Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
neu.«
    Eigentlich war es mehr als ein Kratzer gewesen, und der Arzt hatte gesagt, sie müsse noch eine Woche zu Hause bleiben, aber auf ihr Knurren hin hatte er achselzuckend den Schein unterschrieben.
    »Und Abe?«
    »Auf dem Weg der Genesung.« Das hatte die Nachtschwester jedenfalls gesagt, als Mia anonym um drei Uhr morgens angerufen und nach ihrem Partner gefragt hatte.
    Tommys Kinnmuskeln verspannten sich. »Wir kriegen das Schwein, das das getan hat, Mia. Keine Sorge.«
    Nach zwei Wochen war das Schwein, das ihren Partner auf der Straße niedergeschossen hatte, noch immer auf freiem Fuß und prahlte zweifellos damit, dass er einen Cop, der mindestens doppelt so groß gewesen war wie er, erlegt hatte. Eine Woge von Zorn brandete in ihr auf, aber sie kämpfte sie nieder. »Ich weiß. Danke.«
    »Grüß Abe von mir.«
    »Auch das«, log sie. »Ich muss jetzt los. Ich will am ersten Tag nicht gleich zu spät kommen.«
    »Mia.« Tommy zögerte. »Tut mir leid wegen deines Vaters. Er war ein guter Cop.«
    Ein guter Cop.
Mia biss sich auf die Wangeninnenseite. Nur schade, dass Bobby Mitchell kein besserer Mensch gewesen war.
    »Danke, Tommy. Meine Mom hat sich sehr über den Korb gefreut.« Obstkörbe hatten den Küchentisch im kleinen Haus ihrer Mutter beinahe zum Einsturz gebracht – Beileidsbekundungen der vielen Kollegen aus einer langen, langen Karriere bei der Polizei. Drei Wochen nach dem Herzanfall ihres Vaters war das Obst in den Körben verfault gewesen. Ein passendes Ende, würden viele wahrscheinlich sagen, wenn sie ihn wirklich gekannt hätten. Aber kaum einer hatte ihn wirklich gekannt.
    Mia schon. Ein dicker Klumpen entstand in ihrer Kehle, und sie setzte sich den Hut wieder auf. »Ich muss jetzt los.« Sie ging an den Fahrstühlen vorbei und hastete die Treppe, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, nach oben. Dummerweise brachte sie das noch schneller an den Ort, den sie in letzter Zeit gemieden hatte.

Montag, 27. November, 8.40 Uhr
    Er arbeitete in gespannter Stille, fuhr mit der Rasierklinge am Lineal entlang und trennte die ausgefransten Kanten des Artikels, den er aus der
Tribune
gerissen hatte, säuberlich ab.
Feuer zerstört Haus, ein Opfer.
Es war nur ein kurzer Artikel ohne Foto, aber immerhin wurde erwähnt, dass die Doughertys die Besitzer gewesen waren, und daher gehörte er durchaus in sein Album. Er lehnte sich zurück, blickte auf den Bericht und lächelte.
    Er hatte erreicht, was er erreichen wollte. Aus den Worten der Nachbarn, die der Reporter interviewt hatte, war Furcht zu lesen.
Aber warum? Wer macht denn so etwas Schreckliches?
    Ich.
So lautete die Antwort.
Ich mache so etwas. Weil ich will.
    Der Reporter hatte die alte Richter befragt. Sie war eine der Schlimmsten gewesen, war ständig zu den Doughertys zum Tee gekommen, hatte stundenlang geklatscht und getratscht und hatte auf sie beide herabgesehen. »Ich verstehe nicht, was du dir dabei gedacht hast, Laura«, hatte sie einmal naserümpfend gesagt. »Wie kann man nur solche Burschen aufnehmen? Es ist ein Wunder, dass sie dich noch nicht im Schlaf umgebracht haben.« Und die alte Dougherty hatte geantwortet, sie würde das Leben der Jungen verändern. O ja, das hatte sie wahrhaftig getan. Und ihre Veränderung bestand darin, sie beide in die Hölle zu schicken. Ihre Veränderung hatte Shane getötet.
    Shane hatte ihr vertraut. Und sie hatte ihn verraten. Sie war so schuld an seinem Tod, als hätte sie ihn eigenhändig erstochen. Er sah auf seine Hand herab, die er zur Faust geballt hatte, und die Rasierklinge steckte darin wie ein Dolch. Behutsam, um sich nicht zu verletzen, legte er sie hin und zwang seine Gefühle unter Kontrolle.
    Bleib bei den Tatsachen, bleib bei deinem Plan.
Er musste die alte Dougherty finden. Er hätte auf ihre Rückkehr warten sollen. Das Haus abzubrennen, obwohl sie sich nicht darin aufgehalten hatte, war eine Dummheit gewesen. Er war zu begierig darauf gewesen, einzusetzen, was er vorbereitet hatte. Dabei hatte er das Ziel aus den Augen verloren.
    Wann würde sie zurückkommen? Und wie, zum Teufel, sollte er sie nun finden? Sein Blick wanderte wieder zu dem Artikel. Die alte Richter war damals eine Klatschtante gewesen, und manche Dinge änderten sich nie. Wenn jemand wusste, wann die Dougherty zurückkehrte, dann sie. Er lächelte, als ein Plan in ihm Gestalt anzunehmen begann. Er war gerissen genug, die Information, die er brauchte, zu bekommen, ohne dass die Richter Verdacht schöpfte.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher