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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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das Gesicht. »Wenn ich dich nicht haben kann und auch keine Sippe, dann will ich wenigstens mit dir in deiner Sippe sein.«
    Fassungslos schaute ich ihn an. »Du willst zu den Lichtdrachen gehören?«
    »Eigentlich nicht, aber da du dort bist, muss ich mich eben damit begnügen.«
    Ich blinzelte unschlüssig. Was mochte Baltic zu mir sagen, wenn ich ihm mitteilte, dass sein meistgehasster Feind, der Wahnsinnige, der für die Vernichtung so vieler Leben verantwortlich war, zu seiner Sippe gehören wollte? Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um über das Unmögliche nachzugrübeln.
    »Gut. Du hältst Thala auf, und ich bringe Baltic dazu, dich in die Sippe aufzunehmen. Abgemacht?«
    »Abgemacht«, sagte er, ergriff mich bei den Schultern und drückte mir einen Kuss auf den Mund.
    »Wenn du das noch einmal versuchst, landet das hier auf deinem Schädel«, knurrte ich und schwenkte den Morgenstern.
    Grinsend wurde er wieder unsichtbar und begab sich mitten ins Kampfgetümmel. Ich schaute ihm unbehaglich nach. Etwa die Hälfte der Drachen lag tot oder verwundet am Boden, und die restlichen kämpften mit einer Wildheit, die mich – und die anderen wohl auch – überraschte. Gerade als Constantine bei Baltic und Gabriel, die beide auf Thala einstürmten, ankam, passierten kurz hintereinander zwei Dinge. Das erste war, dass Drake plötzlich hinter mir auftauchte, eine längliche Ebenholzhülse in der Hand.
    »Du hast es!«, schrie ich.
    »Ja.« Sein Blick glitt zu den Kämpfenden. Offensichtlich hielt er Ausschau nach Aisling.
    »Jim und Aisling sind dort drüben, auf diesem großen Felsen. Holland ist auch da«, sagte ich und zeigte dorthin.
    »Ah.« Er reichte mir zögernd die Schachtel. Sie hatte an der Seite einen langen Lederriemen, den ich mir über die Brust schlang.
    »Oh, danke. Du bist wirklich ein begabter Dieb.«
    »Meine Belohnung?«, fragte er und zog die Augenbrauen hoch.
    Ich drückte mich an die zerstörte Mauer. »Kann das nicht warten, bis sich die Lage hier beruhigt hat?«
    »Nein.« Er streckte die Hand aus.
    Ich griff in die Tasche, zog die Schachtel heraus, die das Phylakterium enthielt, und reichte sie ihm.
    Er öffnete sie und zog erneut die Augenbrauen hoch. »Das Avignon-Phylakterium?«
    »Ja.« Ich warf ihm einen eindringlichen Blick zu. »Ich erwarte von dir, dass du es sicher aufbewahrst, Drake.«
    Er verbeugte sich und steckte es in die Innentasche seines Jacketts. »Ich werde es in Ehren halten.«
    »Das solltest du auch, sonst will Baltic es zurückhaben.«
    Er wollte gerade antworten, aber in diesem Moment ertönte ein Wutschrei von István, und Drake sprang nach draußen, wobei er im Laufen ein Schwert vom Boden aufhob, bevor er sich in den Kampf stürzte.
    »Na, jetzt geht es ja richtig los«, sagte ich und applaudierte leise, als Pavel sich auf zwei blaue Drachen stürzte, die Baltic angriffen.
    »Aber nicht so, wie du glaubst«, sagte eine Stimme hinter mir. »Gib es mir!«
    »Nein«, sagte ich. Mir blieb der Mund offen stehen, als ich Dr. Kostich erkannte, der wutschnaubend auf mich zukam. »Savian hat gesagt, er hätte Sie gefesselt und aus dem Weg geschafft.«
    »Ich bin ein Erzmagier«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und warf mir einen wütenden Blick zu. »Mich schafft niemand aus dem Weg, noch nicht einmal eine so niederträchtige Person wie du mit deiner Schurkenbande. Gib mir sofort das Schwert zurück, sonst wirst du deine Strafe bekommen, und ich schwöre dir, Tully Sullivan, es wird eine Strafe sein, die du lieber nicht kennenlernen willst.«
    »Mein Name ist Ysolde de Bouchier«, sagte ich und straffte die Schultern. »Und es ist Baltics Schwert, nicht Ihres. Sie können mich …«
    Zum Glück gab es in diesem Moment eine Unterbrechung, und ich konnte meinen unangebrachten Vorschlag nicht zu Ende aussprechen. Unglücklicherweise jedoch waren Tod und Zerstörung der Grund für die Unterbrechung.
    Ich flog einige Meter rückwärts, als mich eine Welle aus Luft und Licht traf.
    »Was zum … Das war eine magische Explosion«, sagte ich und stand kopfschüttelnd auf. »Baltic sollte aufpassen, in welche Richtung er sie schickt.«
    »Das war nicht dein fetter Gefährte, der den Zauber verursacht hat.« Kostich erhob sich ebenfalls und klopfte sich den Staub ab. Er blickte mit zusammengekniffenen Augen zu Baltic.
    »Aber das muss er gewesen sein. Nur Magier können arkane Macht so aufrufen.«
    »Es war die Frau«, sagte er, wobei er kaum die Lippen

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