Heirat nicht ausgeschlossen
ausgeschlossen gefühlt und war sehr verletzt gewesen, weil er Emily mehr geliebt hatte als sie. Beim Gedanken daran runzelte sie die Stirn.
Jetzt schien das Verhältnis der beiden zueinander besser zu sein denn je, weil ihr Vater die Hochzeit offenbar organisierte und Emily zum Altar führte.
Außer der gedruckten Einladungskarte enthielt der Umschlag noch eine handschriftliche Mitteilung ihres Vaters, dass Star doch über Nacht bleiben solle und er zwei Zimmer für sie reservieren werde, falls sie einen Freund mitbringen solle. Das war typisch für ihn! Er schrieb:
Leider können wir Dich nicht in unserem Haus unterbringen, da Emily natürlich mit ihrem Verlobten hier schläft. Außerdem werden die Zwillinge kommen und ihre Partner mitbringen. Du hast also sicher Verständnis dafür …
Ihr Vater besaß ein herrliches altes Pfarrhaus mit sieben Schlafzimmern, das er in den Achtzigerjahren zu einem Spottpreis gekauft hatte. Dennoch sah Star ein, dass er sie nicht unterbringen konnte, weil er so viele Kinder und Stiefkinder hatte. Schließlich war für sie noch nie Platz gewesen.
Sie erinnerte sich noch lebhaft an ihren ersten Besuch bei ihm. Damals hatte er mit Emilys Mutter in einem kleinen Haus gewohnt, und sie hatte im Flur auf dem Fußboden schlafen müssen. Bei Emily im Zimmer hatte sie nicht übernachten dürfen, weil Emily angeblich Angst vor ihr hatte.
Star warf die Einladung auf den Küchentisch. Sie würde nicht zu der Hochzeit gehen, denn das musste sie sich nicht antun. Warum sollte sie sich wieder in die Rolle der Außenseiterin drängen lassen? Emily kann von mir aus die über alles geliebte Stieftochter spielen, aber ohne mich, beschloss sie grimmig.
Da das Sonnenlicht sie plötzlich störte, zog sie die Jalousie herunter.
Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie die anderen sich die Mäuler über sie zerreißen würden, wenn sie nicht zu der Hochzeit ging, doch das war ihr egal. Wann hatte sich je einer von ihnen um sie gekümmert?
Nachdem Star ihren Kaffee getrunken hatte, fiel ihr ein, dass sie Sally in dem Glauben gelassen hatte, sie würde am Wochenende ihre Mutter besuchen. Sally durfte auf keinen Fall von Kyle erfahren, dass sie doch zu Hause war. Da sie neue Pflanzen, Blumenerde und einige andere Dinge brauchte, beschloss Star, zu einem etwas weiter entfernten Gartencenter zu fahren, das sich auf ausgefallene Pflanzen spezialisiert hatte.
Erst am frühen Abend kehrte Star wieder nach Hause zurück. Als sie sich auf dem Parkplatz umschaute, stellte sie erleichtert fest, dass Kyles Wagen nicht dort stand.
Das Barbecue bei Sally und Chris musste mittlerweile in vollem Gange sein. Da die beiden viele nette, interessante Freunde und Bekannte hatten, hätte sie sich bestimmt amüsiert. Dank Kyle konnte sie jedoch nicht daran teilnehmen.
Sicher hatte er mittlerweile alle weiblichen Gäste mit seinem Charme betört, ohne es sich mit den Männern zu verscherzen. Ob Kyle jetzt gerade einer tief in die Augen schaute und ihr sagte, Sex ohne Liebe sei für ihn wie eine Blume ohne Duft? Falls er es tat, konnte Star sich lebhaft vorstellen, welche Wirkung er damit auf jede Frau ausüben würde. Und wenn er sie später nach Hause brachte und sie ihn auf einen Kaffee zu sich einlud, ob er sie dann küssen und ihr sagen würde …?
Hör auf damit, ermahnte Star sich wütend, während sie ihre Einkäufe in ihre Wohnung brachte.
Star musste noch einige Male zum Wagen gehen, und nachdem sie alle Sachen nach oben gebracht hatte, ging sie hinaus auf den Balkon, um ihre Stiefmütterchen aus den Kästen zu nehmen und in eine geschützte Ecke im Garten zu pflanzen.
Als sie damit fertig war, war es bereits nach acht, aber immer noch warm. Daher beschloss sie weiterzumachen, weil sie ohnehin nichts vorhatte. Sie wollte lediglich noch einen Brief an ihren Vater schreiben und ihm mitteilen, dass sie nicht zu Emilys Hochzeit kommen würde.
Die Kübel auf dem Balkon hatte sie jetzt alle bepflanzt, und zwar ausschließlich mit weißen Blumen. Weiß, die Farbe aller Bräute … Emily würde begeistert sein, sagte Star sich spöttisch. Aber war Weiß in einigen Ländern nicht auch die Farbe der Trauer?
Beim Gedanken daran setzte Star sich auf die Fersen und schloss die Augen. Verdammt, was hatte sie für einen Grund, traurig zu sein? Gar keinen, dachte sie, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen war sie nicht so dumm gewesen, sich in einen Mann zu verlieben, der irgendwann ihr Leben zerstörte.
Als sie
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