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Heimkehr am Morgen (German Edition)

Heimkehr am Morgen (German Edition)

Titel: Heimkehr am Morgen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Harrington
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berichten?« Unter der Post, die Cole mitgebracht hatte, war auch ein Brief von Riley an Susannah gewesen.
    Susannah überflog Rileys hastiges Gekritzel auf wasserfleckigem Papier. »Er schreibt, es regnet seit Tagen ununterbrochen … seine Kleider werden gar nicht mehr trocken, und im Schützengraben stehen sie knöcheltief im Wasser und – in Schlimmerem … sie schlafen auch im Nassen. Gütiger Gott, er schreibt ständig, dass sie Affenfleisch essen. Das kann doch nicht sein.«
    »Wenn ein Mann richtig Hunger hat, fragt er nicht lang, wo das Fleisch herkommt. Ich weiß noch, ich hab mal eine Klapperschlange gegessen, weil wir beim Viehtrieb nichts anderes hatten. Hab sie selbst geschossen und …«
    Cole unterbrach ihn. »Ich habe von diesem Fleisch gehört. Es ist kein Affenfleisch, die Soldaten nennen es nur so. Es ist irgendein scheußlich schmeckendes französisches Zeug, das sie aus Madagaskar einführen.«
    »Er ist zum Sergeant befördert worden.«
    »Hah!«, kommentierte Pop und schlug auf den Tisch. »Ich wusste, dass er seinen Mann steht!«
    Beim nächsten Absatz zogen sich Susannahs Brauen ein wenig zusammen. Dann berichtete sie mit leicht zitternder Stimme weiter. »Er … er möchte, dass ich ihm saubere Socken und Seife schicke. Die Deutschen greifen mit Giftgas an, und viele Männer sind erblindet oder gestorben.
Oh
 … er schreibt, der Mann neben ihm ist von einer Granate getroffen worden und …« Sie brach ab, faltete den Brief wieder zusammen und steckte ihn in ihre Schürzentasche.
    Cole sah, dass sie um Fassung rang, in ihren braunen Augen glänzten Tränen. Offenbar hatte Riley noch mehr geschrieben, was sie entweder nicht erzählen konnte oder wollte.
    »Zur Hölle mit diesem weinerlichen Mädchenkram. Was ist mit den Schlachten? Was ist mit
ihm?
Zeigt er es den Deutschen?Wenn ich da drüben wäre, würde ich ihnen schon die Flötentöne beibringen, bei Gott«, verkündete der alte Mann.
    »Pop, lass sie in Ruhe«, warnte Cole. Die Taktlosigkeit seines Vaters ärgerte ihn.
    »Die Jungs bei Tilly’s erwarten ausführliche Berichte.«
    Susannah reichte Amy, die noch unglücklicher wirkte als ihre künftige Schwägerin, den Kartoffelbrei. Amy konnte Unfrieden nicht ertragen.
    Die Spannung im Raum ignorierend, plapperte Pop ungeniert weiter. »Im Nassen schlafen, meine Güte, das ist doch gar nichts. Ich habe schon Vieh getrieben bei sturzbachartigen Regengüssen und bei Schneestürmen in Montana, die so schlimm waren, dass die Kühe steif gefrorene Beine hatten. Du lieber Himmel, einmal war das Schneetreiben so dicht, dass die dummen Viecher fast von einem Felsen gestürzt wären. Und ich habe bei Wetter im Freien geschlafen, das weder für mich noch für die Herde gesund war, nur mit einer Decke und einer Flasche Whiskey, um mich warmzuhalten. Das Cowboyleben ist nichts für Waschlappen.« Er nahm einen großen Bissen von einer Keule und redete mit vollem Mund weiter. »Aber ich habe nicht gejammert, ich habe einfach weiter …«
    Susannah legte ihre Gabel auf den Teller und funkelte ihn an. »Ich nehme nicht an, dass du dir beim Viehtreiben Sorgen machen musstest, dass du durch eine Haubitze ins Jenseits befördert oder von einem Bajonett durchbohrt wirst, oder?«
    Pop hielt mitten im Kauen inne. »Na ja, es hätte mir jederzeit ein Wolf oder ein wütender Puma über den Weg laufen können …«
    Susannah faltete die Hände auf dem Tisch, so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten und die Fingerspitzen sich rot verfärbten. »Und
wenn
einer gekommen wäre, hätte der dich dann mit Giftgas angegriffen?«
    »Mit Gas?«
    »Hast du deine Familie vermisst, als du da draußen warst und nicht wusstest, ob du sie jemals wiedersehen würdest?«
    »Nein, das ist Jahre her. Damals hatte ich noch keine Familie, aber …«
    »Dann kann man es meiner Meinung nach nicht vergleichen, Shaw. Tut mir leid, dass ich nichts Besseres für dich habe, was du diesen Schwachköpfen bei Tilly’s erzählen kannst. Vielleicht interessieren sie sich für deine Geschichten vom Viehtrieb. Entschuldigt mich.« Sie schob ihren Stuhl zurück und verließ den Raum. Tanner sah ihr nach, dann bedachte er den alten Mann mit einem bösen Blick. Sie hörten, wie sie die Treppe hinauf und durch den oberen Flur lief. Einen Moment später schlug über ihnen eine Tür zu.
    »Was zum Teufel war das denn gerade?«, schimpfte Pop völlig verdutzt.
    »Bist du jetzt glücklich?«, fuhr Cole ihn an. Susannah hatte Pop

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