Heimlich verliebt in einen Millionaer
Taille.
Schöne Outfits förderten das Selbstbewusstsein. Zara bewegte sich ganz natürlich darin, während für Miranda modischer Luxus immer noch neu war. Als Studentin hatte sie auf Sonderangebote achten müssen, wobei sie immer einen sicheren Geschmack bewiesen hatte. Ihre Kommilitoninnen hatten sie deswegen bewundert und bei Shoppingtouren oft um ihre Hilfe gebeten. Manchmal, zu besonderen Gelegenheiten, hatten sie sich sogar etwas von ihr ausgeliehen.
Das blaue Kleid hatte Corin für sie ausgewählt. Es war so teuer gewesen, dass Miranda ihn vom Kauf abzuhalten versucht hatte â natürlich ohne Erfolg. Und dann waren noch die verschiedenen Accessoires dazugekommen! Die Verkäuferin â selber chic und teuer angezogen â hatte Corin mit ihrem Charme eingewickelt, und er war auf das Spiel eingegangen. Wenn er wollte, konnte er ausgesprochen durchtrieben sein.
Leila sagte nichts, als Miranda jetzt auf sie zukam, doch ihr Blick verriet alles. Sie ist überrascht, dachte Miranda. Jetzt weià ich, dass ich wirklich gut aussehe. Peter, der ihr nicht von der Seite wich, drückte heimlich ihre Hand. Ahnte er die Zusammenhänge? Auf jeden Fall schien ihn die zweite Mrs. Rylance zu faszinieren, aber auch etwas zu ängstigen. Sie trug Schwarz, und der Ausschnitt ihres Kleides war atemberaubend. Das dichte dunkelblonde Haar hatte sie zurückgekämmt und zu einem lockeren Knoten zusammengefasst. Die groÃen diamantenen Ohrgehänge, die bei der kleinsten Kopfbewegung aufblitzten, kamen dadurch besser zur Geltung. Auch die Steine des dazugehörigen Colliers funkelten im Licht der Kronleuchter. Alles zusammen musste ihren Ehemann eine Unsumme gekostet haben.
Nur was bedeuteten einem Mann wie Dalton Rylance ein oder zwei Millionen? Ein Milliardär brauchte eine Frau, die andere blendete, was die zweite Mrs. Rylance zweifellos tat.
âWas erwartet man von mir?â, raunte Peter Miranda zu. âDass ich auf die Knie falle?â
âFreu dich, wenn du ihr gefällst.â
Sollte das eine Warnung sein?
Die Cocktails wurden in der Bar serviert, die mit dunkelroten Ledersesseln und silbernem Deckenschmuck ausgestattet war. Alle Drinks, die gerade âinâ waren, konnten bestellt werden und wurden ausnahmslos in gekühlten Kristallgläsern gereicht. Auf jedem Tisch stand eine Vase mit einer einzelnen roten Rose. Die Nischen waren für besondere Gäste reserviert, eine davon für Dalton und seine Familie.
âSetz dich hierhinâ, flüsterte Corin Miranda zu und richtete es so ein, dass sie zwischen ihm und Peter saÃ. Leila unterhielt sich gerade mit seinem Vater, sodass sie das kleine Manöver nicht bemerkte. âDarf ich dir einen Champagnercocktail empfehlen?â
âGern.â Miranda lieà sich in die weichen Polster zurücksinken. Sie hatte Corin bewusst keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt, um Leila nicht misstrauisch zu machen und eine Katastrophe heraufzubeschwören. Er sah absolut hinreiÃend aus und seinem Vater verblüffend ähnlich. Die Rylances waren überhaupt eine gut aussehende Familie. Zara, die alle anderen weiblichen Gäste überstrahlte, machte darin keine Ausnahme.
Dalton begrüÃte Miranda so herzlich, dass seine Kinder überrascht waren und Leila ihren Ãrger hinter gesenkten Lidern verbergen musste. Er gab ihr nicht die Hand, sondern beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie auf beide Wangen. Es machte ihm sichtlich Vergnügen, ihre seidenweiche Haut mit den Lippen zu berühren.
âSie sehen bezaubernd aus, meine Liebeâ, meinte er lächelnd. âIhr junger Begleiter muss sehr stolz auf Sie sein.â
âOh ja, Sir, das bin ich.â Peter spielte seine Rolle ausgezeichnet. âVielen Dank für die freundliche Einladung!â Er gab sich geschmeichelt, ohne zu übertreiben. Die Erfolge in der Musik hatten sein Selbstbewusstsein nachhaltig gestärkt, und auÃerdem stammte er aus einer angesehenen Familie. Es fehlte ihr nur das Geld der Rylances.
âSchon gut.â Dalton hatte nur Augen für Miranda, die nie jünger und hübscher ausgesehen hatte.
Wie zuvorkommend er mich behandelt! Das tut er wohl nur für die Ãffentlichkeit.
Das Essen, das im Restaurant serviert wurde, war erstklassig, und Dalton bestellte nur die besten Weine dazu. Miranda war überrascht, wie viel Leila trank, ohne dass sich eine Wirkung zeigte.
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