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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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bist eine verdammte Nervensäge, Jack!«
    »Nicht mehr als du.«
    Irgendwann in der Stille der Nacht drehte sich ein Schlüssel in Cats Zimmertür. Als sie nach einer Weile versuchsweise den Knauf drehte, sprang die Tür geräuschlos auf. Bei einer schnellen Überprüfung des Korridors entdeckte sie ein auf dem Boden kniendes Dienstmädchen, das die Holzdielen polierte und nach einem verstohlenen Seitenblick auf Cat schnell wieder wegsah. Abgesehen davon war der Weg frei.
    Sie stieg die erste Treppe hinunter, die sie fand, eine schmale, steinerne Wendeltreppe, die sie zu dem einen Ende einer langen, mit Rundbögen versehenen Galerie führte. Dicke Teppiche bedeckten den steinernen Boden, trugen aber wenig dazu bei, die höhlenartige Atmosphäre aufzulockern oder die Kälte in der Luft zu mildern.
    An der gegenüberliegenden Wand, an einem Ehrenplatz hinter einer aus Stein gemeißelten Balustrade, hing ein riesiger Teppich. Er zeigte einen Ritter in voller Rüstung, der vor einer prachtvoll gekleideten, mit einem Diadem geschmückten Frau kniete. Der Weber hatte die Magier-Aura – denn auch ohne den gut erkennbaren Dolmen hinter der Frau war es offensichtlich, dass sie ihnen angehörte – in einer Mischung aus Gold- und Silberfäden wiedergegeben.
    »Dies war früher eine Kapelle, bevor die Douglas’ von Belfoyle Zweckmäßigkeit über Glauben stellten.« Um den Wandteppich herum trat Jack, als sei er aus einer dahinter verborgenen Tür getreten. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, das Gesicht geteilt von dem dünnen Licht aus den zwei schmalen Fenstern, blieb er vor Cat stehen und sah sie an. »Sie haben es immer verstanden, die Tücken der Politik zu umgehen und bei allen strittigen Punkten auf der richtigen Seite zu stehen, wie einen sicheren Gewinner zu unterstützen und so weiter. Zumindest bis zu dem letzten Earl. Seine Fehler waren völlig untypisch für einen Douglas.«
    »Sich mit einer Gruppierung zusammenzutun, die König Artus wieder aufleben lassen will, dürfte ja wohl auch bedeuten, sich auf ziemlich dünnes Eis zu begeben.« Ohne Jacks durchdringenden Blick zu beachten, trat Cat näher vor den Bildteppich und zeigte auf den knienden Ritter. »Wer ist er?«
    »Sir Archibald Douglas?« Jack sah kurz zu der Tapisserie auf, bevor er sie wieder prüfenden Blicks betrachtete. »Ein illustrer Vorfahr. Es heißt, er habe das Feenreich Ynys Avalenn besucht und sei dort drei Jahre als der Liebhaber einer Magierkönigin geblieben. Glücklicher Mann, wenn auch nur die Hälfte der Gerüchte stimmen.«
    Er lächelte flüchtig, aber sein Blick blieb auf Cat haften, als versuchte er zu erraten, was ihr durch den Kopf ging. »Als er in die Welt der Sterblichen zurückkehrte, machte ihm die Königin ein Geschenk, das ihn immer an sie erinnern sollte.«
    »Was für ein Geschenk?«
    Seine Mundwinkel verzogen sich. »Dieser Teil der Geschichte ist ein bisschen unklar. Einige sagen, es sei ein Fläschchen mit einem Mittel für ewige Jugend gewesen. Anderen Geschichten nach war es ein Schlüssel zum Königreich Ynys Avalenn , ein Weg zurück zu seiner Liebsten, falls er beschließen sollte, zu ihr zurückzukehren. Und dann gibt es noch eine dritte Geschichte, die besagt, es sei ein Edelstein gewesen, der seinen Träger gegen jede Art von Magie schützte.«
    »Und welcher Theorie würden Sie sich anschließen?«
    »Nun, da Sir Archibalds Grab bei der letzten Überprüfung noch Sir Archibald enthielt, würde ich sagen, das mit der ewigen Jugend war erfunden. Und die Idee mit dem Edelstein ist zwar hübsch, aber nicht gerade sehr romantisch, finde ich.«
    »Dann denken Sie also, es war der Schlüssel, um nach Ynys Avalenn zurückzukehren?«
    Jacks Unbekümmertheit wich einer ernsten Miene. »Es heißt, Sir Archibald sei einsam und als gebrochener Mann gestorben. Er habe bereut, seine Geliebte verlassen zu haben und für den Rest seines Lebens nach einer Möglichkeit gesucht, den Weg ins Sommerreich und zu der Frau, die er dort zurückgelassen hatte, wiederzufinden.«
    »Dann sind all Ihre Theorien falsch.«
    Ein Stirnrunzeln verdüsterte sein sonst immer so offenes Gesicht. »Ja, aber die Ihren vielleicht auch, Cat.«
    Sie versteifte sich vor Ärger, in diesen kleinen Hinterhalt getappt zu sein. »Danke für den Unterricht in Ahnenkunde, Mr. O’Gara. Aber wenn Sie Theorien erschüttern wollen, sollten Sie vielleicht besser mit denen Ihres Cousins beginnen.«
    Jack blickte an ihr vorbei in den Schatten des

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