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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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damit nur sagen, dass du ausgelaugt und müde aussiehst.«
    Ein Gefühl, das nichts mit dem Tagebuch zu tun hatte, verkrampfte ihr den Magen, und sie setzte ein freundlicheres »Danke« hinzu.
    Damit hätte es gut sein müssen. Erledigt, vorbei und wieder an die Arbeit. Stattdessen aber hielt Aidans eindringlicher Blick, in dem genügend Hitze lag, um die Decke unnötig zu machen, sie auf dem Sofa fest. Ihre Haut rötete sich, ihr ganzer Körper wurde unerträglich warm. Wie machte er das? Ein Blick in seine Richtung, und schon verlor sie jegliche Vernunft. Wie beschämend!
    »Cat, ich muss ...«
    Sie beugte sich vor und hielt den Atem an.
    Seine Augen schienen regelrecht ein Loch in sie zu starren.
    Dann, von einer Sekunde auf die andere, blinzelte er, räusperte sich und senkte den Blick auf die Seiten in seiner Hand. »Ja ... ähm ... Ich denke, wir sollten jetzt weitermachen.«
    Mit dem Seufzer, den sie im Stillen ausstieß, erstarb ihre wachsende Erregung. Sie wischte sich mit den Handrücken über die Augen und wünschte, sie könnte auch ihren Kopf so einfach freimachen. »Ja, das sollten wir vielleicht.«
    Stille senkte sich über das Zimmer, als Aidan zu seinem Schreibtisch zurückging. Cat kuschelte sich wieder in die Kissen, zog die Decke noch fester um ihre Schultern und versuchte, die prickelnde Erinnerung an Aidans Kuss und seinen unergründlichen Blick in den Hintergrund ihres Bewusstseins zu verbannen.
    »Hier. Das klingt interessant«, sagte er in übertrieben energischem und geschäftsmäßigem Ton, als er wieder hinter seinem Schreibtisch saß und erwartungsvoll die Blätter las.
    »Yn-mea esh gwagvesh. A-dhiwask polth. Dreheveth hath omdhiskwedhea.«
    Cat erkannte die Worte. Sie war schon einmal über sie gestolpert und hatte fieberhaft versucht, sich die Bedeutung der seltsam harten, dunklen Klänge zu erschließen. Aber sie blieben ihr irritierend fremd. Nicht einmal ihre seherischen Fähigkeiten der Anderen gewährten ihr Einblick in den Sinn der harschen Vokale und schneidenden Konsonanten.
    Doch nun, als sie sie aus Aidans Mund hörte, schien ihre Bedeutung plötzlich völlig klar zu sein.
    »Skeua hesh flamsk gwruth dea.«
    »Aidan, bitte nicht!«
    Er hob den Kopf, aber sein Blick richtete sich nach innen, auf ein Bild, das nur er sehen konnte. Seine Augen strahlten eine ruhige Intensität aus und glühten von einem inneren Feuer, das ihr Dunkelbraun in das Gold der Sonne zu verwandeln schien. Aber es war nicht der Blick, mit dem er sie gerade noch betrachtet hatte, sondern er sah fast so aus, als ob der Mann in ihm von einem anderen verdrängt worden wäre. Von einer Kreatur von unausdenkbarer Grausamkeit ... einem Wesen, das mit Händen und Füßen darum kämpfte, aus ihm hervorzutreten.
    »Drot peuth a galloea esh dewik lya.«
    »Hör auf, Aidan!« Sie streckte die Hände über ihren Kopf und klatschte, und ihr Schädel drohte sich zu spalten von dem jähen Schmerz, während aus ihrem Magen ein saurer Geschmack in ihre Kehle stieg, die sich vor Furcht verengte. Von Panik ergriffen, sprang sie auf und rannte durch das Zimmer, bevor sie einen klaren Gedanken fassen konnte, packte Aidan am Arm und schüttelte ihn, um ihn wieder zu sich zu bringen. Aber er riss sich los und stieß sie beiseite. So heftig, dass sie gegen einen Stuhl prallte, mit dem Ellbogen auf den Boden aufschlug und ihr Handgelenk sich schmerzhaft unter ihr verdrehte.
    »Drot peuth a pystrot esh a dewik spyrysoa.«
    Die Kreatur gewann die Oberhand, Aidans ernste, nachdenkliche Züge nahmen einen brutalen, bösartigen Ausdruck an. Blutdurst funkelte aus seinen Augen, und ein höhnisches, herausforderndes Grinsen, das einer Kampfansage gleichkam, verzerrte sein Gesicht zu einer Maske des Hasses.
    Cat rappelte sich auf. »Aidan! Was tust du? Um Himmels willen, Aidan, hör auf damit!«
    Als der Zauber seinen Höhepunkt erreichte, verdichtete sich die Luft in der Bibliothek zu einem fettigen Dunst, und das Feuer schlug aus dem Kamin und griff auf den Teppich über, der davor lag. Aus dem stinkenden Rauch trat eine Gestalt hervor. Ein breiter, muskulöser Oberkörper von der Schwere eines Ringers, ein Gesicht, das für ein menschliches durchgehen könnte, wenn es im Dämmerlicht oder Schatten bliebe.
    Das Wesen reckte seinen kurzen, feisten Nacken, als es diese neue Ebene in Augenschein nahm, richtete einen milchig-trüben Blick auf Cat und verzog den Mund zu einem Fauchen, bevor es seine Augen dem Mann zuwandte, der es

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