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Heimkehr der Vorfahren

Heimkehr der Vorfahren

Titel: Heimkehr der Vorfahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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sagte er steif.
Jacquelaine sah ihn fragend an, folgte aber seiner Aufforderung mit einer Selbstverständlichkeit, die ihn verblüffte.
Sie amüsiert sich über mich, dachte er, als er ihrem Blick begegnete. Was bin ich auch für ein Stockfisch! Sie flüchtet mit mir hierher, kleidet sich um – für mich –, will mir zeigen, daß ich ihr gefalle… Sie gefällt mir ja auch, mehr als mir lieb ist, mehr als ich verantworten kann. Habe ich nicht erst vor zwei Tagen, als es ebenfalls um eine Frau ging, die Konsequenzen gezogen? Bin ich denn gegangen, ja geflohen, um mich von neuem… Aber ist das nicht alles Unsinn? Kann man denn so leben, immer nur vernünftig, immer nur wägen und bedenken? Du siehst mich an, Jacquelaine, und ich möchte gern wissen, was du jetzt von mir denkst. Vielleicht wunderst du dich, daß wir so anders sind als ihr, so unbeholfen; vielleicht schiebst du es auf die Jahrhunderte, die auf uns lasten, vielleicht auch glaubst du, damals wären alle Männer so gewesen. Himmel, was sage ich ihr nur, das Schweigen wird peinlich. Wie sie mich ansieht. Wenn du wüßtest, wie es mich nach dir verlangt, alles zu vergessen, was mich von dir trennt. Ob ich mich dann endlich als Zeitgenosse fühlen könnte?
»Sagte ich dir schon«, begann sie, »daß ich Psychologie studiert habe?«
»Nein!« Er war ehrlich überrascht. Dann wußte sie genau, wie es, in ihm aussah. Er versuchte, sich in Ironie zu retten. »Du durchschaust mich natürlich.«
»Das ist es ja, leider gar nicht. Du bist das berühmte Buch mit sieben Siegeln«, erwiderte sie, aber ihr Lächeln strafte sie Lügen.
»Wieso?« fragte er hilflos. Ihm war, als stünde er nackt vor ihr, mißgestaltet, schwächlich.
Sie erhob sich und trat zur Glaswand. »Was hast du nur für Komplexe, George?« sagte sie gegen das Glas. »Man muß zur rechten Zeit vergessen können, auch, daß man vor Jahrhunderten geboren wurde. Oder hat Tante Suzanne etwa doch recht, seid ihr wirklich dreihundertfünfundsiebzig Jahre alt?«
Romain erhob sich und trat hinter sie. Konnte er jetzt von Vena sprechen und Jacquelaine fragen, ob sie ungebunden…? Das alles lag unendlich weit zurück, es erschien ihm so unwichtig. Jetzt galt nur, daß er ihr mit allen Sinnen entgegenstrebte und daß sie ihn begehrte.
Jacquelaine sah ihn an aus klaren und warmen Augen. Sie lächelte.
Zögernd zog er sie an sich. Im Kuß verlor sich seine Befangenheit.
Jetzt erst war ihm, als kehre er heim.
    Als Romain erwachte, schien die Morgensonne ins Zimmer. Er rekelte sich behaglich, erhob sich, zog Hose, Strümpfe und Schuhe an und blickte sich unschlüssig um. Wo konnte er sich waschen? Jacquelaine hatte ihm zwar die Einrichtung erklärt, aber er war mit seinen Gedanken woanders gewesen. Irgendeine Tür in der Wand mußte man öffnen, das hatte er behalten. Die erste Tür verbarg einen Schrank, die zweite ebenfalls. Hinter der dritten Tür fand er Ton-Bild-Bänder für das Fernsehgerät. Die vierte schob sich zur Seite, als er auf den Riegel drückte, und gab einen großen Bildschirm frei. Der Schirm leuchtete auf. Farbig und plastisch trat Jacquelines Kopf hervor.
    »Guten Morgen, George!« Sie lachte. »Gut geschlafen? Ich bin auf der Plantage, bei den Orangen. Sage Tante Suzanne Bescheid, wenn du fertig bist, ich möchte mit dir frühstücken.«
    Er begrüßte sie und fügte verlegen hinzu: »Wo war noch gleich die Waschgelegenheit?«
»… wenn du einen Spiegel brauchst, zum Fernsprechtisch und drücke auf die Taste Eigenaufnahme.«
Erst jetzt bemerkte er, daß sie nicht auf seine Frage reagierte. Es war ein Morgengruß, den sie heute früh auf Bildband gesprochen hatte. Er schob die Tür wieder zurück.
Die nächste Tür endlich führte zu einer Duschnische. Als Romain einen Fuß hineinsetzte, flammte Licht auf. Vorsichtig dreht er am Wasserhahn, um zu sehen, ob das Wasser warm oder kalt sei. Der Hahn ließ sich nicht bewegen. Nanu? Er zog den anderen Fuß nach und versuchte es noch einmal. Hinter ihm schloß sich langsam die Tür. Als sie einrastete, gab der Hahn nach, und das Wasser rauschte aus der Brause. Mit einem Satz wollte Romain hinaus, aber die Tür war verschlossen. Schon troff seine Hose, und aus den Schuhen lief das Wasser. Ärgerlich drehte er den Hahn wieder zu.
Was tun? Er war eingeschlossen und ohne Verbindung mit der Außenwelt. Wenn wenigstens die Wasserrohre offen gelegen hätten. Schläge mit dem Schuhabsatz hätte man im ganzen Haus vernommen.
Er zog den Schuh aus, um das

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