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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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er sie deswegen nicht verachtete? Oder geringer schätzte? Sie richtete ihren Blick auf einen Vogel, der auf einem Ast hinter Aidans rechter Schulter hockte. So konnte sie es vermeiden, Aidan anzusehen und der Faszination seiner glutvollen goldbraunen Augen zu erliegen. Oder gar dem lächerlichen Bedürfnis nachzugeben, sich einen kleinen Platz in seinem Leben zu schaffen, der nichts mit ihrer Übersetzertätigkeit für ihn zu tun hatte.
    »Dann will ich dich nicht länger stören.« Sie war sich seines Körpers so stark bewusst, als sie an ihm vorbeischlüpfte, dass ihre Haut prickelte und eine Gänsehaut ihre Arme überzog.
    »Vielleicht sollte ich tun, was Jack vorschlug, und den Amhas-draoi das Tagebuch überlassen. Zumindest leiden sie nicht jedes Mal unter lächerlichen Anfällen, wenn sie ihre Fähigkeiten gebrauchen.«
    Cat wandte sich um und sah noch, wie er wehmütig den Mund verzog. Sie biss sich auf die Lippe, als sie nach tröstenden Worten für ihn suchte, weil sie wusste, dass sie in beschwichtigenden Reden noch nie sehr gut gewesen war. »Die Amhas-draoi sind die besten der Besten. Krieger und Magier der höchsten Ordnung. Das ist es, was sie tun. Wer sie sind. Du kannst dich nicht mit ihnen vergleichen.«
    Aidan hinkte zu einem umgefallenen Baumstamm, setzte sich darauf und begann mit gequälter Miene seinen Schenkel zu massieren. »Brendan hätte einer von ihnen sein können. Er bat Vater sogar einmal, ihn zum Training bei Scathach nach Sky zu schicken. Aber das lehnte Vater ab. Brendan hat einen ganzen Monat lang geschmollt.«
    Cat lehnte sich an einen Baum und drückte ihren Rücken an die raue Rinde, um dem Gefühl entgegenzuwirken, sich auf gefährlichem Treibsand zu bewegen, das seine Offenheit in ihr hervorrief. Denn plötzlich waren es Aidan und Catriona, die miteinander sprachen, nicht der Earl of Kilronan und Cat die Diebin.
    »Hast du je den Wunsch verspürt, dich ihnen anzuschließen?«, fragte sie und wusste, dass sie schon bis zum Hals in diesem Sand feststeckte. Dass sie riskierte, von Emotionen verschlungen zu werden, die völlig unvernünftig waren und nie zum Vorschein kommen durften.
    »Der Bruderschaft beitreten? Ich?« Ein Ausdruck der Überraschung huschte über sein Gesicht. »Nein. Als Erbe der Grafenwürde kannte ich meine Zukunft. Und Gott sei Dank hat meine peinliche Reaktion auf Magierenergie dafür gesorgt, dass sich nichts an diesem Erbe änderte.«
    Seine unbefangene Antwort ermutigte Cat – sie und der Wunsch, diese kurze Vertrautheit auszunutzen. Ausnahmsweise einmal diejenige zu sein, die Fragen stellte. »Hatte sie bei dir schon immer diese Wirkung? Die Magie, meine ich?«
    Achselzuckend brach er einen trockenen Ast ab und schlug damit auf das Gebüsch. »Mehr oder weniger. Vater meinte, das sei nur Einbildung, und versicherte mir, Übung werde es in Ordnung bringen. Er sagte, ich bemühte mich nur nicht genug. Es war immer ein Streitpunkt zwischen uns.«
    Ein weit verbreitetes Argument. Auch Cat war es vertraut, wenn auch in ganz anderer Form. Ihre Mutter hatte es immer dann benutzt, wenn Cat und ihr Stiefvater sich stritten. Sie bildete sich Dinge ein, pflegte sie zu sagen. Mr. Weston sei ein liebenswürdiger, respektabler Gentleman. Cat sei schwierig. Eigensinnig. Sie bemühe sich nicht genug.
    »Es war aber nicht nur Einbildung, nicht wahr?« Eine Wolke schob sich vor die Sonne und warf ihren Schatten auf die Lichtung. Cat schlang die Arme um ihren Körper und biss die Zähne zusammen gegen den Schmerz, den der Verrat ihrer Mutter immer noch bereitete. Warum hatte sie ihr nicht geglaubt? Warum hatte sie nicht zugehört? Warum hatte es sie nicht mal interessiert?
    Hatte sie ihren zweiten Ehemann wirklich so geliebt? Oder war es eher so gewesen, dass sie Cat zu wenig liebte?
    Und dann war Aidan auf einmal da, sein warmer, starker Körper, sein ruhiger Herzschlag unter ihrem Ohr. Sie verkrampfte sich, aber nur für einen Moment, bevor sie sich der Umarmung überließ und sich an seiner Brust entspannte.
    »Nein, Cat«, antwortete er mit seiner warmen, tiefen Stimme, die an ihren Nervenenden entlang pulsierte, die wund und überfrachtet waren von Gefühlen. »Was ich empfinde, ist keineswegs nur Einbildung.«
    »Oh, entschuldigen Sie! Ich wusste nicht, dass jemand hier war.«
    Cat begann rückwärts aus dem Zimmer zu gehen, aber Daz Ahern hielt sie mit erhobener Hand zurück und schenkte ihr ein wässriges Lächeln hinter seinen dicken Brillengläsern. »Niemand

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