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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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aufgegeben«, sagte Murphy leise. »Jeder hier will den kleinen Bastard einkassieren.«
    Der Gedanke an Getts, wie er ruhig mit seiner Waffe gezielt und auf ihren Partner geschossen hatte, zog ihr die Eingeweide zusammen, und sie spürte, wie sie erneut zu erstarren drohte. Sie schüttelte das Gefühl ab und trat kämpferisch an ihren Tisch. »Wahrscheinlich hat Stacy sogar meinen Becher gespült.«
    Murphy folgte ihr und ließ sich zwei Tische weiter auf seinen Stuhl fallen. »Das war auch nötig, Mitchell. In deinem Becher … wuchs etwas.« Er schauderte. »Irgendetwas Übles, Unaussprechliches.«
    Mia lehnte den Regenschirm an den Tisch, streifte ihre nasse Jacke ab und verzog das Gesicht, als sich ihre Schulter bemerkbar machte. Sie richtete das Holster unter ihrem Blazer. »Ganz normaler, altmodischer Schimmel.« Sie zog den abgetragenen Filzhut vom Kopf und zuckte innerlich zusammen. Kein Wunder, dass der Typ unten sie für eine Pennerin gehalten hatte. Jacke und Hut sahen aus, als stammten sie von der Heilsarmee. Andererseits – na und?
Du musst aufhören, darüber nachzudenken, was andere von dir halten.
Sie seufzte leise und ließ ihre Frustration an ihrem perfekt aufgeräumten Tisch ab. »Verdammt. So kann ich nicht arbeiten!« Sie stieß gegen einen Stapel Papiere und ordnete wahllos Hefter um. »So! Und wenn sie die Pop-Tarts in meiner Schublade angerührt hat, dann bring ich sie um.« Aber ihr Notvorrat an Toastschnitten war unberührt. »Okay. Da hat sie gerade noch mal Glück gehabt.«
    »Ich bin sicher, sie hat vor Angst nicht mehr schlafen können«, bemerkte Murphy trocken. Er beäugte den Regenschirm. »Seit wann schleppst du so ein Ding mit dir rum?«
    »Der gehört mir nicht. Aber ich muss erst seinen Besitzer finden, um ihn zurückzugeben.« Mia ließ sich behutsam auf ihren Stuhl nieder und warf dabei einen Blick auf den Tisch, der gegen Murphys stieß. »Wo ist dein Partner?«, fragte sie. Murphys Partner war Abes Bruder Aidan. Mia freute sich nicht auf die Begegnung, denn sie fürchtete den Vorwurf in seinem Blick.
    »Im Leichenschauhaus. Wir haben gestern Nacht einen Doppelmord reinbekommen. Er hat beim Münzenwerfen gewonnen, also muss ich jetzt die Familien benachrichtigen.« Murphy verengte plötzlich die Augen. »Du kriegst Besuch.«
    Mia wandte sich um und unterdrückte ein Stöhnen, als ein Schmerz durch ihre Schulter schoss. Aber einen Moment später war ihre Schulter vergessen. Denn mit einem Blick, der jeden Serienmörder in die Flucht schlagen würde, kam Staatsanwältin Kristen Reagan auf sie zu. Zufällig auch Abes Frau. Aus Schuldgefühlen hatte Mia zwei Wochen lang Abes Familie gemieden. Doch nun musste sie sich ihr wohl stellen. Unsicher erhob sie sich und wappnete sich innerlich gegen das, was kommen würde. »Kristen.«
    Kristen Reagan zog die Brauen hoch und presste die Lippen aufeinander. »Du lebst also doch noch.«
    Die Frau hatte jedes Recht der Welt, wütend zu sein. Kristen wäre Witwe gewesen, wenn die Kugel nur einen Zentimeter tiefer in Abes Bauch gedrungen wäre. Mia holte Luft. »Sag es einfach.«
    Aber Kristen schwieg und musterte sie stattdessen auf eine Art, die Mia kaum aushielt und sie an verärgerte Nonnen und schmerzende Handflächen erinnerte. Schließlich seufzte Kristen. »Du alberne Kuh«, murmelte sie. »Was, denkst du denn, will ich sagen?«
    Bei der sanften Stimme richtete Mia sich kerzengerade auf. Der barsche Ton war ihr lieber, denn sie wusste, dass sie ihn verdiente. »Ich habe nicht aufgepasst. Und deswegen musste Abe dafür zahlen.«
    »Er hat mir erzählt, dass ihr in einen Hinterhalt geraten seid. Er hätte sie auch nicht gesehen.«
    »Aber ich stand anders. Ich hätte sie sehen müssen. Ich hatte …«
Anderes im Kopf.
»Ich habe nicht aufgepasst«, wiederholte sie steif. »Es tut mir furchtbar leid.«
    Kristens Augen blitzten auf. »Glaubst du wirklich, dass er dir die Schuld gibt? Dass
ich
dir die Schuld gebe?«
    »Solltet ihr. Ich würde es.« Sie hob zaghaft eine Schulter. »Tue ich.«
    »Dann bist du wirklich eine alberne Kuh«, fauchte Kristen. »Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, Mia. Nachdem man dich behandelt hat, bist du einfach verschwunden. Wir haben dich überall gesucht, aber nirgends finden können. Wir dachten, dir wäre etwas passiert – du wärst vielleicht sogar tot. Abe ist außer sich vor Sorge. Und die ganze Zeit hast du dich einfach irgendwo verkrochen und dir selbst leidgetan?«
    Mia blinzelte. »Es … es

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