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Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)

Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)

Titel: Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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bis ihr der Sprung nach ganz oben gelang, nämlich bis zum Titelbild von Sports Illustrated 1998: „Das war das Sprungbrett. Es war genau so: Man springt auf ein Sprungbrett und es geht Wumm !“  Bis dorthin ist es beginnend im Jahr 1993 noch lang, aber Heidi ist auch in dieser Zeit nicht erfolglos. Und sie hat einen wesentlichen Vorteil: Sie ist nicht schamhaft, und durchaus bereit, sich vor der Kamera ganz auszuziehen. „Ich komme aus einem Land, in dem man kein Problem mit Nacktheit hat.“ Durch Fröhlichkeit, Unbeirrbarkeit und auch den Willen, deutlich an Gewicht abzunehmen, etabliert sie sich immer besser als Model und legt damit die Basis für den Durchbruch. Heidi arbeitet zäher an ihrem Erfolg als andere: „Während die anderen einen trinken gingen, ging ich ins Bett.“ In einer Zeit, in der Julia also längst enttäuscht nach Europa zurückgekehrt ist, zeitigt Heidis Zähigkeit schon im Jahr 1995 eindrucksvolle Ergebnisse. Sie macht Bilder für die Kosmetikserie Bonne Bell und sieht ihr Gesicht bald in jedem Drugstore prangen. Das erste Titelbild einer Frauenzeitschrift fällt in diese Zeit. Es entsteht eher durch Zufall. Heidi ist gemeinsam mit anderen Models im Tross des Fotografen Michael Zeppetello nach Anguilla gereist, um dort Aufnahmen für YM zu machen. Eines der Bilder, die er von Heidi nebenbei schießt, schafft es im August 1995 auf das Titelblatt von Self.
    Heidi ist mittlerweile ein erfolgreiches Katalogmodel. Sie hat für die Öffentlichkeit noch keinen Namen, der ihr Gesicht aus der Masse anderer Gesichter hervorheben könnte. Doch bei den Castings für Kataloge ist sie längst beliebt, und es gelingt ihr in zunehmendem Maße, Abschlüsse zu erzielen. So etwas wie eine Festanstellung wird ihr in dieser Zeit von Newport News angeboten. Der Vertrag soll über ein Jahr laufen, ist mit guten Einkünften verbunden, fordert aber, dass Heidi 220 Tage im Jahr für die Firma unterwegs ist. Newport News ist ein Katalog für Damenbekleidung. Dass sich Heidi dort so gut bewährt, wird ihr später auch dabei helfen, bei Victoria's Secret unterzukommen. Ihr Erfolg hat nämlich auch etwas mit Disziplin und Verlässlichkeit zu tun.
    Trotzdem ist sie am Ende der Dreijahresperiode mit Metropolitan Models noch nicht mit ihrer Karriere zufrieden. Zwar hat Heidi in ihren ersten Jahren mehr als die ursprünglich versprochenen 300.000 Dollar verdient, und sich in Amerika in Insiderkreisen einen Namen gemacht, doch es war Knochenarbeit, die sie dabei leisten musste. Wenn ihr bislang etwas gelungen ist, dann aus eigener Kraft, aus Eigeninitiative heraus. „Meine Agentur hatte einen guten Deal gemacht: Die mussten sich meinetwegen kein Bein ausreißen. Ich war das Pferd, das überall herum rannte und Geld verdiente, und sie sackten die Kommission ein.“ Für Heidi ist die Sache klar: Wenn sie nun einen Karrieresprung machen möchte, dann braucht sie die Verbindungen, die nur eine große, erfolgreiche Agentur vermitteln kann. Dass sie sich in diesem Geschäft selbst bewähren und durchsetzen muss, hat sie längst gelernt. Doch wenn sie keine Termine bei wichtigen Entscheidungsträgern bekommt, ist ihr ganzer Einsatz umsonst.
    Heidi geht also nach Ablauf der Vertragszeit zu Elite , eine der wichtigsten Modelagenturen überhaupt. Über Metropolitan Models schweigt sie sich seither vollkommen aus. Im Jahr 2001, als sie über ihre Moderation von Fashionably Loud Europe spricht, gratuliert Heidi den Gewinnern in einem Zeitungsinterview, bei der Agentur IMG untergekommen zu sein und sagt dabei: „Unsere Laufbahnen stehen von Anbeginn an unter den Fittichen seriöser Partner. Bei mir war es Thomas Gottschalk mit RTL.“ Der Fernsehmoderator als „Partner“? Blödsinn. Eigentlich hätte hier Herrn Zeumer für seinen Einsatz ein kleines Lob gebührt. Heidis Aussage hat wohl damit zu tun, dass Heidi zu dem Zeitpunkt längst selbst bei dem seriösen Partner IMG unter Vertrag genommen wurde und über einen früheren Partner nicht sprechen wollte. Doch ein völliges Dementi ihrer ersten Geschäftsbeziehung zu einer Modelagentur ist so hart, dass man annehmen kann, dass beim Weggang von Metropolitan einiges Geschirr zerschlagen wurde. Denn Gottschalks Show lieferte nur die Bühne für einen Wettbewerb. Unter Vertrag genommen wurde Heidi von Metropolitan Models . Und diese Agentur hat Heidi nicht nur finanziell geholfen, sondern sie auch in die Lage versetzt, überhaupt bei einer Großagentur anheuern zu können.
    Was

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