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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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erreichten. Die Neuigkeiten jedoch, die ihnen im Gasthof Essex Arms zuteilwurden, vertrieben alle anderen Gedanken.
    O ja, bestätigte der Wirt, sie hatten den Ballon ganz deutlich gesehen. Seine Lordschaft würde kaum glauben, was für einen Aufruhr das Ding verursacht hatte.
    Alle Leute waren natürlich aus den Häusern gestürzt, um ihn zu sehen, und dann wieder hineingestürzt, weil er so niedrig flog, dass man meinte, er würde mitten in der Stadt landen. „Was er natürlich nicht tat, wie jedermann, außer einem Haufen Dummköpfe, gewusst hätte, Mylord. Aber soviel ich höre, kam er zwischen hier und King's Langley herunter. Und wenn ein einziger Bub im ganzen Ort, von meinen eigenen abgesehen, zu Hause ist, dann ist das mehr als das, wofür ich einstehen würde. Sie sind allesamt auf und davon; dazu auch andere, die alt genug wären, um es besser zu wissen, als an einer solchen Dummheit teilzunehmen, denn sie hätten sich denken

    können, dass sie den Ballon nicht landen sehen können, und was für einen Sinn hat es, meilenweit zu rennen, um ihn sich auf dem Boden anzuschauen?"
    „Wie lange ist es her, dass er herunterkam?", fragte Jessamy eifrig.
    „Also das kann ich Ihnen nicht genau sagen, Sir!", antwortete der Wirt und lächelte ihn nachsichtig an. „Es muss vor einer Stunde gewesen sein, dass er über die Stadt flog - vielleicht auch eineinhalb Stunden."
    Jessamy strahlte Alverstoke an, ein Lächeln flackerte auf seinen Lippen; er sagte schlicht: „Gott sei Dank! Wie weit ist dieser Ort von hier - King's Langley?"
    „Nur etwa fünf Meilen, Sir. Aber ich glaube nicht alles, was ich höre, und man kann keineswegs mit Bestimmtheit sagen, dass der Ballon dort niedergegangen ist. Alles, was ich behaupte, ist, dass keiner von diesen Flunderköpfen, die hinter ihm herliefen, schon zurückgekommen ist. Wenn sie ihn nicht noch immer angaffen, wo er liegt, folgen sie ihm daher vielleicht bis ins nächste Land."
    „Ich verstehe", sagte Alverstoke. „Sie können mir einen Krug von Ihrem Hausgebrauten füllen. Bestelle dir, was du möchtest, Jessamy. Ich muss Curry etwas sagen."
    Er ging hinaus, um Curry und den Oberstallknecht zu suchen, die das Gespann in die Ställe führten. Mit erfahrenem Auge überflog er seine Pferde. Sie schwitzten, waren jedoch nicht erschöpft. Curry sagte stolz: „Prima sind sie, Mylord! Habe ich Eurer Lordschaft nicht gleich gesagt, dass sie gut auf der Lunge sind?"
    Alverstoke nickte, aber Curry sah, dass er leicht die Stirn runzelte, und sah ihn fragend an. „Es hat ihnen wirklich nicht geschadet, Mylord. Ich gebe ihnen etwas warmen Haferschleim und ..."
    „Ja, schau zu, dass das getan wird, und gib dem Stallknecht genaue Anweisungen.
    Ich nehme dich weiter mit."
    „Sehr gut, Mylord. Es ist doch wohl nichts passiert, hoffe ich?"
    „Ich bin keinesfalls so sicher. Nicht nötig, es Mr. Jessamy zu sagen, aber es ist keine Frage, dass der Ballon, als wir ihn das letzte Mal sahen, von seinem Kurs abkam.
    Nun, wenn ihn der Wind mitgerissen hat, ist das Land hier ziemlich spärlich besiedelt, und er kann sicher gelandet sein."
    „Ich sehe keinen Grund dafür, warum das nicht so sein sollte, Mylord."
    „Sicher, aber anscheinend ist noch keiner von den Leuten, die hinliefen, um zuzuschauen, zurückgekommen. Wenn es nicht mehr anzusehen gäbe als die Gondel und den leeren Ballon, was hält sie dann so lange auf?"
    „Nun, Eure Lordschaft weiß doch, wie Jungen sind!", erwiderte Curry.
    „Das natürlich. Aber es waren nicht nur Jungen. Ich habe mich vielleicht von Mr.
    Jessamys Angst anstecken lassen, aber ich habe so ein Gefühl, dass ich dich brauchen werde. In einer Viertelstunde fahren wir weiter."
    Er ging in den Gasthof zurück und traf Jessamy dabei an, wie er sich aus einem großen Krug erfrischte. Er senkte ihn mit einem befriedigten Seufzer, reichte dem Marquis einen gleichen Krug und rief: „Himmel, war ich durstig! Hier ist der Ihre, Sir
    - der Schankwirt sagt, es ist ein richtiger Umschmeißer!"

    „In dem Fall wirst du bald einen Schwips haben, und ich werde dich deinem Schicksal überlassen, damit du ihn in Ruhe ausschlafen kannst."
    „Nun, ich dachte, ich könnte mich übernehmen, deshalb habe ich für mich nur eine Halbe bestellt."
    „Gott sei Dank!"
    Jessamy lachte, bemerkte aber etwas schüchtern: „Vermutlich habe ich Sie schon genug geplagt mit meinen ... meinen wirren Grillen, Sir."
    „Nun, was kann ich denn wohl gesagt haben, dass du so etwas denkst?",

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