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Heinermaedsche

Heinermaedsche

Titel: Heinermaedsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann-Sophie Aigner
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kaute auf ihrer Unterlippe herum. Ihre Atmung ging schneller. Sie senkte ihren Kopf und legte ihn in die Hände.
    »Du hast mir nicht zugehört. Du musst Hermann nichts mehr erklären.«
    »Red keinen Unsinn. Natürlich muss ich ihm plausibel machen, warum ich mich trennen will. Am besten werde ich während seiner nächsten ›Dienstreise‹«, mit den Fingern deutete sie Anführungsstriche an, »einige wertvolle Gegenstände aus der Villa räumen und in eine angemietete Wohnung bringen lassen.«
    »Eva, jetzt hör mir endlich zu. Du brauchst weder eine Wohnung noch musst du Hermann irgendetwas erklären.«
    Eva richtete ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihre Schwester. »Wie meinst du das?«
    Nach all den Jahren hatte Adele die Gelegenheit gehabt, sich bei ihrer Schwester zu revanchieren. Damals hatte Eva ihr geholfen, sich von diesem Schläger zu befreien. Allein hätte sie das niemals geschafft. Sie hatte zwar gewusst, dass sie sich trennen musste, aber sie hatte viel zu viel Angst gehabt. Zu oft hatte er sie geprügelt und gedemütigt.
    »Hör zu, dein schmieriger, elender, kleiner Ehemann wird dich nie mehr demütigen. Dafür habe ich gesorgt.« Stolz schwang in Adeles Stimme mit. Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Ihre Augen blitzten gefährlich.
    »Um Himmels willen, Adele, was hast du getan? Mach’s nicht so geheimnisvoll. Was hast du ihm gesagt?« Eva riss ihre Augen vor Spannung weit auf und biss sich ihre Unterlippe fast blutig.
    »Gesagt habe ich fast nichts. Ich habe ausschließlich Fakten sprechen lassen.« Sie zwinkerte ihrer Schwester zu. »Ich habe ihm einen Denkzettel verpasst.« Anschließend lehnte sie sich in ihrem Korbsessel zurück.
    »Ich verstehe kein Wort. Lass deine Andeutungen und sag endlich, was du getan hast!«
    »Ich habe nur getan, was schon lange überfällig war. Hermann tut dir nicht gut. Hat er noch nie. Ich habe lediglich eine offene Rechnung beglichen.«
    »Adele!« Eva schrie fast vor Aufregung.
    »Willst du das wirklich wissen?«
    »Ja!«
    »Gut, aber du musst versprechen, dich nicht aufzuregen. Und du darfst nicht gleich aufspringen und ihn dir ansehen. Versprochen?«
    Eva wurde ganz anders zumute. Also nickte sie lediglich.
    »In einer Ehe muss man sich gegenseitig respektieren. Dein Mann hat das nie getan. Ich verstehe gar nicht, wie du das all die Jahre durchstehen konntest und … «
    »Sagst du mir bitte endlich, was passiert ist?«, unterbrach Eva ihre Schwester ungeduldig.
    »Gut. Ich wollte zu dir kommen, um mit dir gemeinsam einen Plan zu entwickeln, wie du am besten von Hermann loskommen kannst. Zuvor ging ich in den Weinkeller, um eine Flasche unseres Jahrgangsweines zu holen. Bei einem Gläschen Wein lässt sich besser denken.« Sie zwinkerte Eva zu. »Unten angekommen, hörte ich leise Stimmen. Erst dachte ich, es wären Einbrecher. Im letzten Jahr wurde uns eine gewaltige Menge an Flaschen geklaut. Vorsichtig ging ich in die Richtung, aus der die Stimmen kamen, und entdeckte Delphine auf den Knien. Allerdings schrubbte sie nicht den Boden. Als ich um die Ecke bog, sah ich Hermann. Ich erspare dir die Details, du kannst es dir eh denken. Ich habe Delphine nach unten in den ältesten Weinkeller geschickt, um dort richtig sauber zu machen. Dein Mann hat mich fast schon angewinselt, dir nichts von seinem kleinen Stelldichein zu erzählen. Er hat sich angeboten, direkt angefleht hat er mich, jede erdenkliche Arbeit zu erledigen, wenn ich nur den Mund halte. Sogar Geld wollte er mir geben. Als ob ich käuflich wäre.« Adele schüttelte den Kopf und lachte laut auf.
    »Und? Was ist dann passiert?«
    »Du kennst doch die riesigen Kupfertanks, in denen der Wein gärt. Ich habe ihm aufgetragen, sie von innen zu reinigen. Ohne zu zögern, willigte er ein. Dieser eitle Gockel musste all seine Kleidung und seinen Schmuck ablegen und eine Art Arztkittel anziehen. Er sah zum Totlachen aus. Als er sich durch die schmale Öffnung gequetscht hatte, habe ich amüsiert davorgestanden.Anschließend bin ich zu Delphine in den Keller gelaufen und habe sie angewiesen, gründlich zu arbeiten. Als sie mit dem Rücken zu mir auf dem Boden kniete, hatte ich wieder diese widerliche Szene vor Augen und wusste, ich konnte sie nicht einfach so davonkommen lassen. Also habe ich eins der schweren Weinregale umgeworfen und sie darunter begraben.«
    »Wahnsinn! Aber so ein Regal fällt doch nicht so einfach um, oder doch? Erregt das keinen Verdacht?«
    »Dieses eine war schon etwas

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