Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
»Sie wecken noch die Toten auf mit Ihrem Krach.«
    »Einer ist schon wach«, entfuhr es Cat. »Und er ist irgendwo da draußen, wo Aidan versucht, ihn aufzuhalten.« Sie blickte an Maude vorbei zu Daz. »Bitte, Sir, Sie müssen ihm helfen! Lazarus wird ihn umbringen, wenn wir ihm nicht helfen.«
    Daz legte den Kopf zur Seite. »Lazarus?«
    »Brendans gedungener Mörder, den er von den Toten auferweckt hat. Diese Kreatur hat uns schon in Dublin angegriffen, und jetzt hat sie uns irgendwie hier aufgespürt.«
    »Brendan?«
    »Er ist hinter dem Tagebuch her.«
    Daz zuckte zusammen, er wurde aschfahl im Gesicht, und seine Augen weiteten sich vor Furcht. »Es gibt die Neun nicht mehr. Brendan ist nicht mehr. Die Amhas-draoi haben alle umgebracht. Sie sind nicht mehr, der Traum ist tot. Die Rückkehr des Hochkönigs ist passé wie Brot von gestern.«
    Cat ging zum Bett hinüber, packte Daz am Arm und versuchte, ihn durch pure Willenskraft zum Aufstehen zu bewegen und seinen verwirrten Geist in die Realität zurückzuholen. »Hören Sie auf damit! Hören Sie auf, wie ein verdammter Irrer herumzuschwadronieren und tun Sie etwas!«
    Maude versuchte einzugreifen, aber Cat war über jegliches Verständnis oder Zuhören hinaus. Sie kannte nichts mehr außer Panik und der Furcht, dass es möglicherweise schon zu spät war. Bestimmt waren es Lazarus’ Schritte, die sie auf den Dielen unten hörte. Und natürlich hörte sie auch sein Atmen, als er die Treppe hinaufkam ... und das Tropfen einer bluttriefenden Schwertklinge.
    »Stehen Sie auf, verdammt noch mal!«, schrie sie.
    Endlich kam Daz in Bewegung. Mit quälender Langsamkeit streifte er seine Hose über, blickte sich nach seinem Morgenmantel um und zog ihn an. Zu langsam. Viel zu langsam!
    Beeilen Sie sich!, wollte Cat ihn anschreien.
    Beeilen Sie sich, bevor es zu spät ist .
    »Ich werde es auch ohne deine Hilfe finden, Kilronan. Dein Schweigen wird dir also gar nichts nützen.«
    Aidan wusste, wenn er die Augen schloss, würde der Boden ihn verschlingen. Die Erde würde seinen Kopf bedecken, Wurzeln würden sich in seinem Haar verheddern, und sein Körper wäre nichts anderes mehr als Futter für die Würmer. Deshalb hielt er die Augen offen und auf das Monster gerichtet, das triumphierend auf das Haus zuschritt, während sich sein Kopf an die einzige Antwort auf diesen schweren Ansturm verheerender Magierenergie klammerte.
    Mit einem tiefen, stärkenden Atemzug rief er sich die Worte in Erinnerung, die er zwar nur einmal gelesen, seitdem aber immer wie einen bitteren Geschmack auf der Zunge gehabt hatte. Worte, die die Macht besaßen, einen Unsichtbaren herbeizurufen. Das einzige Wesen, von dem er sich vorstellen konnte, dass es die Fähigkeit besaß, den Wiederauferweckten zu besiegen.
    »Yn-mea esh a gwagvesh. A-dhiwask polth. Dreheveth hath omnhiskwedhea.« Allein das Sprechen bereitete Aidan schon ungeheure Mühe. Die Betonung auf die richtige Silbe zu legen. Die harten Vokale und scharfen Konsonanten richtig hinzukriegen. Sie aus einem klebrigen, wie betäubten Mund und schmalen Lippen herauszupressen. » Skeua hesh flamsk gwruth dea. Drot peuth a galloea esh a dewik lya. Drot peuth a pystrot esh a dewik spyrysoa.«
    Die Worte schienen den Himmel zu überschatten, als hätte irgendein gewaltiges Tier den Mond verschluckt. Und Aidan fror trotz der Hitze, die in seinem Bauch erwachte und in einem feurigen Strom durch seine Arterien und Venen zu seinem Hirn hinaufraste. Aber noch etwas anderes bewegte sich in demselben Strom wie dieses flüssige Feuer. Etwas Fremdes, Mächtiges, das die Last des Vergessens trug.
    Aidan wiederholte den Satz. Und dann noch einmal. Jedes Mal fühlte er, wie der Tod zurückwich und eine neue Existenz mit skelettartigen Fingern winkte. Die Luft verdichtete sich und erschwerte das Atmen. Seine Lungen arbeiteten wie Blasebälge, und trotzdem war ihm so schwindelig, dass sich die Sterne über ihm drehten, und Flecken sein Gesichtsfeld trübten.
    Eine Form nahm am Rande seiner eingeschränkten Sicht Gestalt an. Eine Kreatur, die mehr Schatten als Substanz war, aber von Sekunde zu Sekunde an Masse zunahm. Sie reckte ihren dicken, mit Kehllappen versehenen Hals vor und zurück, als suchte sie den, der sie herbeigerufen hatte.
    Schließlich blieb ihr Blick an Aidan hängen, und ihre Lippen zogen sich zurück und entblößten einen Mund voller rasiermesserscharfer Zähne und eine Zunge, die wie die einer Eidechse aussah.
    »Hwot gelweth mest,

Weitere Kostenlose Bücher