Heimlich verliebt in einen Millionaer
Vielleicht finden Sie eines Tages Gelegenheit, sie zu fragen â¦â Er unterbrach sich, denn jemand klopfte leise an die Tür. Eine junge Frau, die Miranda noch nie gesehen hatte, rollte einen Servierwagen herein.
âDanke, Fionaâ, sagte Corin. âWir bedienen uns selbst.â
âJa, Mr. Rylance.â Fiona lächelte kokett und bedachte Miranda mit einem schnellen Seitenblick, ehe sie das Zimmer verlieÃ.
Miranda stand auf. âIch werde einschenken. Keine Milch, wenn ich mich recht erinnere, und einen Löffel Zucker.â
âRichtig.â Corin war nicht ganz bei der Sache.
âEin Sandwich oder lieber ein Blätterteigstück?â
âErsteres, bitte.â Corin setzte sich wieder an den Schreibtisch. âDer Kaffee ist gutâ, meinte er, nachdem sie beide einen Schluck getrunken hatten.
âJa, ganz ausgezeichnet.â Das war nicht übertrieben. Auch die dünn mit Hühnerfleisch belegten Sandwichs und das frische Gebäck schmeckten köstlich. Miranda hatte richtig Appetit bekommen, denn sie hatte zum Frühstück nur eine halbe Papaya gegessen.
Corin stellte seine Tasse hin. âDas Geld zum Reisen würden wir beschaffen.â
Miranda sah ihn überrascht an. âDas kann nicht Ihr Ernst sein, Corin. Warum sollten Sie das tun? Ich koste Sie schon genug. Kann ich überhaupt ablehnen?â
âZuzustimmen wäre vernünftigerâ, meinte er.
âBefürchten Sie etwa, dass ich sonst ein Burn-out-Syndrom bekomme?â
âWir wissen beide, dass ein Studium zur völligen Erschöpfung führen kann. Ihr Freund Peter Thompson hat sich fast zu Tode geschuftet.â
âJa, der arme Kerl.â Miranda senkte den Kopf. Viele Kommilitonen hatten ihn als Streber belächelt und sich über seine extreme Schüchternheit und spindeldürre Erscheinung lustig gemacht. Sie selbst hatte von Anfang an zu dem äuÃerst intelligenten Mann gehalten.
âSie waren verzweifeltâ, erinnerte Corin sie. Ob sie wusste, dass Peter sie abgöttisch verehrte?
âIst das ein Wunder? Wir waren doch Freunde. Warum hat er sich mir nicht anvertraut? Ich hätte ihm helfen können.â
âSie dürfen sich keine Vorwürfe machen, Miranda. Sie waren Peter eine treue Freundin, aber seine Depressionen gewannen schlieÃlich die Oberhand. Er war eben am völlig falschen Platz.â
âDas ist milde ausgedrückt.â Miranda seufzte. âIch war so dankbar, als Sie mir an jenem Abend geholfen haben.â In ihrer Not hatte sie Corin vom Krankenhaus angerufen, und er war sofort gekommen. âDas werde ich Ihnen nie vergessen ⦠auch nicht, was Sie anschlieÃend für meinen Freund getan haben. Sie hatten mit seinen Eltern gesprochen und ihnen klargemacht, dass ein Medizinstudium, zu dem Peter mehr oder weniger gezwungen worden war, weil der Beruf des Arztes in der Familie Tradition hatte, für Peter nicht das Richtige sei. Zumal er leidenschaftlich gern Musiker werden wollte. âSein Wunsch wurde erst ernst genommen, nachdem Sie aufgetaucht waren.â
âHören Sie noch von ihm?â, erkundigte sich Corin.
âRegelmäÃig.â Miranda lächelte glücklich. Peter, der inzwischen Cello am Londoner Royal College of Music studierte, war ihr Freund, mehr nicht. Ihr Liebhaber würde er nie werden. Doch das würde sie Corin nicht verraten. Um von dem Thema abzulenken, zeigte sie auf Zaras Bild. âIst die Dschungelstimmung nicht wunderbar getroffen?â
Corin nickte. âIch liebe das Gemälde sehr. Zum Glück hat Zara das Malen nicht aufgegeben. Ich werde Ihnen ein Bild aus meiner Sammlung schenken, aber wir sprechen nicht über Zara und auch nicht über Peter ⦠sosehr es mich freut, dass es ihm gut geht. Wir sprechen über Sie .Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass Sie davon profitieren würden, wenn Sie mit dem Studium ein Jahr aussetzen. Nein, widersprechen Sie mir nicht. Sie hatten immer den Ehrgeiz, es in Rekordzeit abzuschlieÃen.â
âDrei Jahre sind keine Rekordzeitâ, entgegnete Miranda. âWenn ich in den Ferien fleiÃiger gewesen wäre, hätte ich es in zwei Jahren schaffen können.â
Corin schüttelte unwillig den Kopf. âWarum geben Sie nicht zu, dass Sie im Grunde meiner Meinung sind? Ich bin auf Ihrer Seite, Miranda, und werde nicht zulassen, dass Sie sich überfordern. Ein
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