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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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in meinen Armen, als ich abwechselnd versuchte, ihn zu umarmen, zu küssen und auf Verletzungen zu untersuchen. »Du bist … äh … weiß.«
    »Weiß? Was redest du da? Oh, mein Gott, sie haben dir auf den Kopf geschlagen, nicht wahr? Mein armer, armer Liebling …« Ich hörte auf, ihm über die Haare zu streicheln und betrachtete erstaunt die weißschuppigen Finger in seinem braunen Haar. Verblüfft hob ich die Hand.
    »Grundgütiger Himmel«, sagte eine schwache Stimme hinter mir. »Ysolde?«
    Ich blickte über die Schulter. Nico, völlig zerschlagen und blutig, rappelte sich auf. Hinter ihm stand Savian und bewegte stöhnend einen Arm. Leider war es Hollands Arm, den die Negrets ihm ausgerissen und damit auf Savian eingeschlagen hatten, aber die Tatsache, dass Savian noch am Leben war, gab mir Hoffnung für Holland. Maura hatte sich wieder in menschliche Gestalt verwandelt und stand ebenfalls auf. Sie war voller Blut und hatte einen benommenen Ausdruck im Gesicht.
    Ich drehte mich um und starrte auf die Kapelle, aber Holland lag halb in der Tür, und es kamen keine weiteren Negrets heraus. Entweder war der Angriff endlich vorüber, oder sie hatten sich vor meinem Zorn klugerweise aus dem Staub gemacht. »Wir müssen den Eingang verschließen. Aber zuerst … Brom, kannst du gehen?«
    »Natürlich kann ich gehen.« Er rieb sich den Kopf und blickte mich unverwandt an. »Sie haben mir doch nur an den Haaren gezogen.«
    »Das muss ich Baltic zeigen. Sonst glaubt er mir nicht«, sagte ich. Ich nahm mein Kind an die Hand und marschierte um den Turm herum zur anderen Seite des Innenhofs.
    »Du bist viel dicker, als ich geglaubt hätte«, sagte Brom, der ein paarmal gegen mich stieß.
    »Ich bin nicht dick, ich bin stattlich«, korrigierte ich ihn. Ich blickte an mir herunter und zuckte versuchsweise mit meinem Schwanz. Er fühlte sich so stark an, als ob ich einen Baum damit umreißen könnte. »Männliche Drachen sind furchterregend in Drachengestalt, Frauen jedoch sind stattlich und immer noch feminin. Was hältst du von meinem Schwanz? Er gefällt mir ganz gut.«
    Nachdenklich blickte er sich um. »Er ist schön. Er hat nicht so spitze Dinger darauf wie auf den Bildern, die Nico und ich im Museum gesehen haben. Er sagte, Sterbliche haben überhaupt keine Ahnung von der Drachengestalt. Sie stellen sie immer mit Flügeln und Pferdeköpfen und so dar.« Er schwieg einen Moment lang. »Dein Kopf ist nicht wie bei einem Pferd.«
    »Natürlich nicht.« Ich holte tief Luft und genoss das Gefühl der Macht, das mich durchströmte.
    »Aber du hast kleine Vorderarme, verglichen mit den hinteren«, fuhr er fort. »Oder sind es alles Beine, wie bei einem Hund?«
    Ich streckte meinen freien Arm aus. Er war normal lang. Ich blieb stehen und betrachtete meine Beine. Es waren Drachenbeine, echte Drachenbeine, die überhaupt nicht menschlich aussahen, stark und kraftvoll und mit weißen Schuppen bedeckt, die in der Morgensonne schimmerten. Ich blickte wieder auf meinen Arm. »Na toll, ich habe kleine, unnütze Arme wie ein T-Rex!«
    »Ich finde sie nicht so schlimm …«, setzte Brom an, aber ich unterbrach ihn und brüllte Baltics Namen, da wir mittlerweile am Fuß der Treppe angelangt waren.
    »Was ist los?«, kam seine Antwort.
    Ich stapfte die Treppe hinauf. »Du hast mir nie gesagt, dass ich ein Mutant sein würde.«
    Er und Pavel standen mit dem Rücken zu uns. Überall lagen Metallkörper herum.
    »Wovon redest du?« Baltic drehte sich um. Sein irritierter Gesichtsausdruck wurde noch irritierter, als er mich sah.
    »Ich hab mickrig kleine Arme! Sie sind überhaupt nicht wie deine! Sie sind winzig! Wie Babyärmchen oder so. Ich kann dir gar nicht sagen, wie schrecklich ich das finde!«
    Pavel, der sich ebenfalls umgedreht hatte, trat vor Überraschung einen Schritt zurück. Er stolperte über einen metallenen Negret und fiel von der Mauer.
    »Siehst du?« Ich wies auf Pavel, der sich wieder aufrappelte. »Pavel ist so entsetzt von meinen armseligen, kleinen Ärmchen, dass er lieber von der Mauer springt, als sie sich weiter anzusehen.« Natürlich wusste ich, dass das Unsinn war, aber ich musste meinem Jammer irgendwie Ausdruck verleihen.
    »Musstest du ausgerechnet jetzt den Zeitpunkt wählen, um zu deiner Drachengestalt zu finden?«, knurrte Baltic und schlug noch ein paar Negrets zurück. »Konntest du nicht abwarten, damit ich dich anleite? Musste es unbedingt jetzt sein? Ich habe zu tun, Gefährtin.«
    »Es ist einfach

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