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Heirat nicht ausgeschlossen

Heirat nicht ausgeschlossen

Titel: Heirat nicht ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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blieb, als ihm zu folgen. An der geöffneten Wohnzimmertür blieb er stehen und schaute sich anerkennend um.
    Star hatte die Wohnung im Vorjahr renovieren lassen und für die Gestaltung ihre Lieblingsfarben und -materialien gewählt: helle Töne von Creme bis Braun und Stoffe aus Leinen, Seide, Baumwolle und Wolle.
    Selbst Lindsay war überrascht gewesen, als sie die Wohnung zum ersten Mal besichtigt hatte, und voll des Lobes über Stars guten Geschmack.
    “Es ist einfach perfekt!”, hatte sie gesagt. “Aber es passt gar nicht zu dir.”
    “Was hattest du denn erwartet?”, hatte Star trocken gekontert, während Lindsay über die wattierte Tagesdecke auf dem Bett strich. “Grelle Farben, die sich beißen?”
    “Nein, natürlich nicht”, hatte Lindsay widersprochen. Als sie jedoch die klein gemusterte Tapete betrachtete, die farblich perfekt mit der dunkelroten Tagesdecke harmonierte, merkte man ihr deutlich an, wie verblüfft sie war. Star hatte es allerdings nicht für nötig gehalten, ihr anzuvertrauen, dass die Ausstattung ihrer Wohnung, die natürlichen, warmen Farben und Stoffe, einen Aspekt ihrer Persönlichkeit spiegelten, den sie vor anderen verbarg. Da sie im Grunde nämlich sehr verletzlich war, brauchte sie manchmal diese Behaglichkeit, denn sie vermittelte ihr das Gefühl der Harmonie, das sie als Kind entbehrt hatte.
    Manchmal hatte es eine geradezu tröstliche Wirkung auf sie, wenn sie die verschiedenen Materialien einfach nur berührte und dabei wusste, dass sie alle natürlichen Ursprungs waren.
    Normalerweise schloss sie die Türen zu ihren Privaträumen, wenn sie Kunden erwartete, und führte diese sofort in ihr Büro. Als Kyle sich nun in ihrer Wohnung umschaute, ging sie sofort in die Defensive. Daher antwortete sie auf seine Frage “Haben Sie die Sachen alle selbst ausgesucht?” mit einer Lüge.
    “Nein. Ich habe eine Freundin … eine Kundin, die Innenarchitektin ist. Sie hat es getan.”
    Er gab sich mit der Antwort offenbar zufrieden. Da sie genau das beabsichtigt hatte, fragte sie sich, warum sie darüber so unerwartet traurig war.
    “Sie können mir den Karton jetzt geben”, erklärte sie und wollte in die Küche gehen. Leider merkte sie erst in diesem Moment, dass die Tür zum Arbeitszimmer offen stand und die Zeichnungen auf dem Schreibtisch zu sehen waren.
    Star wollte die Tür schließen, aber es war zu spät. Kyle hatte die Zeichnungen bereits entdeckt und ging zum Schreibtisch, um den Karton abzustellen und sie genauer zu betrachten.
    Unwillkürlich hielt sie den Atem an, während sie ihn dabei beobachtete.
    “Sie sind eine begabte Karikaturistin”, war alles, was er schließlich sagte. “Allerdings fehlt Ihnen der Blick für Proportionen.”
    Sie schaute ihn verständnislos an, bis er auf das beste Stück des glücklosen Mannes zeigte.
    “Ich bin nicht besonders groß”, sagte er beiläufig. “Ich habe Schuhgröße vierundvierzig, mehr nicht. Schließlich bin ich nicht Superman.”
    Zu ihrem Leidwesen spürte sie, wie sie errötete, als ihr klar wurde, was er damit meinte. Falls der dargestellte Mann besser ausgestattet war als der Durchschnitt, so hatte sie es allerdings nicht absichtlich getan. Vor allem war es ihr erst jetzt klar geworden.
    “Und die Frau ist überhaupt nicht mein Typ”, fügte Kyle hinzu. “Wie sind Sie auf sie gekommen?”
    “Sie ist das genaue Gegenteil von mir”, entgegnete Star wütend.
    “Das heißt?” Er schaute sie so eindringlich an, dass sie den Blick nicht abwenden konnte.
    “Ich weiß genau, warum Sie meine Entwürfe abgelehnt haben. Es hat nichts damit zu tun, dass sie sexistisch sind.”
    Aus irgendeinem ihr unerklärlichen Grund wurde ihr unter seinem Blick ganz heiß.
    “Wir beide werden niemals zusammenarbeiten können”, rief sie. “Ich habe Sie in Ihrem männlichen Stolz gekränkt, weil ich Ihnen bewiesen habe, dass Sie im Bett eine Niete sind. Und das werden Sie nie vergessen.”
    Als sie ihm die Worte an den Kopf warf, hatte sie das Gefühl, als würde sie sich in einem Aufzug befinden, der zu schnell nach unten fuhr. Dass sie so die Beherrschung verlor, entsprach überhaupt nicht ihrer Art, und es machte sie ganz krank.
    Normalerweise war sie ruhig und beherrscht und ließ sich nur von ihrem Verstand leiten. Die Beherrschung zu verlieren war ein Zeichen von Schwäche und ein Zugeständnis, dass man an sich selbst zweifelte. Doch obwohl sie das wusste, war es jetzt zu spät, denn es war bereits passiert.
    “Ach

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