Heimlich verliebt in einen Millionaer
dreijähriges Studium auf zwei Jahre zu verkürzen ist Selbstmord ⦠das wissen Sie. Dabei geht man kaputt, und was ist mit Ihrem Privatleben?â
âWer braucht so was schon? Sie sind doch selbst ein Workaholic, obwohl gemunkelt wird, dass Sie Annette Atwood heiraten werden. Eine tolle Frau übrigens.â
Corin lieà sich mit der Antwort Zeit. âJa, das ist sieâ, gab er schlieÃlich zu, âaber Sie scheinen mehr darüber zu wissen als ich.â
âDann gibt es keine Hochzeit?â Das klang zu erleichtert, um keinen Verdacht zu erregen. Miranda hätte sich am liebsten geohrfeigt.
âBleiben wir vorerst bei Ihnen.â Corin spürte, dass sie die vorschnelle Frage bedauerte. âProfessor Sutton ist ebenfalls dafür, dass Sie eine längere Pause einlegen. Sein Urteil müssten Sie ernst nehmen, denn er hält groÃe Stücke auf Sie.â
âEr möchte, dass ich weiter wissenschaftlich arbeite ⦠das hat er immer wieder gesagt. Er behauptet, ich sei für die Forschung prädestiniert. Wahrscheinlich würde er mich gern als Mitarbeiterin gewinnen. Sie wissen doch, wie dankbar er für die Unterstützung durch die âFoundationâ ist, oder?â
âEr verdient sieâ, erwiderte Corin kurz angebunden. âSagt Ihnen die Forschung nicht zu?â
Miranda strich sich durch die glänzenden Locken. âEs wäre eine Ehre für mich, aber ich muss vorher promovierenâ, erwiderte sie bestimmt, obwohl die Vorstellung, zu reisen und die Welt kennenzulernen, etwas Erregendes für sie hatte.
âDas lieÃe sich doch verbinden. Je mehr Erfahrungen und Kenntnisse Sie gesammelt haben, umso förderlicher wird es für Ihre Karriere sein.â
âIch muss also tun, was man mir sagt?â Mirandas Gesicht verriet, was in ihr vorging.
âIch habe ein Programm zusammengestellt, das Sie sich ansehen sollten.â
âAuf meine Zustimmung kommt es demzufolge nicht an?â
Corin überhörte die Spitze. âZara würde sich in London gern Ihrer annehmen. Ich weiÃ, Sie beide würden sich blendend verstehen. Dad besitzt ein Haus in London ⦠eine Villa in Holland Park, aus der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Er hat es gekauft, als Mum noch lebte. Es war ziemlich verfallen, aber es liegt in einem schönen Viertel mit baumreichen StraÃen und grünen Gärten. Mum hat das Gebäude von englischen Architekten umbauen lassen, und heute wohnt Zara dort. Im Erdgeschoss habe ich ein abgeschlossenes Apartment einrichten lassen, in dem ich jederzeit absteigen kann, wenn ich geschäftlich in London bin. Dort könnten Sie einziehen. Sie wären völlig unabhängig, könnten kommen und gehen, wann Sie wollen, und würden doch in Zaras Nähe sein. Wir besitzen auch ein elegantes Appartement in Paris, was kaum benutzt wird. Leila bevorzugt die Villa an der Côte dâAzur, zu deren Kauf sie Dad überredet hat. Der Blick über das Mittelmeer ist fantastisch.â
âLeila hat seit ihrer Heirat offenbar wie eine Königin gelebtâ, bemerkte Miranda bissig. âSie hat skrupellos genommen, was für die Rylance-Milliarden zu haben war.â
âDas ist nichts Neues. Schmarotzer hat es immer gegeben.â
âSie verabscheuen Leila, nicht wahr?â
âIch hasse sie für das, was sie meiner Mutter angetan hatâ, erwiderte Corin. âWie schamlos sie war! Damit fing alles an. Sie hat Zara und Dad einander entfremdet. Was mich betrifft ⦠so verspüre ich nur noch völlige Gleichgültigkeit.â
Es fiel Miranda schwer, das zu glauben. SchlieÃlich war Leila nur acht Jahre älter als Corin. âEmpfindet sie Ihnen gegenüber genauso?â, fragte sie, ohne zu überlegen.
Corin runzelte die Stirn. âWieso wollen Sie das wissen?â
Miranda fasste sich schnell. âSobald Leila einen Mann sieht, versucht sie, mit ihm zu flirten.â
âDas gilt nicht für mich.â ÃuÃerste Feindseligkeit lag in seiner Stimme.
âEs tut mir leid, Corin. Bitte seien Sie mir nicht böse.â
âVielleicht sollten Sie nicht Ãrztin, sondern Psychiaterin werden.â
âIch habe in der Tat ein gutes Wahrnehmungsvermögen, Corin, und lasse mich davon auch leiten. Wollen Sie mir jetzt Ihr Programm zeigen?â
âHier ist es.â Corin reichte ihr ein Blatt Papier, das vor ihm lag.
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