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Heimat Mars: Roman (German Edition)

Heimat Mars: Roman (German Edition)

Titel: Heimat Mars: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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hin und her und wandte den Blick wieder mir zu. »Ich muss mich dafür entschuldigen, dass dies alles so kurzfristig, ohne jede Vorwarnung kommt«, sagte er. »Casseia, ich weiß nicht, wie ich euch … die Bedeutung dieser Sache klarmachen soll. Ich bin nicht geltungssüchtig, das weißt du.«
    »Na ja«, sagte Royce lächelnd, aber Leander legte dem jungen Mann die Hand auf die Schulter.
    »Als du auf der Erde warst, hast du mir eine Frage gestellt, die ich nicht beantworten konnte. Ich entschuldige mich dafür. Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich das nicht konnte.«
    »Von Cailetet habt ihr kein Geld mehr bekommen, und jetzt wendet ihr euch an uns«, sagte ich. Die Worte kamen vorwurfsvoller heraus, als ich beabsichtigt hatte. »Ihr braucht Geld.«
    »Eigentlich sind wir schon in der Entwicklungs- und Anwendungsphase«, sagte Leander. »Mit Hilfe von Tharsis-Mitteln haben wir inzwischen Motore für Langstreckenraumschiffe konstruiert und normale Shuttles und reguläre Linienschiffe aufgerüstet. Rein theoretisch könnten wir das Sonnensystem mit wenigen Tonnen Treibstoff ganz bequem in wenigen Wochen durchqueren …«
    Charles streckte seine Hände wie ein Bittsteller aus. »Und das ist noch nicht einmal ein Anfang. Die Konsequenzen dessen, was wir herausgefunden haben, sind ganz ungeheuerlich.« Immer noch sprach er so, als sei alles allein für mich bestimmt. »Wir wissen vielleicht noch nicht alles …«
    »Ganz sicher nicht«, warf Leander ein.
    »Aber wir haben die Tür aufgemacht«, fuhr Charles fort. »Wir erzählen euch das nicht, um Forschungsgelder locker zu machen. Als Marsianer habe ich die Pflicht, die Verantwortlichen der ersten wahren Marsregierung zu informieren. Das habe ich hiermit getan. Jetzt liegt die Entscheidung über den nächsten Schritt bei euch.«
    »Also gut, junger Mann«, sagte Ti Sandra. Sie war nicht so viel älter als Charles oder ich, aber ihre Haltung wirkte nicht fehl am Platz. »Sie servieren uns das Universum auf einem Silbertablett. Habe ich recht, wenn ich es so ausdrücke?«
    Leander wollte etwas sagen, aber Charles riss das Gespräch wieder an sich. Der grauhaarige Wissenschaftler lächelte schief und streckte erregt die Hände in die Luft.
    »Wir könnten eine Demonstration arrangieren«, bot Charles an. »In kleinem Rahmen, aber so, dass sie überzeugt. Wir könnten dafür sorgen, dass Kondenswolken im Orbit wie große Feuerwerkskörper hochgehen. Ohne dass Schaden angerichtet oder größere Strahlung riskiert wird, aber …«
    »Die Erde könnte Verdacht schöpfen, dass irgend etwas Seltsames im Gange ist«, warnte Leander.
    Ti Sandra lockerte die Schultern und faltete die Hände im Schoß. »Wir brauchen keine große, sichtbare Demonstration«, sagte sie. »Ich möchte, dass sich noch weitere Wissenschaftler mit Ihrer Arbeit befassen. Wissenschaftler, die wir auswählen. Danach überlegen wir uns den nächsten Schritt.«
    »Wir halten die Sicherheit für einen wesentlichen Aspekt«, wandte Charles ein. Seine Kollegen nickten nachdrücklich.
    »Allerdings«, bestätigte Chinjia Park Amoy.
    »Manche Teile unserer Entdeckung sind so kompliziert, dass man ihnen nur schwer auf die Spur kommt. Wir haben zufällig etwas Glück gehabt«, sagte Charles. »Aber mit vielen unserer Kenntnisse sind auch die Wissenschaftler der Erde vertraut. Sie bräuchten nur ein paar Hinweise, dann könnten sie wohl bald schon darauf aufbauen und …«
    »Wäre es nicht besser, wenn alle diese Kenntnisse hätten?«, fragte Ti Sandra.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Winkleman und trat vor. »Die Erde würde solche Kenntnisse nur dazu benutzen, dem Rest des Dreierbundes ihren Willen aufzuzwingen.«
    »Und wir könnten uns nicht verteidigen?«
    »Noch gibt es keine Verteidigung«, antwortete Charles. »Man muss die Einzelheiten kennen, um den Grund dafür zu verstehen. Was diese Sache, als Waffe eingesetzt, bewirken könnte, kann einem wirklich Angst machen. Die ferngesteuerte Umwandlung von Materie in Antimaterie … Dagegen kann man sich nicht verteidigen.«
    »Woher kommt die ganze Energie?«, fragte Ti Sandra munter. Es war so, als ob ihr der neu erwachte Zweifel die Hoffnung gäbe, es sei alles nur fauler Zauber. »Behaupten Sie etwa, Sie könnten allgemeine physikalische Gesetze aufheben?«
    »Nein«, antwortete Charles. »Wir greifen nur in die Buchhaltung ein. Fügen hier etwas hinzu, nehmen dort etwas weg. So dass es sich ausgleicht.«
    »Mr. Leander, woher stammen Sie?«, wollte

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