Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung
Versuchung nach, sich einen Sherry einzuschenken. »Sie sagt, ich sei ein netter Kerl, aber nicht ihr Typ. Was zum Teufel meint sie damit?«
Wären Aidans eigene Probleme mit Frauen weniger gravierend gewesen, hätte er jetzt vielleicht gelacht. Aber so, wie es war, empfand er ein Gefühl der Verbundenheit mit seinem enttäuschten Cousin. Auch er schenkte sich ein Glas Sherry ein, bevor er sagte: »Was sie meint, ist, dass sie eine Amhas-draoi ist und dein einziges Talent dein unverschämtes Glück ist.«
Jack stürzte seinen Sherry hinunter und lehnte sich mit hängenden Schultern an den Tisch. »Selbst wenn ich kein herkulischer Super- Anderer bin, bin ich doch wohl auch nicht völlig unbedeutend.«
»Verglichen mit dem, was sie gewohnt ist, schon.«
»Danke für die ermutigenden Worte.« Jack ging zu seinem Sessel zurück und ließ sich mit bedrückter Miene und finsterem Blick hineinfallen. »So, jetzt bist du an der Reihe, zurechtgestutzt zu werden. Schieß los!«
Aidan stellte sein leeres Glas auf den nächststehenden Tisch, fischte einen Zigarillo aus seiner Tasche und beugte sich vor, um ihn anzuzünden. »Cat weigert sich noch immer, mit mir zu sprechen. Sie hat meine Nachricht ungeöffnet zurückgeschickt. Und ich konnte das arme Dienstmädchen nicht dazu bewegen, mir ihre verbale Antwort auszurichten. Sie sagte, ihre Mutter habe sie zu gut erzogen, um solche Worte in den Mund zu nehmen.«
Jack lachte auf, verstummte aber gleich wieder bei Aidans scharfem Blick. »Ich kann beim besten Willen nicht vorstellen, wieso sie dir nicht die Füße küsst, Mann«, spottete Jack. »Du hast sie ja auch bloß entführt, sie gegen ihren Willen hierher gebracht und sie in einem Zimmer eingeschlossen, bis sie nachgibt. Oder gibt es noch andere Schandtaten, von denen ich nichts weiß?«
»Deinen Sarkasmus kannst du dir sparen! Du sollst mir helfen, verdammt noch mal!«
»Ich wollte dich nur auf den offensichtlichen Konflikt hinweisen. Aber wenn du einen guten Rat willst, würde ich sagen, geh hinauf und fechte es mit ihr aus.«
Aidan nahm einen beruhigenden Zug aus seinem Zigarillo. »Kein schlechter Gedanke, aber ich bin noch immer ein bisschen angeschlagen von meinem letzten Kampf mit ihr.«
»Ihr werdet zu irgendeiner Art von Übereinkunft kommen müssen. Mit Verführung hast du es schon versucht. Für gewöhnlich reichte das, damit die Frauen dir aus der Hand gefressen haben. Du musst ganz schön aus der Übung sein.« Er wechselte schnell die Richtung, als er Aidans finstere Miene sah. »Wie auch immer, es hat jedenfalls nicht geklappt. Wenn du stattdessen vielleicht ...«
Aidan drückte den Zigarillo aus. »Es war anders, als du denkst, Jack.«
»Ach?« Jacks Brauen hoben sich in einem Ausdruck gespielter Verwirrung, für den Jack ihn am liebsten geohrfeigt hätte. Und nicht zu leicht. »Du willst mir allen Ernstes sagen, dass zwischen euch mehr war als hübsche Worte und guter Sex? Ich hatte angenommen, da Miss O’Connell ist, wer sie ist, und du bist, wer du bist ...«
Aidan straffte sich und hielt die Fäuste schon bereit. »Du kannst dir deine verdammten Annahmen ...«
»Hey, beruhig dich, Aidan!«, unterbrach ihn Jack. »Darf ich dich daran erinnern, dass du vorhattest, deine finanzielle Zukunft mit einer kräftigen Finanzspritze aus Miss Osbornes Mitgift abzusichern? Was glaubst du, was die Leute sagen würden, wenn du ihr plötzlich den Rücken kehrst, um eine Frau zu heiraten, die du bei einem Einbruch in deinem Haus erwischt hast? Eine Frau, deren dunkle Vergangenheit sie aus der guten Gesellschaft ausschließt? Eine Frau, die von den Mitgliedern dieser Gesellschaft nie empfangen oder akzeptiert werden könnte? Du würdest dich zum Gespött machen und eine noch größere Kuriosität sein, als du es ohnehin schon bist.« Er machte eine Pause. »Und das will schon etwas heißen.«
»Ist das alles, woran du denken kannst? An Miss Osbornes verfluchtes Geld? Oder daran, was die Leute sagen würden? Ich bin reich genug. Und wie du schon selbst bemerkt hast, verbindet die sogenannte gute Gesellschaft die Earls of Kilronan mit einer schon an Exzentrizität grenzenden Unberechenbarkeit. Wenn ich Cat zu einem Bestandteil meines Lebens machen will, was bedeutet da schon eine bizarre Wendung mehr in dieser so oder so schon verrückten Geschichte?«
Mit einem Ausdruck der Befriedigung in den Augen lehnte Jack sich wieder zurück. »Sag du es mir.«
»Hör auf mit diesem selbstzufriedenen Lächeln! Du
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