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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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– und zur Überraschung aller – gegen die Wand geknallt. Er rieb sich die Nase und drehte sich mit ungläubigem Staunen zu uns um. »Sie ist echt.«
    »Sie kann nicht echt sein«, sagte ich kopfschüttelnd. »Baltic hat Dauva noch nicht wieder aufgebaut, und außerdem habe ich ihm gesagt, er soll auf den Burggraben verzichten. Das da ist aber ein Burggraben.« Alle blickten auf die Stelle, auf die ich zeigte. »Wir befinden uns in einer Vision des vergangenen Dauva.«
    »Das ist keine Vision«, sagte Baltic nachdenklich und überquerte die Zugbrücke, auf der wir alle standen. Er berührte den steinernen Torbogen.
    »Wenn es keine Vision ist, was ist es dann? Ist es real?«, fragte Aisling und blickte den Ersten Drachen neugierig an. »Kann er etwas so Großes wie ein Schloss aus der Luft entstehen lassen?«
    Der Erste Drache lächelte.
    »Er hat die Drachen erschaffen,
kincsem
«, sagte Drake. »Ein Schloss dürfte da ein Kinderspiel für ihn sein.«
    »Nun«, sagte ich, nachdem ich lange genug darauf gewartet hatte, dass Baltic sich bei seinem Vater dafür bedankte, dass er ihm seinen Herzenswunsch erfüllt hatte, »es ist schrecklich nett von dir, dass du uns die Mühe des Wiederaufbaus ersparst. Danke.«
    Der Erste Drache hörte auf zu lächeln, und mir kam es so vor, als habe sich die Sonne hinter die Wolken zurückgezogen. »Du kannst wählen, ob dieser Ort eine Belohnung oder eine Strafe ist, Tochter.«
    »Du wirst meine Gefährtin nicht bestrafen«, sagte Baltic, aber ich fiel ihm ins Wort.
    »Gut«, sagte ich zum Ersten Drachen. »Du hast mir deinen Standpunkt klargemacht. Ich habe also wieder einmal versagt. Wenn du mir genau sagen würdest, was Baltic tun soll, dann würde ich alles tun, um ihn davon zu überzeugen, dass es in seinem eigenen Interesse ist. Aber bitte, keine geheimnisvollen Kommentare und Hinweise mehr auf Dinge und Ereignisse, an die ich mich nicht mehr erinnern kann, weil ich das ehrlich gesagt alles satthabe.«
    Der Erste Drache senkte die Augenlider, und ich kam mir immer mehr so vor, als stünde ich vor Gericht – und würde von den Marx Brothers verteidigt. »Das Ende ist in greifbare Nähe gerückt, Tochter. Du kannst wählen, welche Gestalt es annehmen soll.«
    »Oh, heilige Maria … Siehst du? Genau diesen mysteriösen Scheiß …« Seine Augen weiteten sich. Ich räusperte mich. »Diese mysteriösen Kommentare machen mich wahnsinnig.«
    »Das ist ja nicht so schwie… aua!« Jim winselte, als Aisling sich zu ihm hinunterbückte und ihm wütend etwas ins Ohr flüsterte.
    »Du weigerst dich also?« Der Erste Drache wandte sich ab und wollte gehen. »Dann sei es drum.«
    »Nein, ich weigere mich nicht!« Ich trat auf ihn zu, aber Baltic hielt mich zurück. »Gefährtin, reg dich nicht auf. Er spielt nur ein Spiel. Er liebt es, mein Glück zu zerstören.«
    »Nun, das werde ich nicht zulassen. Und du hörst mir jetzt mal zu!« Ich schlug alle Warnungen in den Wind und packte den Ersten Drachen am Ärmel, obwohl ich wusste, dass es der schiere Wahnsinn war, mich so von meinem Temperament leiten zu lassen. »Ich habe alles getan, um was du mich gebeten hast, wobei du es nicht mal für nötig befunden hast, mir auch nur ansatzweise eine Erklärung zu geben. Aber ich habe mein Bestes versucht, getan, was ich konnte, und Opfer gebracht, um Frieden zu wahren, aber anscheinend reicht dir das ja alles nicht aus.«
    »Mannomann, schreit sie etwa den Ersten Drachen an?«, fragte Aisling Drake. Mit aufgerissenen Augen sah sie zu, wie ich am Ärmel des Ersten Drachen zerrte.
    »Ich glaube ja«, antwortete Drake. »Ich möchte nicht, dass du das jemals versucht, falls du mit dem Gedanken spielen solltest.«
    »Dazu hätte ich viel zu viel Angst«, gestand Aisling.
    »Ysolde, vielleicht solltest du dich ein wenig beruhigen«, sagte May und trat zögernd auf mich zu. Sie warf einen unsicheren Blick auf den Ersten Drachen und fuhr fort: »Ich glaube, du bist ziemlich aufgeregt.«
    »Natürlich bin ich aufgeregt.« Ich ließ den Ärmel des Ersten Drachen los und fuhr mir durch die Haare. »Er versucht wirklich und wahrhaftig, mich in den Wahnsinn zu treiben.«
    »Baltic?«, sagte May und wies mit dem Kinn auf mich. Anscheinend wollte sie ihm klarmachen, dass er mich aufhalten solle.
    Baltic verschränkte die Arme und lehnte sich an die Mauer von Dauva, sagte aber nichts.
    »Ich will nicht unhöflich sein …«
    »Zu spät«, ertönte eine leise Stimme hinter mir.
    »Aber wenn du enttäuscht

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