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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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über den Verrat ihrer Mutter zu ignorieren.
    Aidan entging nicht ihr Versuch, sich unbeschwert zu geben, und er schenkte ihr ein entschuldigendes Lächeln. »Leider ja«, stimmte er zu und fuhr sich gedankenvoll mit der Hand über das Kinn. »Und du bist sicher, richtig übersetzt zu haben, was in diesem letzten Absatz steht?«
    Cat nickte und wünschte sogleich, es nicht getan zu haben. »Nimm mein Wort darauf oder lass es bleiben! Ich lese es nicht noch einmal. Mich zu fühlen, als stocherte jemand mit einem Stock in meinem Bauch herum, gehörte nicht zu unserer Abmachung.«
    Aidan rieb sich den Nacken und warf ihr einen mitfühlenden Blick zu. »Es ist wirklich nicht leicht, sich an all das zu gewöhnen.«
    »Ich will mich nicht daran gewöhnen«, murmelte sie und schlang die Arme noch fester um ihren Oberkörper. Sie wünschte, sie könnte zu Bett gehen und den Schlaf nachholen, den sie gestern Nacht versäumt hatte.
    »In dem Brief wurde auch ein Stein erwähnt«, fuhr Aidan fort. »Das muss der Sh’vad Tual sein, von dem hier die Rede ist. Und Daz sprach von dem Hochkönig. Er sagte, Vater und die anderen hätten versprochen, dass Artus zurückkehren würde.«
    »Wie König Artus und die Ritter der Tafelrunde? Excalibur? Camelot?«
    »Ganz genau.«
    »Ich verwerfe nur sehr ungern deine Theorie, aber König Artus ist eine Legende. Ein Märchen, das man sich an kalten Winterabenden erzählt.« Sie stockte unter Aidans ernstem Blick. »Bitte sag, dass er nur ein Märchen für kalte Winterabende ist!«
    Er zuckte die Schultern. »Manche glauben, dass König Artus existierte. Dass er in Wahrheit der letzte einer Linie großer Könige der Anderen war und eine Welt regierte, die die magischen Fähigkeiten unserer Rasse nicht nur akzeptierte, sondern auch bewunderte. Dass unsere Gattung einst ohne Furcht vor Verfolgung auf dieser Erde lebte. Ohne den Aberglauben, der uns heute alle überschattet.«
    Wusste er, dass seine Augen leuchteten vor Stolz, wenn er so sprach? Dass eine neue, ganz andere Art von Arroganz seine Züge schärfer machte und dass sich etwas Kriegerisches in jedem seiner sicherer werdenden Schritte zeigte?
    »Während der Verlorenen Zeiten waren die Mauern zwischen dem Feenreich Ynys Avalenn und dem Reich der Menschen an beiden Seiten offen, damit jeder hindurchgehen konnte, wie er wollte. Das Ergebnis war, dass sich die Bande zwischen Anderen und Menschen verstärkten. Es hat sogar Theorien gegeben, dass der Magier Merlin das Produkt einer solchen Beziehung zwischen einer menschlichen Frau und ihrem Magier -Geliebten war.«
    »Und was beendete die Idylle?«
    »König Artus’ Tod. Einige sagen, damit habe dieses strahlende Zeitalter geendet, und die Magie versank im Schatten, um fortan nur noch im Verborgenen zu existieren und gefürchtet zu werden.«
    »Wer sind ›einige‹?«
    »Mein Vater glaubte daran.« Aidans Blick war nach innen gerichtet, und seine Worte kamen schneller. »Er pflegte uns mit Erzählungen von Artus’ Hof zu erfreuen. Aber er behandelte sie wie Geschichte. Wie unsere Geschichte. Er sorgte dafür, dass wir verstanden, woher wir kamen, und dass moderne Schriftsteller die Wahrheit verdreht hatten, um sie ihren eigenen zweifelhaften Absichten anzupassen. Die angebliche inzestuöse Beziehung zwischen Artus und seiner Halbschwester, Guineveres Ehebruch, ja selbst Artus’ uneheliche Zeugung – all das war nur dazu gedacht, den Hochkönig zu verunglimpfen und einen Schatten auf eine Zeit der Vorherrschaft der Anderen zu werfen.«
    »Warum sollten sie das tun?«
    »Weil wir für sie nichts anderes als Teufel sind. Du hast gehört, was diese Männer in der Gasse in Dublin sagten.« Wut ließ seine Stimme tiefer werden. »Die Duinedon haben schon immer gefürchtet, was sie nicht verstanden. Sie neiden uns unsere Fähigkeiten und haben Angst vor ihnen. Vor dem, was wir sind. Deshalb versuchen sie uns zu vernichten. Oder uns zumindest so tief in die Finsternis zu treiben, dass wir nie wieder hervorkommen werden.« Seine Gesichtszüge verhärteten sich, und seine Augen brannten von einer Furcht erregenden Energie, als er mit noch aufgebrachteren Schritten im Zimmer hin und her lief. »Mein Vater war so stolz auf sein Erbe, dass es in seinen Augen schon eine Schwäche war, ein Duinedon zu sein. Als würden allein schon Magierblut und Magierenergie dich zu einem besseren Menschen machen! Ihm musste Artus’ Welt wie die Verkörperung all dessen, was er sich erträumte, erschienen sein.

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