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Heimkehr der Vorfahren

Heimkehr der Vorfahren

Titel: Heimkehr der Vorfahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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saß über Kopien von vergilbten Dokumenten. Wann hatte sie das letztemal Zeit für ihn gehabt? Das mußte man dem Gedankenspeicher aufgeben, weil man es sonst vergaß. Früher hatte sie an seinen Problemen Anteil genommen – aber das war so lange her, daß es selbst der Gedankenspeicher vergessen hätte! Sie erwartete, daß er mit ihr Gräber auskehrte. Sollte er Interesse heucheln? Es gab doch, weiß der Forschungsrat, interessantere und vor allem nutzbringendere Arbeit. Er durfte nicht zusehen, wie sie sich entfremdeten. Sie mußten sich aussprechen, in aller Ruhe. Er würde ihr einmal alles erklären. Was sie jetzt tat, war doch nur ein Registrieren der Arbeitsergebnisse längst verblichener Kybernetiker. Er mußte mit dem Chefphysiker sprechen, vielleicht konnte das Physikalische Institut einen Auftrag an Vena vergeben – über das Kybernetische Institut und so dringend, daß sie spürte, was eine wichtige Arbeit ist. Sollte sie aber trotz allem nicht nachgeben, und das war nicht ausgeschlossen, dann würde, er in den sauren Apfel beißen und ihr helfen, damit die Sache bald überstanden war. Zum Thema, befahl er sich und griff sich ein Blatt aus dem Stapel der Unterlagen. »Die Strahlungsenergie der Gravitonen in Gebieten mit großem Gegendruck…«
    Der Bildfernsprecher summte. Er richtete sich ärgerlich auf. Dabei soll man studieren!
Auf dem Bildschirm erschien Halon Kareme, der Vorsitzende des Forschungsrates vom Kybernetischen Institut. Das war der richtige Mann. Leider meldete er sich zu früh, noch hatte er, Raiger, nicht mit dem Chefphysiker gesprochen.
»Ich brauche Ihren Rat.« Kareme kam ohne Umschweife zur Sache. »Eine unserer Erstegradaspirantinnen hat den Auftrag, ein Buch über die Entwicklung der Kybernetik zu schreiben. Nun will sie ihren Auftrag zurückgeben. Könnten wir uns darüber unterhalten?«
Raiger mußte sich beherrschen. Wie oft hatte er Vena geraten, den Auftrag zurückzugeben, und jetzt tat sie es von selbst. Doch Kareme brauchte nicht zu wissen, wer hier die Bremse gezogen hatte.
»Gern«, sagte er daher mit der Harmlosigkeit des Unbefangenen. »Wenn es Ihnen recht ist, essen wir gemeinsam zu Mittag.«
Sein Mißmut schlug in Freude um. So ein Biest, ließ ihn wochenlang reden – aber nein, bloß nicht zugeben, daß er vernünftiger war.
    Frohgelaunt begrüßte er Kareme zur verabredeten Stunde vor dem Physikalischen Institut. Nach dem Essen kam Kareme auf sein Anliegen zu sprechen.
    »Unsere Aspirantin fand bei ihrer Arbeit einen Bericht aus dem Jahre zweitausend. Damals startete die KosmosExpedition mit einem Photonenraumschiff zu den Hyaden. Sie wäre planmäßig vor vierzig Jahren zurückgekehrt. Zeitdilatation, Sie wissen ja. Im Jahre zweitausendeinhundertsiebenundsechzig erhielt die Erde ein Notsignal. Die Experten erklärten das Raumschiff damals für verschollen… Sie können die Gutachten ja mal lesen.« Er gab Raiger eine Mappe mit Elektrokopien.
    Die Blätter berichteten von einer unbemannten Rakete, die zwar kleiner war als die Kosmos, aber in der Konstruktion und im Antriebssystem dem Raumschiff entsprach. Als sie in den Bereich der Erde gelangt war, hatte sie sich über Funk als Photonenrakete Kosmos II gemeldet und mitgeteilt, sie bringe dringende Nachrichten von der Kosmos-Expedition. Dann gab sie den Funkschlüssel an, mit dem sie gesteuert werden könne. Zwar gelang die Einsteuerung in das irdische Schwerefeld, aber kein präzises Landemanöver. Offensichtlich stimmten die neuen Steuerungssysteme nicht mehr mit den Einrichtungen der Kosmos überein. Die Rakete explodierte beim Aufschlag und wurde restlos zerstört. Man fand außer Fetzen eines Tagebuches nur Reste von Tonbändern und Filmen. Sie waren unbrauchbar. Unter den Trümmern hatte man Bruchstücke von Gegenständen entdeckt, die sichtlich nicht irdischen Ursprungs waren.
    Die Gutachten der damaligen Experten lauteten übereinstimmend: Zur Zeit des Starts von Kosmos II fand im Sternbild der Hyaden eine Explosion riesigen Ausmaßes statt. Nach den Tagebuchfetzen zu urteilen, müssen zwischen Expeditionsteilnehmern und Bewohnern eines Planeten, den die Expedition Titanus genannt habe, eine Auseinandersetzung stattgefunden haben. Zwar sei unklar, wie es zur Explosion kam, fest stehe jedoch, daß sie atomaren Ursprungs gewesen sei. Der Planet sei zum Opfer gefallen – und damit die Expedition. Die Kosmos II müsse demnach als Notsignal betrachtet werden.
    Raiger nickte unmerklich. Das also war der Grund

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