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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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heraufbeschworen hatte.
    Schließlich näherte es sich dem Earl, der dem unbewegten, bösartigen Blick des Ungeheuers ohne das kleinste Anzeichen von Furcht in seinem Gesicht entgegensah.
    Entsetzt sah Cat, wie die Bestie dem Earl zuerst die eine Faust und dann die andere in die Brust stieß, wie Aidans Fleisch sich teilte und sich um den Arm des Monsters schloss.
    Aidan zuckte zusammen, machte aber keinen Versuch, sich zur Wehr zu setzen, sondern schien die Inbesitznahme des Monsters schon fast zu begrüßen. Seine markanten Züge verschärften sich, während seine Haut so fahl und grau wurde wie die eines Toten.
    Cat blieb eine letzte Hoffnung, die Inbesitznahme zu vereiteln, bevor Aidan an den Unsichtbaren Dämon verloren war. Blitzschnell rannte sie zum Schreibtisch, riss die Seite an sich, die Aidan gelesen hatte, und warf sie in das Feuer.
    Die Kreatur und Aidan schrien beide auf vor Schmerz, während sich blitzartig der Rauch um sie verdichtete. Das Kreischen durchfuhr Cats Schädel wie Krallen, die über tausend Schiefertafeln kratzten. Ihre Augen brannten von einem widerlichen gelben Nebel, der ihr den Hals verstopfte und ihre Ohren füllte.
    Das Haus erbebte auf seinen Fundamenten. Cat hörte das Knirschen von Stein und Verputz, das Klirren von Glas, die Schreie von entsetzten Dienstmädchen und die barsche Stimme der Haushälterin, die sie anschnauzte, Ruhe zu bewahren.
    Und unter all dem Getöse verschwand das Ungeheuer.
    Die Tür zur Bibliothek flog auf. »Was zum Teufel geht hier vor?«, schrie Jack. »Versucht ihr, das Haus zum Einstürzen zu bringen?«
    Sein verwirrter Blick nahm den nachlassenden dunklen Nebel in sich auf, die heruntergefallenen Bücher und verstreut herumliegenden Akten, den in seinem Ständer umgekippten Globus auf dem Boden, den mit Gipsstücken aus der Stuckdecke übersäten Teppich und Aidan, der kreidebleich und an allen Gliedern zitternd auf dem Boden lag.
    Jack warf Cat einen vorwurfsvollen Blick zu, bevor er Aidan an den Schultern hochzog und ihm zu einem Sessel half. »Himmelherrgott, Mann! Kann ich dich nicht mal ein paar Stunden allein lassen, ohne mich sorgen zu müssen, dass du dich umbringst? Schon wieder?«
    »Es war unglaublich, Jack«, murmelte Aidan.
    Unglaublich? Unglaublich schrecklich , fügte er bei sich hinzu.
    Jacks Blick ging von Aidan zu Cat. »Würde mir bitte mal einer erklären, was sich hier abgespielt hat?«
    Cat schüttelte den Kopf und deutete auf die Stelle, wo noch wenige Momente zuvor die Kreatur gestanden hatte. »Etwas ... Irgendetwas ist da urplötzlich erschienen.«
    » Irgendetwas? Kann mir das jemand genauer erklären?«
    Aidan, dessen Augen noch immer triumphierend glitzerten, straffte sich, nun wieder ganz der Herr der Lage. »Es war ein Zauber ... aus dem Buch. Und er ... funktionierte. Ich habe ihn zum Funktionieren gebracht!«
    Jacks grimmiger Blick wanderte über Aidan, als sähe er ihn zum ersten Mal. Dann wandte er sich mit einer stummen Frage in den Augen an Cat.
    Aber sie hatte keine Antwort für ihn. Was könnte sie auch sagen, das einen Sinn für jemanden ergäbe, der Aidans Verwandlung nicht mit angesehen hatte, als er diese fürchterlichen Worte las? Jemandem, der nicht das Monster in seinen Augen aufsteigen gesehen hatte? Die versuchte Inbesitznahme? Die Dominanz?
    Aber etwas von dem Entsetzlichen musste sich in ihrem Gesicht verraten, denn Jack nickte, als verstünde er. Cat wünschte nur, sie täte es auch.
    »Aidan, hör mir zu! Du brauchst die Amhas-draoi «, sagte Jack.
    »Darüber haben wir schon oft genug gesprochen. Es geht mir gut.«
    »Das ist eine Magie, die über deine Fähigkeiten weit hinausgeht. Das musst du doch begreifen!«
    Aidans Gesicht verhärtete sich und nahm einen eigensinnigen, ärgerlichen Ausdruck an. »Danke, dass du mich auf meine Unzulänglichkeiten aufmerksam machst ...«
    »So war das nicht gemeint, Aidan! Aber dein Vater hat sich mit Schwarzer Magie befasst, von der er besser die Finger hätte lassen sollen. Und am Ende hat sie ihn umgebracht.«
    »Nein!« Aidan schlug mit der Hand auf den Tisch. »Die Amhas-draoi haben ihn umgebracht! Und zu denen werde ich bestimmt nicht kriechen und um Hilfe bitten. Das ist mein letztes Wort, Jack.«
    »Wie du meinst. Aber wenn du dich schon unbedingt umbringen willst, kannst du dann wenigstens auf Zauber verzichten, die das Haus zerstören könnten und die Dienstboten in Angst und Schrecken versetzen?«, sagte Jack. »Es war nämlich verdammt schwer, ihnen

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