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Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition)

Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo
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machte einen Knicks. „Verzeihung, ich …“
    Bevor ich weitersprechen konnte, unterbrach mich die Lehrerin. Ihr Blick war nun etwas freundlicher. „Aber du hattest ja auch am wenigsten Zeit, um dich vorzubereiten!“
    Sie gab mir die Hand. „Mein Name ist Fortunea Tautropf, ich bin die Leiterin des Feeninternats“, sagte sie sanft. „Und das sind deine Mitschülerinnen!“
    Ich grinste schief und sah sicher zum Schießen aus. Ein Mädchen guckte mich missmutig an, aber alle anderen lächelten freundlich zurück. Eines von ihnen strahlte sogar übers ganze Gesicht. Es hatte rotblonde Haare bis zum Kinn und ein keckes Gesicht. Mit der flachen Hand tätschelte es den leeren Platz neben sich.
    „Setz dich neben Nelly“, sagte Fortunea und zeigte auf das strahlende Mädchen.
    Ich konnte es nicht fassen. Schnell rutschte ich neben Nelly auf die Bank.
    Sie zupfte gleich an meiner Kette. „Gefällt dir mein Geschenk?“
    In diesem Augenblick wusste ich, dass ich alles daransetzen würde, die Probezeit zu bestehen.

Verwirrt hockte ich auf meinem Platz und blickte nach vorne. Fortunea Tautropf sah wie gesagt genauso aus, wie man sich Feen vorstellt. Sie war unglaublich schön und sie bewegte sich geschmeidig wie eine Balletttänzerin. Sie hatte keine Flügel, aber trotzdem schien sie durch den Raum zu schweben. Ihre Füße berührten dabei kaum den Boden. Am meisten begeisterten mich ihre Augen. Sie strahlten Sanftmut aus, jedoch auch Weisheit. Als wüsste sie auf jede Frage die passende Antwort.
    Mit dem Befehl „Mogatta salomee!“ schloss sie die Tür. Dann wandte sie sich wieder an uns.
    „Willkommen im Feeninternat Rosentau!“ Ihr Blick wanderte stolz von einer ihrer zwölf Schülerinnen zur nächsten. Als ich an der Reihe war, wurde mir bis in den kleinen Zeh hinunter warm. Es fühlte sich richtig an, hier zu sein. Aber ich merkte auch, dass sie viel von uns erwartete.
    „Jetzt, wo wir endlich komplett sind, möchte ich euch, die neue erste Klasse des Feeninternats, ganz herzlich begrüßen!“, fuhr sie fort. „Noch kennt ihr euch nicht, aber das wird sich bald ändern.“
    Ich hätte meine Mitschülerinnen gerne in Ruhe betrachtet, schließlich war ich das einzige Menschenkind unter lauter Feen. Aber ich wollte bei meiner Lehrerin nicht gleich den Eindruck erwecken, dass ich ihr nicht zuhörte.
    Fortunea Tautropf wollte und wollte nicht aufhören zu reden. Darin ähnelte sie Doktor Habicht. Der konnte bei seinen Reden auch nie ein Ende finden.
    Neben mir zappelte Nelly unruhig auf der Bank herum. Als ich zu ihr herüberschielte, musste ich fast laut losprusten. Nelly hatte eine langhaarige Fee auf ein grobes Blatt gezeichnet. Mit erhobener Nase stolzierte die Figur über das Papier. Die Schnecke auf der Stirn ließ keinen Zweifel, wen Nelly mit diesem Bild meinte: Fortunea Tautropf!

    „Nelly!“, ermahnte ich sie leise, konnte das Lachen aber nicht mehr zurückhalten. Albern giggelten wir herum.
    Ich war glücklich. Seit Emma in Neuseeland war, hatte ich mich in keiner Schulstunde mehr so wohlgefühlt.
    „Ist die Kette wirklich von dir?“, fragte ich Nelly.
    Sie nickte. „Ja, das Erfüllen von Wünschen ist doch eine unserer wichtigsten Aufgaben. Dafür musste ich jedoch erst warten, bis dieser Trampeltroll aus dem Zimmer war.“
    Ich kicherte. Trampeltroll!, das passte perfekt zu Jill. Gerade als ich mich bei Nelly bedanken wollte, spürte ich den bohrenden Blick der Lehrerin auf mir ruhen. Mist!
    „Amanda Birnbaum! Du führst dich nicht gerade gut ein! Erst kommst du zu spät, dann fällst du durch wiederholtes Stören auf. Ich muss das hier in meinem Notizbuch vermerken!“ Sie tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn.
    Ratet mal, wer knallrot wurde. Noch nie in meinem ganzen Schülerleben hatte ich mir von einem Lehrer so etwas anhören müssen. Ich hätte mich ohrfeigen können!
    „Es tut mir leid, Frau Tautropf“, sagte ich beschämt.
    „Das will ich doch sehr hoffen!“, erwiderte sie scharf. „Denn im Gegensatz zu den anderen Mädchen bist du ja auch nur auf Probe hier. Also gib dein Bestes!“
    Dann versuchte sich Fortunea wieder zu sammeln. „Wo war ich stehen geblieben? – Ach ja! Ihr Feen werdet eine Menge lernen: Unsichtbarmachen, Feenschrift schreiben, Bezaubern, Zukunft voraussagen, Wünsche lesen und erfüllen und noch vieles mehr.“
    Ich glaube, mir stand der Mund offen vor Staunen. Bis eben hatte ich gar nicht daran gedacht, dass Feen in der Schule etwas anderes

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