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Heimkehr in den Palast der Liebe

Heimkehr in den Palast der Liebe

Titel: Heimkehr in den Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Tafelgefährte betrachtete die Fotografie. Die Augen des Kindes blickten ihn vertrauensvoll an. Es hatte die feinen Wangenknochen, die so typisch waren für die al Jawadis. Sharif wusste, dass immer wieder Mitglieder der königlichen Familie auftauchten, und zwar überall auf dem Globus, aber dieses Kind hatte er noch nirgendwo gesehen.
    "Meine Cousine, Prinzessin Shakira", murmelte Ashraf.
    Sharif erwiderte nichts.
    "Sie ist die Tochter meines Cousins Mahlouf, Onkel Safas Sohn."
    Sharif sah den Sultan überrascht an. Prinz Safa war einer der Ersten gewesen, die Ghasibs Mordkommandos zum Opfer fielen, und daraufhin hatte der alte Sultan all seine Erben aufgefordert, zu fliehen und eine neue Identität anzunehmen. Sharif hatte bis jetzt nie davon gehört, dass Prinz Safa irgendwelche Nachkommen hinterlassen hatte, aber alles war möglich.
    "Safa hatte ein Kind mit seiner ersten Frau, der Sängerin Suhaila."
    "Ich hatte keine Ahnung, dass Safa mit der bagestanischen Nachtigall verheiratet war."
    "Nur wenige wussten davon. Die Ehe war nur von kurzer Dauer. Sie verließ ihn, noch während sie schwanger war. Es war nicht wirklich bekannt, dass Prinz Safa Mahloufs Vater war. Doch bei Ghasibs Geheimpolizei war es aktenkundig. Sie wussten Bescheid. Mahlouf starb mit Frau und Kindern bei einem Verkehrsunfall in den späten Achtzigern. Jetzt erst ist klar geworden, dass es nicht wirklich ein Unfall war."
    Ein Muskel zuckte in Sharifs Wange, als er die Papiere aus Ashrafs Hand entgegennahm. Offenbar stammte das Dokument aus den Akten der Geheimpolizei des Diktators. Automatisch registrierte er den Kode des Agenten, der für das Attentat verantwortlich war.
    "Wir haben den Mann", sagte er grimmig.
    "Ich weiß. Aber darum geht es nicht. Ein Kind ist entkommen. Wir waren immer in dem Glauben, dass die gesamte Familie umgebracht wurde, aber aus diesen Dokumenten geht hervor, dass Shakira, Mahloufs jüngste Tochter, nicht in dem Unfallwagen war. Die Geheimpolizei wusste Bescheid, schaffte es anscheinend aber nicht, ihrer habhaft zu werden."
    "Inzwischen haben wir weitere Informationen, denen zufolge Shakira heimlich von dem Dissidenten Arif al Vafa Bahrami adoptiert wurde."
    "Barakullah!" Sharif beugte sich vor.
    "Ja, er war sogar noch loyaler, als wir dachten. Aber darüber hinaus haben wir keinerlei Informationen. Bahrami entkam wohl nach England, und die Familie wartete dort mehrere Jahre auf die amtliche Anerkennung als Asylanten mit Bleiberecht. Währenddessen wurde Arif auf offener Straße umgebracht", erklärte Ashraf. "Falls die Geschichte von dieser Adoption stimmt, hätte Shakira eigentlich dabei sein müssen, aber nirgendwo in den Akten taucht ein Kind mit diesem Namen auf."
    "Vielleicht hatte man ihr einen anderen Namen gegeben?"
    "Vielleicht." Der Sultan lehnte sich seufzend zurück. "Aber eigentlich spricht alles dagegen, Sharif. Nach Arif Bahramis Tod stellte das britische Innenministerium fest, dass die Familie in Bagestan nicht länger bedroht war und deshalb zurückkehren sollte. Es gab einen Einspruch gegen dieses Urteil. Wir haben jetzt die Kopie dieses Einspruchs von der britischen Regierung erhalten. Arifs Frau erwähnt jedoch mit keinem Wort, dass sie einen Nachkommen des Sultans bei sich beherbergt. Dabei hätte sie damit sicherlich eine weitere Aufenthaltserlaubnis erwirken können."
    "Allerdings wäre das Kind sofort auf Ghasibs Liste gelandet", stellte Sharif fest. "Und nicht nur die Prinzessin, die ganze Familie wäre in Gefahr gewesen." Er schwieg einen Moment, nahm einen Schluck aus seinem Glas und stellte es wieder ab. "Was ist aus dem Einspruch geworden?"
    "Er wurde abgelehnt. Die Familie wurde aus Großbritannien deportiert."
    Sharif presste die Lippen zusammen.
    "Sie bekamen allerdings in Parvan Asyl. Das war kurz vor der Invasion von Kaljuk."
    Nachdenklich legte der Sultan Unterlagen wieder in die Akte, das Foto zuoberst.
    "Die Akten aus Parvan besagen, dass der Name Bahrami in einem Flüchtlingslager auftauchte, das im Kaljuk-Krieg bombardiert wurde. Überlebende wurden offenbar in ein indonesisches Flüchtlingslager gebracht, aber ab dann gibt es nur noch sehr spärliche, widersprüchliche Informationen. Der Name Bahrami taucht noch einmal in einer Liste von Waisenkindern auf, aber das Lager wurde später geschlossen."
    Er lehnte sich zurück und rieb sich die Augen.
    "Die Insassen wurden dann in verschiedene Lager weltweit verteilt. Die Spur verliert sich völlig."
    Sharif nahm noch einmal das

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