Heimlich verliebt in einen Millionaer
sinnlos und führen zu nichts. Komm, lass uns nach unten gehen. Ich habe es gründlich satt, über Leila zu diskutieren. Du warst so heiter und glücklich, Miranda. Wo ist das alles geblieben? Leila treibt jeden ins Unglück, auch Dad wird das noch erleben. Und gerade jetzt müssen wir uns für eine Woche trennen!â
Im Erdgeschoss schloss Corin die Tür, als könnte er dadurch die ganze Welt aussperren. âFalls Leila etwas plant, wird sie damit warten, bis wir aus Peking zurück sind.â Er zog sein Jackett aus und band die Fliege auf. âVielleicht sollte man ihr vorher eine kleine Warnung zukommen lassen. Das wäre vielleicht ganz amüsant. Ich glaube nicht, dass sie Dad davon überzeugen könnte, ich wäre in sie verliebt. Dazu kennt er mich zu gut. AuÃerdem weià er genau, dass niemand sie so zur Hölle wünscht wie Zara und ich.â
âSie ist meine Mutter, Corin! Ich empfinde mehr Mitleid für sie als Hass oder das Verlangen nach Rache.â Sie trat vor ein Landschaftsbild von Zara, in der Hoffnung, es würde Ruhe auf sie ausstrahlen. âErkennst du sie in mir wieder?â
Corin war mit zwei Schritten bei ihr, nahm sie in die Arme und küsste sie. Es war ein langer, heftiger Kuss, der seine innere Zerrissenheit verriet. âNein!â, flüsterte er an ihren Lippen. âNein ⦠und nochmals nein! Ich verbiete dir, durch solche Ãberlegungen einen Keil zwischen uns zu treiben. Leila hat dich aus ihrem Leben gestrichen, und dasselbe musst du mit ihr tun. Ich brauche dich so sehr, Miranda. Spürst du das nicht? Ich bin nichts ohne dich und möchte, dass wir heiraten.â
Heiraten?
Im ersten Moment war Miranda sprachlos. Sie fühlte sich plötzlich so leicht, als könnte sie fliegen â immer ihm nach, wohin er sie auch führte. Doch in die wilde Freude mischte sich insgeheim Angst.
âDas geht nicht, Corin.â In Gedanken sah sie das Unheil schon kommen. âDu vergisst die Folgen.â
âWelche denn?â Corin fasste sie hart an den Schultern. âLiebst du mich nun oder nicht?â
Er wollte eine Entscheidung von ihr, das spürte Miranda. âDu weiÃt, ich liebe dichâ, antwortete sie, nachdem sie tief ein- und ausgeatmet hatte, âdoch zu vieles erschreckt mich. Deine Frau zu sein wäre mein höchstes Glück, aber wie würde Leila reagieren? Sie ist nicht zurechnungsfähig, wenn es um dich geht.â
âLeila soll sich zum Teufel scheren!â, schrie Corin auÃer sich. âSoll sie doch machen, was sie will, aber das tue ich auch. Mir geht es um dich !â
Miranda wurde ganz wirr im Kopf. âOhne jeden Vorbehalt?â
âJa!â
âObwohl wir Leila gegen uns haben? Sie würde vor nichts haltmachen, das hat sie mir deutlich zu verstehen gegeben. Zerstören wir sie, macht sie dasselbe mit uns. Sie würde keinen öffentlichen Skandal scheuen ⦠keinen Bruch innerhalb der Familie. Und welche Folgen hätte das für deine Stellung bei âRylance Metalsâ? Würdest du deinen Einfluss verlieren? Wir haben es mit einer Frau zu tun, die nur lügt â¦! Die absurdesten Behauptungen sind schon geglaubt worden. Sieh mich an. Mein Leben lang habe ich meine GroÃeltern für meine Eltern gehalten.â
âSie waren gute Menschen, die alles für dich getan habenâ, entgegnete Corin aufgebracht. âDu hattest eine glückliche Kindheit. Das merkt man dir an. Soll ich jetzt leiden ⦠nur aus Rücksicht auf Leila? Soll ihre Vergangenheit doch bekannt werden und ihr Geheimnis ans Licht kommen! Nichts könnte mich dazu bringen, dich aufzugeben.â
Miranda war den Tränen nah. So viel Liebe sprach aus Corins Worten, aus seinem Gesicht und seiner Stimme! Ihre Mutter schürte nur Hass.
âVielleicht ist es am besten, wenn ich nach Hause fahre.â
âWir fahren gemeinsam dorthin, wo Leila uns gut beobachten kann. Nicht, dass mir das etwas ausmachen würde. Früher oder später muss die Abrechnung kommen. Leila mag verrückt sein, aber sie ist nicht verrückt genug, um ihre Stellung aufs Spiel zu setzen. Dad würde sich auÃerdem niemals bloÃstellen lassen ⦠weder privat noch öffentlich. Sie könnte sich sehr leicht verrechnen.â
Miranda sah Corin an. Sie liebte ihn von ganzem Herzen und wusste doch, dass sich durch Leila alles verändert hatte.
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