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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Beschützern.«
    »Der Legende nach hielt ein Wärter ewige Wache in der Grabstätte«, erklärte Daz, als habe er es mit einem begriffsstutzigen Kind zu tun. »Jedes Jahr wurde diese Wache in einer rituellen Wachablösung ausgetauscht. Die Karte und der Stein waren der einzige Weg, um Zugang zu erlangen.«
    »Aber wenn die Karte und der Stein verloren sind ...«
    »... ist dort irgendwo noch ein Wächter, der nicht abgelöst wurde«, beendete Aidan ihren Satz mit ernster Miene.
    Ahern wurde unruhig. »Es ist nur eine Hypothese. Niemand weiß, ob der Wandteppich und der Stein etwas anderes als ein großer Schwindel sind oder ob sie überhaupt zu irgendetwas führen.«
    »Mein Vater glaubte daran. Und Brendan auch. Und sie haben es geschafft, sehr viele andere zu überzeugen.«
    »Aber sie sind tot. Alle. Die Amhas-draoi haben es beendet. Die Neun sind tot.«
    »Nicht alle. Das hast du selbst gesagt, Daz. Einer von ihnen hat überlebt. Und er hat seinen Mörder auf unsere Spur gesetzt. Er will das Tagebuch, und er ist bereit zu töten, um es zu erlangen. Jetzt wissen wir, warum.«
    »Aber Brendan hat den Stein doch schon«, wandte Cat ein. »Das stand in dem Brief deines Vaters. Brendan hat den Stein genommen und dein Vater den Wandteppich.«
    »Dann ist Brendan zurückgekehrt, um nach dem Versteck des Wandteppichs zu suchen. Er muss glauben, Vater hätte in seinem Tagebuch festgehalten, wo er ihn versteckt hat.«
    »Brendan?«, fragte Ahern.
    »Es sieht ganz so aus, als wäre mein Bruder doch nicht verschwunden.«
    Daz’ Gesicht fiel in sich zusammen, und seine Hände begannen zu zittern, aber seine Augen funkelten vor Erregung. »Brendan noch lebendig? Könnte das stimmen?«
    Aidan runzelte die Stirn, bevor er mit einer Hand den Stiel seines Weinglases umklammerte, als versuchte er es zu erwürgen. »Oh ja«, sagte er grimmig. »Er ist noch sehr lebendig. Und extrem gefährlich.«
    So nahe er sich heranwagte, schlich er sich an den Besitz, der durch ein spürbares Band von Magierenergie geschützt war, das sich in nördlicher und in südlicher Richtung vor ihm erstreckte. Er hatte Neirin im Wald angebunden, wo der Wallach mit den Hufen im weichen Boden scharrte und das Gebiss seines Zaumzeugs im Licht des tief stehenden Mondes schimmerte.
    Am Rande des Besitzes kauernd, durchdrangen seine Augen das Dunkel ohne Schwierigkeiten. Er sah das panische Davonjagen eines Hasen, das Aufflattern einer Eule und hörte den Todesschrei des Hasen, als er von den messerscharfen Krallen der Eule von oben bis unten aufgerissen wurde. Roch den warmen, süßlichen Geruch von Blut. Tief sog er die Luft ein und ließ sich von dem Geruch des Tods durchströmen wie von einer berauschenden Droge, die ihn stärkte und seine schon nachlassende Entschlossenheit wieder festigte.
    Hinter einer Reihe von Bäumen schimmerten Lichter. Rinder muhten, und irgendwo bellte ein Hund.
    Kilronans Tagebuch befand sich in diesem Haus. Er konnte spüren, wie die darin enthaltenen dunklen Zauber ihm zuraunten und ihn zu sich heranlockten wie eine Abscheulichkeit die anderen. Fast hörte er ihre düsteren Stimmen in dem Wind.
    Er prüfte die Stärke der Schutzzauber. Eine knisternde Flamme schoss an seinen Armen hinauf, doch statt Hitze stieß ein ohrenbetäubendes Summen ihn zurück wie der Tritt eines Pferdes. Er spürte es noch lange danach in seinen Knochen.
    Auf den Fersen hockend, wog er seine Möglichkeiten ab und erhob den Blick zum Himmel, der schwarz wie Samt und von einem fahlen, kalten Licht überzogen war.
    Eine Szene kam ihm in den Sinn. Eine ähnliche Nacht wie diese, kalt und mit einem sanften Wind, der seufzte wie ein Liebender. Der feuchte Geruch von Frühlingsvegetation erfüllte seine Nase.
    Still und geduldig wie jetzt hatte er dagehockt, die Lagerfeuer der Engländer vor sich hinter einem Hügelkamm. Er hatte Ivor angestoßen und auf die Kette der Wachposten gezeigt, in deren Nähe ein wunderschöner weißer Hengst stand, der im Licht des Lagerfeuers rötlich glühte. »Er gehört mir«, hatte er geflüstert, ohne den Blick auch nur sekundenlang von dem rassigen englischen Schlachtross abzuwenden.
    Ivor lächelte und flüsterte zurück: »Der ist eines Prinzen würdig, aber nichts für einen einfachen Soldaten wie dich ...«
    Angestrengt versuchte er, den Namen zu hören, mit dem ihn der Soldat ansprach. Seinen Namen. Aber die Erinnerung verschwand so jäh wie ein plötzlich ausgelöschtes Licht. Als hätte er den Schwertstreich mit

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