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Heimliche Wuensche

Titel: Heimliche Wuensche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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im Geiste arbeitete sie fieberhaft an einem Plan.

Kapitel 8
    Die Küche
    Berni stieg aus der Badewanne und blickte wieder auf ihre Liste. Sie wußte nicht, wie lange sie sich schon im Luxus-Saal aufgehalten hatte; aber immerhin lange genug, daß sie drei Positionen auf der Liste hatte ausprobieren können.
    Nachdem Berni Nellie ihre drei Wünsche geschenkt hatte, war sie in den Luxus-Raum gegangen, wo ihr eine lange Liste von Vergnügungen überreicht wurde, aus der sie wählen konnte. Da sie die vorhergehenden vierzehn Jahre auf Partys verbracht hatte, war das erste, was sie auf der Liste aussuchte, »Videos«.
    Sie folgte einem goldenen Licht durch den Nebel, betrat einen riesigen Saal mit Regalen, in denen Videos von allen jemals gedrehten Filmen standen, wozu auch Fernsehserien und Fernsehaufzeichnungen gehörten. Sie hatte nur den Titel lesen müssen, und schon wurden die Bänder für sie reserviert.
    Nachdem sie sich ein paar hundert Filme und Fernsehshows ausgesucht hatte — alles, was Mary Tyler Moore fabriziert hatte und alle frühen »Bonanza«- Episoden —, folgte sie dem goldenen Licht in ein wunderschönes Schlafzimmer. Das Bett, mit einer zweihundertfünfzig-Dollar-Bettwäsche bezogen, und mit Kopfkissenbezügen, die mit in Handarbeit gefertigten Spitzen versehen waren, stand hoch über dem Boden und war so weich wie Daunen (da gab es auch orthopädische Matratzen in der Küche, die besonders hart waren). Sie lag sehr lange in diesem Bett, aß unzählige Schüsseln mit buttrigem Popcorn und sah sich ein Video nach dem anderen an. Sie mußte nicht einmal aus dem Bett steigen, um die Videobänder zu wechseln, und wenn Mel Gibson jemanden küßte, lief das Band automatisch in Zeitlupe ab.
    Nachdem ihr alles, was sie sich ausgesucht hatte, vorgeführt worden war, stieg sie vom Bett herunter und sah wieder auf ihre Liste. Den nächsten Luxus, den sie wählte, war »Freundschaft mit Frauen«. Auf der Erde hatte Berni nie eine Frau zur Freundin gehabt, hatte aber oft davon gehört und sogar geglaubt, daß es zwischen Frauen sehr solide, innige Freundschaften gäbe. Und so hatte Berni eine sehr lange Zeit Frauenfreundschaften. Sie gingen zusammen zum Einkaufen, kicherten und speisten zusammen. Ihre Freundinnen gaben für sie eine Geburtstagsparty und waren immer bereit und willens, ihr zuzuhören. Als eine ihrer Freundinnen mit ihrem Freund brach, hielt Berni die ganze Nacht bei ihr Wache.
    Aber Berni wurde es schließlich leid, immer nur anderen Leuten zuzuhören, und so sah sie abermals auf ihre Liste. Diesmal wählte sie »Schaumbad«. Sie saß in einer gewaltigen, weichen Badewanne, die mit heißem Wässer und viel prickelndem Schaum gefüllt war, las pikante Romane, aß dazu kandierte Früchte und trank rosenfarbenen Champagner. Das Wasser wurde nie kalt, die Schaumblasen platzten nie, die Bücher waren immer gut, und die kandierten Früchte und der Champagner schmeckten köstlich.
    Nun stieg sie aus der Wanne und blickte erneut auf ihre Liste. »Neue Kleider« weckten nun ihr Interesse. Auf der Erde hatte sie festgestellt, daß Kleider, die sie wirklich gern trug, stets neu waren. Sie hätte sie am liebsten nur einmal tragen und dann wieder wegwerfen wollen. »Kinder, die sich so benehmen, wie man es im Fernsehen sieht«, interessierten sie ebenfalls. Da gab es auch die Positionen »Preise gewinnen«, »Beliebt sein in der Ober-schule« und »Allgemeine Wertschätzung«, die sie neugierig machten.
    Sie war gerade dabei, sich für eine dieser Positionen zu entscheiden, als Pauline ins Badezimmer kam. Sogleich sah Berni ihr Schaumbad sich in Nichts auflösen, und sie trug wieder den Hosenanzug, in dem sie beerdigt worden war.
    »Du mußt mit mir kommen«, sagte Pauline streng. »Da gibt es ein Problem im Haushalt der Graysons.«
    Berni schnitt eine Grimasse und folgte Pauline durch den Nebel.
    Sie hatte kein einziges Mal an diese dicke Nellie gedacht, seit sie ihr die drei Wünsche geschenkt hatte. »Was hat sie denn angestellt? Ihre kleine Schwester ins Grab gewünscht?«
    Pauline antwortete nicht, bis sie im Betrachtungsraum angelangt waren. Dann bewegte sie die Hand, und der Nebel lichtete sich, Berni konnte nun in das Haus der Graysons hineinsehen — wie in ein Puppenhaus, das man mittendurch gesägt hatte —, so daß sie den Oberstock und das Erdgeschoß gleichzeitig beobachten konnte. Terel befand sich, wunderbar herausgeputzt, im Salon und bewirtete ein halbes Dutzend nicht weniger hübsch

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