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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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du hast gesagt ...« Er streckte wieder eine Hand aus, und diesmal gab sie nach und reichte ihm das Buch.
    »Irgendetwas ist geschehen, als ich es verbrannte. Die Worte sind plötzlich wie Gift in meinem Kopf.«
    Aidan legte das Tagebuch auf seinen Schoß und schlug den Samt zurück. Der lederne Einband war zu einer hässlichen, schwarzen, mit Blasen bedeckten Masse geschrumpft, das Blattgold des Douglasschen Familienwappens vollständig verbrannt. Als er den stellenweise gebrochenen Einband aufschlug, waren die Seiten jedoch völlig unbeschädigt von den Flammen und die Kurven und Schrägen der fremdartigen Schriftzeichen so lebendig, als wären sie erst gestern zu Papier gebracht worden.
    Sogleich zog sich das stählerne Band um Cats Brust noch fester zusammen und schnürte ihr die Luft ab, während ein jäher, überwältigender Schmerz in ihrem Schädel explodierte. Ein Schmerz, der sie blendete und keinen Raum mehr für Gedanken ließ. Wie von Weitem nahm sie eine Stimme wahr, die ihren Rücken hinaufkroch und in ihr Hirn eindrang ...
    Blitzschnell riss sie Aidan das Tagebuch aus der Hand und schlug es zu, ohne die klebrige, verrußte Masse zu beachten, die an ihren Fingern hängen blieb. »Ich kann nicht ...«
    Aidan war genauso blass geworden wie sie, und Krämpfe durchzuckten ihn, als er gegen jähe Übelkeit ankämpfte. Mit Augen, die schon beinahe schwarz waren vor Verzweiflung, fragte er: »Hast du ihn gehört?«
    »Eine Stimme, mehr nicht.«
    »Das war er. Ich habe versagt. Schon wieder.« Er lehnte sich an die Fensterlaibung und rieb mit der Faust die verkrampften Muskeln an seinem verletzten Bein, während er, ohne etwas zu sehen, in die Nacht hinter dem Fenster starrte.
    »Es war nicht deine Schuld, Aidan! Ich habe das Buch ins Feuer geworfen und dir die Möglichkeit genommen, den Wandteppich und den Stein zu finden – nicht du, Aidan.«
    »Das macht keinen Unterschied.« Er verstummte, und sein Blick richtete sich auf eine für sie unsichtbare Vergangenheit. »Wie trenne ich den Vater, den ich liebte, von dem Anderen , den ich fürchte? Das ist unmöglich. Ich versuche es, aber alles zerbricht in meinen Händen, und nichts als Tod bleibt in ihnen zurück.«
    Sie hatte mit Flüchen gerechnet. Mit Wut, Worten voller Hass und herzzerreißender Verachtung – aber nicht mit der stillen Qual eines Mannes, der zur Verzweiflung gebracht wurde von einem Geist, den er nie zufriedenstellen würde. Wie sollte sie eine so schwierige Frage beantworten?
    Sie biss sich auf die Lippe, suchte in dem Durcheinander ihrer Gedanken nach den richtigen Worten und versuchte, ihm einen ähnlich wertvollen Rat zu geben, wie er ihr gegeben hatte. »Mein Sohn bedeutete den Verlust von allem, was ich gekannt hatte, von allem, was ich gewesen war. Aber er war auch ein unermesslich kostbarer Schatz, denn plötzlich lag es ganz allein bei mir, mit der Verknüpfung von Gutem und Schlechtem zurechtzukommen.« Sie machte eine kurze Pause, aber Aidan sagte nichts. »Wenn du es so betrachtest, ist auch dein Vater nicht ganz und gar ein Heiliger oder ein Sünder. Es wird vielleicht Jahre dauern, aber eines Tages wirst du zurückblicken und ihn wieder so sehen, wie er wirklich war – schonungslos und ungeschminkt. Und stolz darauf sein, wer du bist und woher du kommst. Und wissen, dass er dich geliebt hat.«
    Als kehrte Aidan urplötzlich in die Gegenwart zurück, wandte er ihr seine goldgefleckten Augen zu, in deren Tiefe sie schier zu ertrinken glaubte. Seine starke, warme Hand griff nach der ihren. »Lebensphilosophie von einer Diebin?«, fragte er mit einem Anflug von Belustigung um seinen Mund.
    »Nein«, antwortete sie, als eine süße, goldene Wärme sie durchflutete und Hoffnung in ihrer Brust aufflatterte wie ein Vögelchen in seinem Käfig. »Die Lebensphilosophie einer Liebenden.«
    Da stand er auf und nahm sie in die Arme, bedeckte ihren Mund mit seinem und fuhr zärtlich mit den Fingern durch ihr Haar. Seine Liebkosungen hatten etwas Dringliches, Verzweifeltes, als könnte ihre Sicherheit durch die Verbindung ihrer Körper auf ihn übergehen.
    Cat erwiderte die Umarmung und den Kuss. Sie liebte seinen Duft, seinen Geschmack, das Gefühl seines geschmeidigen, muskulösen Körpers, das unruhige Pochen seines Herzens, das genauso schnell und hart schlug wie das ihre.
    Nur mit äußerster Willenskraft gelang es ihr, zurückzutreten und sich von ihm und dem Verlangen, das er in ihr weckte, zu widerstehen.
    Er runzelte die Stirn.

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