Heimlich verliebt in einen Millionaer
âMöchtest du ihr Spiel beenden?â, fragte sie geradewegs.
âAm liebsten jaâ, antwortete er, âaber du bist mir wichtiger als Leilas Entlarvung. Es bleibt bei dem, was Zara und ich gesagt haben. Wir respektieren, dass Leila deine Mutter ist ⦠daran kann niemand etwas ändern. Wir können sie nur überlisten. Sie hat sich an ein Leben in Reichtum und Luxus gewöhnt. Die Häuser, die teuren Kleider, die Juwelen, die Weltreisen ⦠Das alles bedeutet ihr sehr viel.â
âHeiÃt das, wir weihen deinen Vater nicht ein, weil die Wahrheit furchtbar für ihn wäre und seine Ehe zerstören würde?â Miranda löste sich aus Corins Armen. So nah bei ihm konnte sie nicht klar denken.
âIch finde das alles nicht so schlimm.â Corin fühlte sich immer mehr in die Enge getrieben. Er sehnte sich verzweifelt nach Miranda, aber sie wollte nicht länger mit einer Lüge leben. Ein Teil von ihr verweigerte sich ihm. âDu kannst nicht beides haben. Du kannst deine Mutter nicht schützen, ohne dir selbst zu schaden.â
âVergiss nicht, wie exponiert ich wäre, wenn wir uns verloben würdenâ, erinnerte Miranda ihn. Ihre schönen türkisblauen Augen waren weit geöffnet und beherrschten ihr ganzes Gesicht. âStell es dir vor. Du bist ein Rylance ⦠Dalton Rylanceâ Erbe. Die Presse würde versuchen, alles über mich zu erfahren. Man würde Reporter auf mich ansetzen, um meine Vergangenheit zu durchleuchten.â
Daran hatte Corin auch schon gedacht. Wenn Leila plötzlich bekannt gab, dass sie ihre lange verloren geglaubte Tochter wiedergefunden hatte, würde der Teufel los sein.
âÃberlass alles mirâ, bat er. âEs wird sich eine Lösung finden. Ich finde es in Ordnung, wenn du deine Mutter schonen willst. Mit den Medien werden wir fertig. Die Firma beschäftigt genug Leute, die sich damit auskennen. Auch über Leila wurde nie etwas veröffentlicht. Das hat Dad verhindert. Wer genug Einfluss besitzt, kann jedes Gerücht zum Schweigen bringen. Du ahnst ja nicht, wie mächtig mein Vater ist. Falls er Leila nicht alle Märchen abgenommen hat, hat er bestimmt dafür gesorgt, dass andere sie glaubten. Genauso werde ich verfahren.â
Corin schwieg und nahm Miranda wieder in die Arme. âOhne dich gehe ich zugrundeâ, beteuerte er und küsste sie zärtlich. âMeinst du nicht auch, dass es für jeden nur einen Menschen gibt?â Er legte ihr die Hand auf die Brust. âDen einzigen, den wir finden müssen? Manchem gelingt es nicht, so verzweifelt er sich auch bemüht. Wem es gelingt, der hat unendlich viel Glück gehabt. So wie ich, denn du bist der eine Mensch für mich. Wir können und werden heiraten. Daran soll uns keiner hindern.â
10. KAPITEL
Dalton Rylance quartierte sich stets im Fünfsternehotel âPeninsula Beijingâ ein, wenn er geschäftlich in der chinesischen Hauptstadt zu tun hatte. Dort gab es alles, worauf er Wert legte: verhaltene Eleganz, erstklassige Ausstattung und Englisch sprechendes Personal. Für Leilas Bequemlichkeit kamen noch die luxuriösen Einkaufsarkaden hinzu, wo sie nach Herzenslust sein Geld ausgeben konnte. Finanziell setzte er ihr nie Grenzen.
Leilas flammende Wut, deren Ausmaà völlig neu für sie war, verging auch nicht in der alten Kaiserstadt. Sie hatte beobachtet, wie gleichgültig Corin die jungen Frauen behandelte, die in seinen Kreisen verkehrten. Sie hatte selbst dazu beigetragen, jede mögliche Konkurrentin auszuschalten, und sich dafür beglückwünscht. Jetzt sah plötzlich alles anders aus.
Miranda war auf der Bildfläche erschienen. Miranda â ihre eigene Tochter. Welche unglaubliche Wendung! Corin, den sie schon so lange heftig begehrte, wurde ihr plötzlich weggenommen. Ihre Leidenschaft für ihn war nie erloschen, sondern im Lauf der Jahre eher noch gewachsen. Corin hatte sich zu einem reifen Mann entwickelt. Er sah blendend aus, war hochbegabt und besaà umwerfenden Charme, mit dem er jeden bezauberte.
Manchmal hasste sich Leila wegen ihrer Besessenheit. Sie verabscheute es sogar, darin derartig verfangen zu sein. Jetzt kam auch noch ihre verlorene Tochter ins Spiel. Das hätte sie eigentlich nachsichtig stimmen müssen, stattdessen steigerte sich ihr heftige Abneigung noch. Miranda hatte Corins Herz erobert und machte ihr den Mann ihrer
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