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Heinermaedsche

Heinermaedsche

Titel: Heinermaedsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann-Sophie Aigner
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Schluck?«
    »Was?«
    »Na, was hätte ich denn machen sollen?«
    Die Polizisten Jochen Zuckschwert und Werner Müller lagen auf Adeles Küchenboden. »Aber wieso?«
    »Hätte ich mir etwa anschauen sollen, wie du in Handschellen abgeführt wirst und dein Mann triumphierend danebensteht? Nee, niemals.«
    »Du hast doch nicht etwa die beiden umgebracht?«
    »Hässliches Wort, findest du nicht auch? Jetzt hilf mir lieber, sie in der Sickergrube hinterm Haus zu versenken. Die Weingläser waren mit Gift von der Würfelqualle präpariert. Ein herrliches Tier, mit einem der tödlichsten Gifte überhaupt.«
    »Aber das fällt doch auf, die beiden haben doch bestimmt gesagt, wo sie hinfahren.«
    »Ach, Schwesterchen, lass das mal meine Sorgen sein.« Mit einem Augenzwinkern wollte sie Eva die Angst nehmen.
    Eva vertraute darauf, dass ihre Schwester eine Lösung dafür finden würde, und griff sich die Beine des schlaksigen Müllers, während Adele ihn an den Armen hielt. Gemeinsam schleiften sie ihn durch den Vorratskeller an den Rand der Sickergrube. Anschließend holten sie den schweren Zuckschwert. Nacheinander warfen sie beide Leichen in die Grube. Zufrieden betrachteten die Schwestern, wie die Körper langsam, aber stetig versanken.
    »Mir wird das alles zu viel«, flüsterte Eva.
    »Komm, wir trinken erst mal einen schönen Grappa und dann gehen wir zum Abendessen. Die beiden sind niemals hier gewesen.«
    Als sie in der Küche ihren Branntwein tranken, fiel Eva siedend heiß der Dienstwagen der beiden ein. »Und der Wagen?«
    »Um den kümmere ich mich.«
    »Gut. Ich mache derweil den Salat fertig.«

18
    War das Hermanns Stimme? Und wer kicherte da? Eva stand vor der Arbeitsfläche und ließ den Salat Salat sein. Sie spähte durch das Küchenfenster in den Garten.
    Da stand ihr Mann, zusammen mit dieser Delphine. Er streichelte ihr über den Hals. Sie kicherte erneut.
    In Eva wuchs eine unglaubliche Wut. Ein unbeschreibliches Gefühl, das sie vollständig einnahm und alle anderen Empfindungen verdrängte.
    Ihre Hand, mit der sie noch immer ein Küchenmesser umklammert hielt, schmerzte. Sie ließ es fallen und brach weinend an der Arbeitsfläche zusammen.
    Als sie sich ein wenig beruhigt hatte, riss sie sich zusammen. Es half alles nichts. Sie wollte nicht, dass Hermann oder jemand anderes sie so verquollen sah. Also wusch sie sich das Gesicht und richtete sich ein wenig her.
    Schnell machte sie den Salat an und trug ihn hinaus an den schön gedeckten Tisch. Sie lächelte. Keiner sollte sehen, wie schlecht es ihr ging.
    Nach dem Abendessen saß Eva mit einen gekühlten Glas Aperol Spritz in einem gemütlichen weißen Korbsessel auf einer kleinen Anhöhe mit eindrucksvollem Blick auf die Landschaft und genoss die Abendsonne, die die Ahr mit ihren wunderschönen Weinbergen in ein traumhaftes Licht tauchte. Es war alles so friedlich hier. Die Kastanie, unter der sie saß, spendete herrlichen Schatten. Sie hatte sich wieder im Griff. Das Abendessen war für sie die reinste Qual gewesen. Keinen Bissen hatte sie runterbekommen. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich die Blicke zwischen Delphine und Hermann nicht einbildete, jedenfalls ließen sie ihr keine Ruhe. Aber was sollte eine solch attraktive Frau von einem Mittfünfziger wie Hermann? Keine plausible Erklärung fiel ihr ein. Daher beschloss sie, einfach die Tage auf dem Gut zu genießen.
    Jetzt saß sie hier, die Beine übereinander geschlagen. Es ging ihr gut. Ihre Schwester tat ihr gut. Das erste Mal seit vielen Wochen zeigten sich ihre roten Apfelbäckchen und auch der Glanz in ihren Augen war wieder da. Vielleicht sollte sich Eva doch von Hermann trennen und für immer bei ihrer Schwester bleiben. Sie könnte sich hier nützlich machen. Dann würde sie ihr eigenes Geld verdienen und wäre nie mehr von einem Mann finanziell abhängig.
    Der Gedanke gefiel ihr. Sie könnte noch mal ganz von vorn beginnen. Die Nähe zu Adele würde ihr sicher völlig neue Perspektiven bieten. Eine vertraute Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
    »Süße, wie geht es dir? Du siehst viel besser aus als beim Abendessen«, stellte Adele fest, die durch den Garten auf sie zukam.
    »Ich fühle mich sehr wohl hier. Gerade habe ich darüber nachgedacht, ob ich nicht einfach bei dir bleiben soll.«
    Adele zog sich einen Korbsessel heran. »Wenn ich dir erzähle, was passiert ist, kannst du das vielleicht auch.«
    »Du bist gut. Was soll ich denn Hermann sagen, warum ich hier bleiben will?« Eva

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