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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich sein Verstand zu diamantener Klarheit. Tief atmete er ein, um seine Lungen mit Sauerstoff zu füllen, und dann trat er auf die Lichtung.
    » Dwi’n cofio hwn.« Ich erinnere mich daran.
    Wieder war es diese traurige Sprache verlorener Ziele, die Lazarus benutzte, bevor er vor Cat hintrat und mit einem hohen metallischen Zischen das Schwert aus seiner Scheide zog.
    Mit steifen Schritten und noch steiferem Gesichtsausdruck trat Aidan zwischen den Bäumen hervor.
    Lazarus’ Blick heftete sich an das kleine Bündel, das Aidan in der linken Hand hielt. Ohne die Waffe in seiner Rechten zu beachten, deutete der Domnuathi auf die flache Steinmauer. »Leg es dorthin und tritt zurück!«
    Aidan tat wie geheißen, und erst danach wechselte Lazarus’ Aufmerksamkeit von dem Tagebuch zu dem Mann.
    »Und nun lass das Mädchen frei«, sagte Aidan mit einem harten, drohenden Beiklang in der Stimme.
    »Das Mädchen?« Überraschung schwang in Lazarus’ Worten mit. »Du sprichst von ihr, als wäre sie ein Pferd oder ein Hund. Mylady hat einen Namen, oder nicht?«
    Aidan stieß ärgerlich die Luft aus. »Ritterlichkeit vonseiten eines unzerstörbaren Ungeheuers? Was sollte jemand wie du davon verstehen?«
    Zuckte Lazarus bei der Beleidigung zusammen? Cat konnte es in dem schwachen Licht nicht richtig sehen. Aber er straffte seine Schultern, und die Arroganz eines uralten Kriegers erschien auf seinen scharfen Zügen. Er schüttelte den Kopf und hob eine Hand mit der Handfläche nach oben. »Gar nichts mehr inzwischen.«
    Der Pistolenschuss traf ihn mitten in die Brust und warf ihn zurück. Aidan zielte erneut, und ein zweiter Schuss zerriss die Nacht, genauso gut gezielt und genauso tödlich wie der erste.
    Lazarus taumelte zurück, stieß dabei gegen Cat und griff nach ihr, als er zu Boden fiel. Aber ihre Finger streiften sich zum Glück nur kurz.
    Aidan kam zu ihnen herübergeeilt. Sekundenlang starrte er den blutenden Domnuathi an, dann trat er fluchend das Schwert des Gefallenen beiseite und zog sein eigenes.
    »Weg hier, Cat! Schnell!«
    Diese Stimme ... Echos einer anderen, misstönenden, bösartigen, überlagerten Aidans warmen Bariton.
    Cat schüttelte den Kopf, als sie sah, wie Lazarus’ Augen aufglimmten. Wie sie beobachteten, warteten. »Er ist nicht tot.«
    Hass und Triumph flackerten in Aidans Augen auf. »Er wird es aber bald sein.«
    »Aber ...«
    Lazarus schloss die Augen und stieß einen tief empfundenen Seufzer aus. »Gehen Sie, Mylady!«
    Mit beiden Händen hob Aidan das Schwert über den Kopf. »Oder sieh zu, wie ich ihn Stück für Stück auseinandernehme.«
    Lang unterdrückte Panik entfesselte sich bei Aidans gezischter Drohung. Cat raffte ihre Röcke und begann, auf den Waldrand zuzulaufen. Nur kurz verlangsamte sie ihre Schritte, als sie das widerliche Geräusch von Stahl, der auf Fleisch traf, hörte. Einen rauen Schmerzensschrei. Und dann den nächsten Schwerthieb und den nächsten Schrei ...
    Wie viele Verwundungen würden vonnöten sein, um den Soldaten von Domnu zu vernichten? Und wie viel von Aidan würde zwischen all dem vergossenen Blut verloren gehen?
    Ein weiterer furchtbarer Schrei erschallte in ihren Ohren.
    Es war nicht zu sagen, ob es Lazarus oder Aidan war, dessen Qual die Nacht zerriss.
    Hass trübte seine Sicht. Sein Körper kribbelte vor boshafter Befriedigung. Blut befleckte seine Kleider und bespritzte sein Gesicht. Es war dunkel und klebrig, dieses Blut, und schmeckte nach Eisen, Salz und Abschaum. Aidans Schwertarm schmerzte von der Anstrengung, aber er stockte nie und ließ ihn nicht im Stich. Jeder Hieb des Kavalleriesäbels war ein weiterer Nagel in Lazarus’ Sarg. Aidan dachte an seinen Vater. An die Amhas-draoi . Brendan. Daz. Máelodor. Cat ...
    Lazarus wurde zum Brennpunkt von Aidans ganzer Wut und Verzweiflung, von all seinem Kummer, Leid und Zorn.
    Zu einem letzten Hieb hob er das Schwert, so hoch er konnte, und zielte auf den Nacken. Setzte zum Schwung an ...
    Und eine blutige Hand ergriff den Knauf des Schwerts. Sie war geschwächt, aber noch immer stark genug, um den todbringenden Schwerthieb abzuwenden.
    Aidan brüllte auf vor Wut, als er in Augen starrte, die finster wie die Hölle waren. In ein Gesicht, das ebenso grimmig und blutbesudelt wie das seine war. Und genauso auf Zerstörung aus war wie er selbst.
    Der Kampf hatte gerade erst begonnen.

26. Kapitel
    C at kauerte im dichten Unterholz. Sie konnte sich nicht rühren, war wie angefroren an diesem Fleckchen

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