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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf Eis, in einem brodelnden Nebel von Gedanke und Aktion. Ein anderer beherrschte ihn. Ein anderer begegnete Lazarus’ Attacken mit gnadenloser Heftigkeit.
    Aidan versetzte dem Domnuathi einen Hieb gegen die Rippen, den die Kreatur mit einem blitzschnellen Streich gegen Aidans Schulter beantwortete, der ihm buchstäblich die Finger lähmte. Dem Schwerthieb ließ Lazarus einen Zauber folgen, der mit dem Gewicht eines steinernen Bergs über Aidan hereinbrach und ihn in die Knie zwang. Sein Mund füllte sich mit Blut, seine Lungen verweigerten ihm den Dienst, als er auf dem Boden zusammenbrach.
    Verzweifelt griff er noch tiefer in die Quelle der Macht des Unsichtbaren . Die dunkle Magie des Dämons stieß ihn durch das Nichts, und er stürzte in einen nicht enden wollenden Tunnel, in dem es von Gespenstern nur so wimmelte. Doch selbst innerhalb dieses Tunnels fand er Kraft, Geschicklichkeit und Überleben – falls man es so nennen konnte.
    Hände griffen nach ihm. Stimmen johlten. Für einen kurzen Moment sah er das blindäugige, gesichtslose Ungeheuer aus seinen Träumen, das ihn lachend zu sich herunterzog. » Erelth« , rief es. »Komm her zu mir.«
    Schreiend wehrte sich sein Geist gegen die Verwandlung, aber Aidan ignorierte es, so wie er auch die langsame Übernahme seines Willens und seines Körpers ignorierte. Der Dämon sah mit seinen Augen, sprach mit seiner Stimme, kämpfte mit seinen Gliedern. Mit jedem Herzschlag, der das Blut durch einen Körper pumpte, den sie miteinander teilten, festigte sich die Verbindung zwischen ihnen, bis die Grenze zwischen Mann und Monster verschwamm und schließlich ganz verschwand. Mit der Kraft eines Strudels zog der Abgrund Aidan an und immer tiefer in die Dunkelheit hinein, wo ihn mit geiferndem Rachen die Ewigkeit erwartete.
    Der Tod ohne die Gnade des Sterbens. Ein Ende, das endlos sein würde.
    Nein. Er würde nicht nachgeben und sich von der Bestie beherrschen lassen. Er widersetzte sich, kroch weg von der Dunkelheit und zog sich durch den tintenschwarzen Nebelschleier, dem Nichts, in dem der Herr der Finsternis residierte, in die Höhe. Der Unsichtbare kreischte und fluchte, schlug seine Krallen und Fänge noch tiefer in Aidan, bis der vor Schmerzen schrie und die brennende Kälte unerbittlich immer weiter durch seine Adern zu seinem Herzen kroch. Und der Kampf sich verdoppelte. Denn nun musste er neben der physischen Auseinandersetzung mit Lazarus auch noch den inneren Kampf mit dem Dämon ausfechten, der seinen Körper an sich reißen wollte.
    Gegen beide konnte er unmöglich bestehen. Langsam verlor er an Boden. Bei jedem Hieb verloren seine Arme mehr an Kraft. Er keuchte vor Atemnot, und Schweiß brannte in seinen Augen und lief in Strömen über seinen Körper.
    Lazarus trieb ihn rückwärts auf das Torhaus zu, in dem das Feuer schon an den Balken entlangzüngelte und die ersten Flammen auf die Wände übergriffen. Das schrille, angstvolle Wiehern des in der Nähe angebundenen Pferdes zerrte ebenso sehr an Aidans Nerven, wie der unheimliche, rachsüchtige Schrei des Unsichtbaren in seinem Innern. Glut fiel auf seinen Rock und versengte ihm das Haar. Hitze und Rauch wurden so erstickend, dass er nicht mehr sehen und nicht mehr hören konnte.
    Lazarus kämpfte noch erbitterter, gestärkt von einem inneren Antrieb, der sogar den Hass des Unsichtbaren überstieg. Immer weiter jagte Máelodors Soldat Aidan den Weg hinauf und auf den Schatten des Gebäudes zu, wo das Feuer mittlerweile schon aus allen Fenstern schlug.
    Aidan versuchte, die ihn unablässig antreibende Schwertspitze abzuwehren, doch jeder seiner Hiebe wurde pariert, jeder Angriff mit einer Riposte beantwortet.
    Schließlich stolperte er über die Schwelle und sah plötzlich nichts anderes mehr als eine Wand aus Flammen. Überall war Feuer, wie Wildwasser lief es über jede Oberfläche in dem Raum.
    Lazarus nutzte diesen winzigen Moment der Unaufmerksamkeit, um anzugreifen, und stieß sein Schwert in Aidans Brust. Der Stoß fühlte sich an wie der Huftritt eines Pferdes. Oder wie eine gigantische Faust, die seinen Brustkorb traf.
    Abgesehen davon verspürte er nichts als Leere. Mit einem letzten schrillen Kreischen floh der Unsichtbare , und Aidan war wieder ein Mann. Allein, hilflos und dem Tode nahe.
    Er ließ sich auf den Boden fallen, starrte zu dem rotgoldenen Inferno auf und stellte sich auf Behemoth , das mythische Tier der Endzeit, ein, während er auf die alles einhüllende Dunkelheit wartete,

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