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Heilkräuter Hausapotheke

Heilkräuter Hausapotheke

Titel: Heilkräuter Hausapotheke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Marbach
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ganz eigenen Melodie.
    Auch der Standort, die Jahreszeit, die Tageszeit, die
Nachbarpflanzen, der Boden, das aktuelle Wetter und das Wetter in der
Lebenszeit der Pflanze spielen eine wichtige Rolle bei der Komposition der
Pflanzen-Melodie. Die Stärke und Zusammensetzung der Wirkstoffe einer Pflanze
hängen von all diesen Faktoren ab und können sehr unterschiedlich sein.
    Daher haben frühere Pflanzenheilkundler zahlreiche Regeln bei
der Ernte und Zubereitung berücksichtigt. Auch heute noch gelten zahlreiche
dieser Regeln aus ganz praktischen Gründen, beispielsweise dass man Heilpflanzen
nur bei trockenem Wetter ernten sollte (siehe auch Seite 135).

Inhaltstoffe
    Auch wenn eine Heilpflanze wesentlich mehr ist als nur die
Summe ihrer Inhaltstoffe, lohnt es sich, die verschiedenen Wirkstoffe kennen zu
lernen.
    Dadurch kann man sich auch die Wirkung der Heilpflanzen
besser erklären.
    Es gibt mehrere Gruppen von Inhaltstoffen, deren Vertreter
recht unterschiedlich sein können, aber meistens auch Gemeinsamkeiten
aufweisen.
    Nachfolgend werden einige besonders wichtige Gruppen von
Inhaltstoffen beschrieben. Da es aber sehr viele exotische Inhaltstoffe gibt,
können bei weitem nicht alle beschrieben werden.
Ätherische Öle
    Die ätherischen Öle sind die bekanntesten Inhaltstoffe von
Heilpflanzen.
    Sie werden sogar als eigene Therapieform eingesetzt, als
Aromatherapie. Für diese Anwendungsweise kann man die extrahierten ätherischen
Öle in kleinen Flaschen kaufen.
    Ätherische Öle sind die duftenden Bestandteile einer
Pflanze. Sie verdunsten leicht und rückstandsfrei und verschwinden in der Luft,
weshalb man sie als ätherisch bezeichnet.
    Der Geruch der ätherischen Öle kann sehr unterschiedlich
sein. Manche riechen lieblich wie Rosen. Andere riechen herb und würzig wie das
bekannte Teebaumöl.
    Genauso wie der Geruch ist auch die Wirkung verschiedener
ätherischer Öle sehr unterschiedlich. Doch viele haben gewisse Gemeinsamkeiten.
    Viele ätherische Öle wirken antibakteriell, antiviral und
teilweise sogar pilzhemmend. Das hängt wohl damit zusammen, dass ätherische Öle
von den Pflanzen unter anderem als Abwehrstoff gegen Feinde gebildet werden.
Besonders gute antibiotische Wirkungen haben beispielsweise die ätherischen Öle
vom Teebaum, Thymian, Lavendel.
    Auch Wirkungen auf die Psyche sind typisch für ätherische
Öle. Manche wirken entspannend, wie der Lavendel und andere anregend, wie der
Rosmarin. Manche machen auch verträumt und sinnlich.
    Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Substanzen. Daher
können sie auch schädliche Wirkungen haben, wenn man sie zu hoch dosiert oder
falsch anwendet.
    Zur gezielten Anwendung ätherischer Öle gibt es ein extra
Kapitel ab Seite 118.
    Heilpflanzen mit ätherischen Ölen sind beispielsweise:
    ·          Fenchel, Kamille, Melisse, Pfefferminze, Salbei, Thymian
Alkaloide
    Bei Alkaloiden handelt es sich im Allgemeinen um besonders
stark wirkende Inhaltstoffe der Heilpflanzen. Zu ihnen gehören auch die stärksten
Gifte, beispielsweise das Aconitin des Eisenhutes.
    Sie können jedoch auch als Genussmittel wirken, wie das
Koffein des Kaffees oder als starkes Heilmittel wie das Codein gegen Husten.
    Die Wirkungen der Alkaloide können sehr unterschiedlich sein
und auch sehr verschieden schmecken. Viele Alkaloide sind jedoch bitter, wenn
auch auf andere Weise bitter als die verdauungsfördernden Bitterstoffe.
    Heilpflanzen mit Alkaloiden sind beispielsweise:
    ·          Baldrian, Mistel, Schöllkraut, Tollkirsche
Bitterstoffe
    Bitterstoffe sind kein einheitlicher Stoff, sondern verschiedene
Substanzen, die bitter schmecken. Mit Bitterstoffen kann man die Verdauung
anregen, den Appetit und die Aktivität der Leber stärken. Heilpflanzen mit
Bitterstoffen werden gerne in Magenbitter verwendet, um die Verdauung zu
erleichtern.
    Jedoch sind nicht bitter schmeckenden Substanzen
Bitterstoffe. Manche bitter schmeckenden Stoffe sind auch Alkaloide mit ganz
unterschiedlichen Heil- und Giftwirkungen. Man kann also von einem bitter
schmeckenden Heilkraut nicht unbedingt darauf schließen, dass es Bitterstoffe
enthält und verdauungsfördernd ist.
    Bitterstoffe sind häufig in Wurzeln zu finden, aber auch im
ganzen Kraut.
    Heilpflanzen mit Bitterstoffen sind beispielsweise:
    ·          Angelika, Johanniskraut, Löwenzahn, Schafgarbe, Wacholder
Cumarine
    Cumarin duftet wie Heu oder wie Waldmeister. Dieser Duft
stammt nicht von ätherischen Ölen

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