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Heimkehr am Morgen (German Edition)

Heimkehr am Morgen (German Edition)

Titel: Heimkehr am Morgen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Harrington
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auf dem Damm. Mrs. Donaldsonkümmert sich so rührend um mich.« Sie nahm die Teetasse von ihr entgegen und rührte zwei Teelöffel Zucker in die bernsteinfarbene Flüssigkeit. »Und falls mich jemand zum Rathaus mitnehmen könnte, würde ich sogar gern die Versammlung heute Abend besuchen.«
    Überrascht starrte Adam sie an. Er hatte sie nicht einmal gefragt, ob sie seine Petition unterzeichnen würde – das wäre bereits mehr als er erwarten konnte. »Bist du sicher? Schließlich wird es um deine Schwester gehen.«
    Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Ja, aber ich kann doch die Sünderin lieben und ihre Sünde verabscheuen, nicht wahr? Steht es nicht schon so in der Bibel?«
    Hitze stieg ihm in die Wangen. Trotz ihrer kränklichen Blässe war sie immer noch ein reizendes Ding. »Nun ja, natürlich. Das ist die beste Art, die Dinge zu betrachten.«
    »Außerdem möchte ich Powell Springs zeigen, dass mir meine Heimatstadt am Herzen liegt, auch wenn Jessica mich im Stich gelassen hat.«
    »Was für eine großzügige, mutige Frau du doch bist.« Auch er lächelte, und Mrs. Donaldson faltete die Hände und strahlte zustimmend. »Ich kann heute Abend mit dem Einspänner vorbeikommen, sagen wir, um halb sieben? Ich werde versuchen, dich nicht zu spät heimzubringen.«
    »Aus dieser Sache kann viel Gutes erwachsen«, sagte Mrs. Donaldson mit dem zufriedenen Grinsen einer Heiratsvermittlerin. »Aber nur, wenn du dich wirklich kräftig genug fühlst, Amy.«
    »Ich denke, es wird mir guttun, mal rauszukommen. Ich bin lang genug eingesperrt gewesen.«
    Adam verschlang die Sandwich-Happen und trank seinen Tee aus, erpicht darauf, sich weiter seinen Angelegenheiten zu widmen. »Also dann, ich werde dich um halb sieben abholen. Entschuldige meinen eiligen Aufbruch, aber ich muss vor der Versammlung noch einige wichtige Dinge erledigen.« Dann wandte er sich an Laura: »Sorgen Sie bitte dafür, dass sich Amy heute Nachmittag ausruht.«
    Sie nickte eifrig. »Oh ja, natürlich.«
    Amy winkte ihm müde zu. »Ich bin so froh, dass du vorbeigekommen bist, Adam.«
    Er hielt einen Moment inne, dann ergriff er ihre Hand und küsste sie. »Bis heute Abend.« Mit diesen Worten trat er hinaus in die kühle Mittagsstunde.

    Emmaline saß auf ihrem Eisenbett und klopfte einladend auf den Platz neben sich. »Komm schon, Frank. Setz dich zu mir.« Die Grippeepidemie hatte ihr Geschäft in den letzten Wochen fast zum Erliegen gebracht, und sie hatte kein Geld für die Jungen auf der Bank einzahlen können. Allein genug Geld fürs Essen zusammenzukratzen war schwierig gewesen. Tanner hatte sie besucht, um ihr das Neueste von den Kindern zu erzählen, und ihr versichert, sie brauche sich wegen des Kontos keine Sorgen zu machen. Für den Unterhalt reiche das Guthaben allemal. Nachdem er gegangen war, hatte sie sogar einen Fünf-Dollar-Schein unter der Zuckerdose auf dem Küchentisch gefunden, den er dort für sie versteckt hatte. Trotzdem war sie beunruhigt. Daher war es eine Erleichterung, Frank Meadows wiederzusehen, obwohl sie immer noch fand, dass er ein wenig seltsam war.
    Aber als ob nicht alle anderen Kunden auch ihre Eigenarten hätten. Hauptsache, sie waren nicht zu betrunken oder taten ihr weh, ansonsten konnte sie sich mit allem abfinden. Frank wusch sich wenigstens.
    Lächelnd ließ er sich neben ihr nieder und band die Krawatte ab, während die Bettfedern unter seinem Gewicht nachgaben.
    »Du warst länger nicht hier. Wie läuft’s mit den Traktoren?«
    »Mit was? Oh.« Er zuckte die Achseln. »In letzter Zeit verkaufe ich kaum noch etwas. Die Farmer interessieren sich nicht besonders für Traktoren und Eggen, wenn ihre Familien krank sind.«
    »Ja, vermutlich nicht. Bei mir war es auch recht ruhig.«
    Er drehte sich zu ihr und berührte sie. Seine Hand wanderte in den Ausschnitt ihres Morgenrocks und streichelte ihre Brüste. Dann drängte er sie rücklings auf die dünne Matratze und küsste sie, während er sich seiner Kleidung entledigte und sie achtlos über das Kopfteil des Bettes warf. Üblicherweise war er pedantisch wie ein altes Tantchen darauf bedacht, seinen Anzug nicht zu zerknittern. Heute war es ihm so eilig, als hätte ihn außer der Lust noch etwas anderes hierher getrieben. Es grenzte fast schon an Gewaltausübung.
    »Emmaline, es ist so lang her«, flüsterte er dicht an ihrem Ohr. Zu ihrem Erstaunen verlor er keine Zeit damit, sie durch Streicheln in Stimmung zu bringen, sondern drang mit einem

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