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Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition)

Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo
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angerichtet!
    Endlich sprang uns der Zwerg auf seinen kurzen Beinen entgegen. Mein Herz raste.
    „Calmee!“ , flüsterte er unter seinem Bart hervor. Sein Arm sauste vor und packte das Türblatt. Wie ein wildes Pferd bäumte sich das Holz unter seinem Griff auf. Die Bretter knirschten, doch der Zwerg ließ nicht locker. „Calmee, calmee!“
    Endlich hörte die Tür auf zu beben. Leblos wie zuvor fiel sie gegen die Wand. Der Zwerg jedoch stampfte an mir vorbei und auf Fortunea Tautropf zu.
    „Was hast du denn da für eine Brut mitgebracht!“, schimpfte er aus vollem Hals. „Soll das die neue erste Klasse sein? Denen werde ich den Schabernack schon noch austreiben, das verspreche ich dir!“
    Wutschnaubend drehte er sich um und wackelte zurück in den Klassenraum. Die Tür ging von selbst hinter ihm zu.
    „Das war Bofar Eisenbart, euer Lehrer für Kristallkunde“, sagte Fortunea Tautropf mit brüchiger Stimme, dann drehte sie sich um und eilte zu den Wohnräumen.
    Tuschelnd folgten ihr die Feen. Nur ich schwieg. Mein Kopf war rot wie eine Tomate, das spürte ich. Verflixte Nixe! Jeder hier wusste, wer für die Sache mit der Tür verantwortlich war. Es war so peinlich!
    „Hier sind eure Zimmer“, sagte die Lehrerin knapp.
    „Wir nehmen das hinterste!“, platzte Nelly heraus. Sie war bemüht, so zu klingen, als wäre nichts passiert. Kaum hörbar fügte sie für mich hinzu: „Da sind wir am weitesten von den Klassenräumen der Vierten entfernt.“
    „Nicht so schnell, Spitzohr!“, ereiferte sich eine der anderen Feen.
    Ihre Wangen waren leicht geschminkt und sie zupfte ständig an ihrem blonden Haar herum. Schönheit schien ihr über alles zu gehen. Dicht neben ihr stand ein Mädchen mit schulterlangen schwarzen Haaren, das sie sich wohl als Zimmernachbarin ausgesucht hatte. Es sah schüchtern zu Boden.

    „Mia!“, sagte Fortunea empört. „Ich dulde in meinem Internat nicht, dass jemand ausgelacht wird, weil er anders aussieht. So etwas zeugt nämlich von großer Dummheit!“
    Mia wollte noch etwas erwidern, aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Mit verkniffenem Gesicht machte sie einen Schritt zurück.
    „Frau Tautropf“, mischte sich ein weiteres Mädchen ein. Ausgerechnet die Fee, die mich von Anfang an so missmutig angesehen hatte. „Wenn sich vier Mädchen um dieses Zimmer streiten, dann geben Sie es doch einfach mir und Valentina!“ Dabei lächelte sie zuckersüß. „Wir machen auch nie so Dummheiten wie gewisse Menschen. – Ups, ich meinte natürlich Mädchen .“
    So ein hinterhältiges Benehmen finde ich schlimmer als Backpfeifen, es erinnerte mich stark an Jill.
    Leider fiel Fortunea auch noch darauf herein, denn sie sagte: „Eine gute Idee, Freia!“
    Freia stolzierte mit Valentina im Schlepptau auf das hinterste Zimmer zu. Als sie an mir und Nelly vorbeikam, fletschte sie die Zähne. „Spitzohr und Plumpfuß, das passt ja hervorragend …“
    „… hervorragend in ein anderes Zimmer!“, fügte Valentina schadenfroh hinzu.
    „Hoffentlich werdet ihr grün wie die Muffeltrolle!“, schickte Nelly ihnen hinterher. Enttäuscht betrat sie das nächstbeste Zimmer.
    Ich wollte ihr folgen, aber Fortunea Tautropf hielt mich an der Schulter fest. Jetzt war ich also dran.
    „Nicht so schnell, Amanda!“, sagte sie mit scharfer Stimme. „Wir müssen noch über das Ende deiner Probezeit reden!“

Innerhalb von Sekunden verschwanden die anderen Mädchen in ihren Zimmern und verschlossen die Türen. Ich blieb mit bebendem Herzen zurück, allein mit der Leiterin des Feeninternats.
    Als Fortunea Tautropf sich räusperte, begann ich am ganzen Leib zu zittern. Auch ein schöner Traum kann zum Albtraum werden, wenn er zu schnell endet!, schoss es mir durch den Kopf.
    „Ich …“, stammelte ich hilflos, aber die Fee unterbrach mich. Sie spreizte ihren kleinen Finger ab und wirbelte mit ihm durch die Luft.
    „Mogatta morgana!“ , rief sie in den Gang. Augenblicklich wurden alle Zimmertüren durchsichtig. Hinter jeder Tür standen zwei Feenmädchen und pressten ein Ohr ans Holz. Nur Nelly lag betrübt auf ihrem Bett und starrte die Decke an. Der Anblick meiner neuen Freundin gab mir die Kraft zu kämpfen. Alles dafür zu tun, um die Probezeit doch noch zu bestehen.
    Fortunea schüttelte verständnislos den Kopf. Dann zog sie mit dem Finger einen Kreis und wisperte: „Circulus calmee!“ Um uns herum erschien ein hauchdünner Vorhang, der in allen Farben glitzerte. „Jetzt bleibt das

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