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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Erelth« . Ihre Stimme war eine Mischung zwischen Zischen und Fauchen, und ihre starren Augen mit den vertikalen Lidern waren hell wie ausgebleichte Steine.
    »Ich habe dich herbeigerufen.« Aidan hörte die Worte aus seinem Mund kommen, aber seine Stimme war tiefer geworden und von der gleichen unnatürlichen, reptilartigen Langsamkeit. »Vereine dich mit mir. Beziehe deinen Platz in mir.«
    »Mest akordyesh, Erelth« , antwortete der Unsichtbare . » Hwot esh biest mest.« Und dann stieß er seine Faust in Aidans Brust, und sein Körper öffnete sich ohne einen Tropfen Blut. Wieder durchfuhr ihn der Schmerz wie ein atemberaubender Kugeleinschlag, und auch der andere Arm des Unsichtbaren verschwand in Aidans Brust.
    Er bewegte sich nervös, als ihn das Gefühl ergriff, als hätten seine Knochen sich zu Eisen verhärtet, sein Blut sich in Säure verwandelt, und als wären die Gedanken und Erinnerungen, die sein Bewusstsein überschwemmten, nicht die seinen.
    Wut. Raserei. Mord. Hass. Chaos. Zerstörung. Verfall. Tod.
    Die Stimme der Kreatur füllte seinen Kopf mit kreischendem Gelärme wie von Metall an Metall. » Esoest hwot, Erelth. Owgsk vest. Oa hunot.«
    Und als träte es durch eine Tür, ließ sich das Wesen unter seiner Haut nieder. Beherrschte ihn und wurde zu ihm.
    Mit der Hilfe des Unsichtbaren würde Lazarus ein toter Mann sein. Abermals.

18. Kapitel
    C at blieb abrupt am oberen Treppenabsatz stehen.
    Unter ihr, mit einem Ausdruck grimmiger Entschlossenheit auf seinem nach oben gerichteten Gesicht, stieg Lazarus die Treppe hoch. Sein Blick war wie ein Messer an ihrer Kehle, seine Schritte fest und sicher.
    Cat wirbelte herum und rannte zu ihrem Schlafzimmer zurück. Schluchzer schüttelten sie, und das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie die Tür hinter sich zuschlug. Fieberhaft blickte sie sich nach einem Versteck im Zimmer um. Nach irgendetwas, worin sie sich verkriechen konnte und unsichtbar sein würde für den suchenden, mörderischen Blick des unsterblichen Domnuathi .
    Auf den Dielen draußen wurden Schritte laut. Langsame, gemächliche Schritte, als sei Lazarus sich sicher, dass ihm niemand etwas anhaben konnte. Und war es nicht auch so? Wie tötete man jemanden, der schon tot war? Wie konnte man jemanden verletzen, für den Schmerz kaum mehr als eine Lappalie war?
    Sie hatte Daz und Maude in Bewegung gebracht, aber jetzt hoffte sie, dass der alte Mann und die Frau in ihrem Zimmer blieben, während Lazarus hier oben herumstrich. Er wollte nichts von ihnen, ihm ging es nur um das Kilronan-Tagebuch. Cat wünschte, sie könnte es ihm geben. Es ihm einfach überreichen und die Sache ein für alle Mal beenden. Das Einzige, was sie darin entdeckt hatte, waren Kummer und Unglück. Unglück und Elend. Die Seiten schienen diese Emotionen förmlich auszubluten, als läge tiefste Qual in jedem Federstrich der mysteriösen Sprache.
    »Lazarus!«
    Der Schrei zerriss die angespannte Stille in dem großen Haus. Die Schritte hielten inne.
    »Deine Tapferkeit ehrt dich, Kilronan«, ertönte die grimmige Stimme auf der anderen Seite der Tür.
    »Halt ein, du Scheußlichkeit aus Annwn! Dein von Menschenhand gemachtes Leben ist vorüber.« Das war Aidans Stimme – aber bestimmt nicht seine Worte. Nein, diese Worte waren abgehackt und sehr präzise artikuliert. Als drückte sich der Sprecher in einer Sprache aus, die nicht die seine war. » Yntresh esh dea hesh dea tarosvana, not bodsk diwedsk mesk nana.«
    Jede Silbe verriet nur mühsam im Zaum gehaltenen Zorn, und in Cats Kehle, die wie zugeschnürt vor Panik war, stieg ein entsetztes Stöhnen auf. Sie kannte diese Sprache. Sie hatte sie schon einmal gehört, in Aidans Bibliothek, in der Nacht, als er den Unsichtbaren herbeigerufen hatte. Und dieser Mann hier war nicht Aidan. Oder jedenfalls nicht der Aidan, den sie kannte. Was da draußen sprach, war eine Verschmelzung von Mensch und Monster. Aidan musste ein Wesen aus dem Reich der Finsternis gerufen haben, damit es ihm gegen Lazarus beistand. Aber wer könnte der Sieger in einem Kampf zwischen zwei solch unsäglichen Kreaturen sein?
    Ein heftiger Ausbruch von Magierenergie erhellte den Spalt unter der Tür und ließ sogar den Staub in der Luft aufflimmern. Die Holzpaneele bogen sich, der Türknauf rappelte, die Nägel im Holz erglühten rot.
    Dann folgten ein Ruf und ein Schrei, und wieder knisterte die Magierenergie in der Luft und brachte den Gestank von Schwefel mit.
    »Halt ein, verdammt noch mal!« Das

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