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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Erde, hielt sich die Ohren zu und kniff die Augen zusammen, aber es nützte alles nichts. Die schrecklichen Geschehnisse drangen trotzdem zu ihr durch. Der Geruch von Blut, die Kampfgeräusche und der Horror gleich hinter den Bäumen.
    »Cat!«
    Der gequälte Schrei drang durch die geballten Fäuste vor ihren Ohren und ließ sie aufspringen, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken.
    Aidan lag am Boden, mitten in Lazarus’ Blut, und verkrampfte sich gegen die versengende Hitze der Magie des Kampfes. Lazarus stand über ihm, zitternd, schwankend, aber am Leben und Herr der Lage.
    Er bückte sich, um sein Schwert vom Boden aufzuheben, und hob es, in einer schrecklichen Umkehrung der Rollen, hoch über den Kopf.
    »Nein!«
    Der Schrei entrang sich ihrer Brust, als sie aus dem Wald hinausstürzte, um das Einzige, das Lazarus vielleicht für eine entscheidende Sekunde bremsen könnte, in ihren Besitz zu bringen.
    Das Tagebuch.
    Sie schnappte es sich und hielt es hoch. »Lass ihn in Ruhe, oder ich zerstöre das verdammte Ding!«
    Würde er ihr ihren Bluff abnehmen? Oder würde er sie nach und nach mit seiner seelenzerstörenden Schwarzen Magie in Stücke reißen? Es galt: jetzt oder nie.
    Den Blick auf das trockene Buschwerk und die abgestorbenen Äste an der Torhauswand gerichtet, murmelte sie mit Lippen, die trocken und zäh wie Leder waren, ihre »Haushaltsmagie«, wie sie sie nannte. Und betete um genügend Konzentration, um ihre Drohung zu erhärten.
    Rote und gelbe Flämmchen züngelten in dem verdorrten Strauchwerk auf, wurden angefacht vom Wind und sprangen knisternd auf die abgestorbenen, trockenen Äste über.
    »Nicht, Mylady!«
    Er glaubte ihr. Cat lächelte, als sie das Buch über die Flammen hielt. »Treten Sie von ihm zurück!«, befahl sie zitternd.
    Einen Moment lang starrte Lazarus sie mit ernster, unbewegter Miene an. Dann trat er einen Schritt zurück – und zog mit einer blitzschnellen Bewegung einen Dolch hervor. Mit unglaublicher Zielgenauigkeit schleuderte er die Waffe, die das Tagebuch durchbohrte und es Cat aus der Hand schlug. Die Seiten flatterten im Wind, als es in hohem Bogen durch die Luft flog und außerhalb ihrer Reichweite liegen blieb.
    Der Wind frischte auf, die Flammen schlugen höher und höher und griffen auf das Dach des Torhauses über, das augenblicklich Feuer fing.
    Lazarus verfolgte sie mit seinen Blicken.
    Und Aidan rollte sich zur Seite und ging in die Hocke. Seine Stimme war ruhig und beherrscht, als er seine Magie aufrief.
    Taubheit erfasste seinen Körper, beginnend von der Stelle über seinem Herzen, wo die kalte Hitze der Narbe ihn versengte. Eisige Nadeln stachen in seine Venen und Arterien, eine regelrechte Eisschicht drohte seine Lungen zu zermalmen. Seine Finger wurden steif, seine Bewegungen verlangsamten sich, doch unbeirrt von alledem beschwor er die Magie des Reichs der Finsternis herauf.
    Bald , hatte die Kreatur versprochen.
    Aus bald war jetzt geworden.
    Das Tagebuch würde Máelodor nicht in die Hände fallen. Cat würde am Leben bleiben. Alles, was darüber hinausging, würde er als Wunschdenken hintanstellen.
    »Tu das nicht, Kilronan!«, warnte Lazarus.
    »Zu spät«, höhnte Aidan. Er spürte den Unsichtbaren schon in der sich verdichtenden Luft, in seinem enger werdenden Sichtfeld. Oder war es das Feuer, das diese Eindrücke bewirkte?
    Flammen züngelten am Dach des Torhauses entlang. Asche wurde vom Wind emporgewirbelt und vermischte sich mit Rauch. Das Wiehern eines Pferdes kam von irgendwo hinter ihm.
    Seine Finger schlossen sich um den Griff des Schwertes. Wie von selbst. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden. Als handelte ein anderer durch ihn. Jemand, der an Kampf und Krieg, an Überleben und an Tod gewöhnt war.
    Lazarus nahm die Herausforderung an. »Dann sei es so.«
    Und schon flirrten zwei mächtige Klingen durch die Luft, und das Klirren aneinander schlagender Schwerter steigerte sich zu einem Crescendo aufstiebender Funken und durch die Luft zischenden Stahls.
    Der Domnuathi war ein exzellenter Fechter. Trotz der ihm von Aidan zugefügten Wunden kämpfte er mit unglaublicher Finesse, parierte jeden Angriff und ging bei jeder sich bietenden Möglichkeit zum Gegenangriff über.
    Aidan beschwor die Magie des Unsichtbaren und spürte sie wie tausend sich in seine Haut bohrende Krallen, die sie wie die eines tollwütigen Tiers zerrissen und sich in ihn hineindrängten, um sich Stück für Stück seines Körpers zu bemächtigen. Hitze stieß

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