party nach New York kommen dürfen. Auch mit Barbara Meier, der Gewinnerin der zweiten Staffel, kommt Heidi sichtlich gut aus. Andere, wie Fiona Erdmann, die in dieser Staffel zuletzt vierte wird, boxt sich nach der Show von Knebelverträgen frei und gibt der superillu ein sehr offenes Interview, in dem sie die Bedingungen beschreibt, unter denen die Kandidaten bei Germany's Next Topmodel leben. Drei Monate lang hätten sie abgegrenzt von der Welt in einer WG gehaust. Die Handys seien ihnen nach vier Wochen abgenommen worden. Geld hätten sie für diese Zeit nicht bekommen. Viele Szenen in der Show seien gestellt, zum Beispiel, wenn die Mädels müde in einem neuen Quartier ankommen und dann mehrmals hintereinander die Szene der Ankunft für die Kamera wiederholen müssen, weil den Produzenten ihr Enthusiasmus nicht echt genug erscheint. Störend sei es auch, dass ihnen abends, als sie zum Monolog in die Kammer gebeten werden, um über den Tag zu sprechen, provozierende Fragen gestellt würden, die sie dann in ihre Antwort integrieren müssten. Beispiel: „Du bist ja hier die Zicke und die Mädels möge dich nicht.“ Jede Kandidatin würde frühzeitig in der Show in eine mentale Schublade gesteckt, und solle dann durchgängig einen Typ verkörpern, selbst wenn das Klischee nicht passt. Über ihr Verhältnis zu Heidi sagt Erdmann: „Ich glaube, dass Heidi mich mochte. Sie hat mich oft in Schutz genommen und hat gesagt, dass sie es toll fände, dass ich so Pfeffer im Arsch hätte. Ich finde auch, dass sie eine ganz Lustige ist, so ’ne fröhliche Natur. Aber mich hat gestört, dass sie immer, wirklich immer darauf aus war, ein gutes, sauberes, fröhliches Bild von sich abzugeben. Ich hätte es schöner gefunden, wenn sie mal ein paar Ecken und Kanten gezeigt hätte. Das wär’ menschlicher gewesen ... Und dabei passten manche Aktionen von ihr gar nicht in dieses perfekte Bild. Zum Beispiel bei unserer Abschlussparty: Heidi kommt, ist fünf Minuten da - und haut ohne Tschüss zu sagen einfach ab. Und ward von da an nicht mehr gesehen... Wir haben sie drei Monate lang regelmäßig gesehen und zum Abschied findet sie nicht mal zwei, drei warme Worte. Das fand’ ich echt enttäuschend. Und so ein Verhalten passt auch nicht zu dem Image, das sie immer aufrecht erhalten will.“
    superillu : „ Saßt du denn während der Show mal mit ihr zusammen und ihr habt mal einfach so gequatscht?“
Erdmann: „Ein bisschen. Aber das war nie intensiv. Sie hält die Leute schon auf Distanz. Sie weiß wer sie ist und so verhält sie sich eben auch... Und diese Bilder, wie sie in der Badewanne liegt mit Katjes zwischen den Zehen, bei McDonalds mit dem Verkäufer schäkert oder wie sie in der ProSieben-Werbung einen wildfremden kleinen Jungen knuddelt - die entsprechen ihr nicht. So ist sie nicht in der Realität. Es ist natürlich auch schwierig, wenn du ein Star bist, den richtigen Grad zwischen Kumpeltyp und abgehobener Schnepfe zu finden.
s uperillu: Mit ihren harten Sprüchen stößt Heidi ja auch in der aktuellen Staffel einigen Mädels ganz schön vor den Kopf - sie seien so langweilig, so tollpatschig usw.
Erdmann: Ich find' das nicht so schlimm. Das was du in der Show durchlebst, ist nichts im Vergleich, was du danach im echten Leben mitmachst. Was mir bei Castings und Foto-Shootings schon für Sprüche gedrückt wurden - mein Arsch sei zu fett und solche Sachen. Da wäre ich froh gewesen, wenn jemand nur zu mir gesagt hätte, ich sei tollpatschig. Diese Kritik ist lächerlich.“
s uperillu : „ Findest du, Heidi ist die richtige Moderatorin für die Show?“
Erdmann: Ich denke schon. Sie hat den Entertainment-

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