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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Tisch. »Ta-daaa!«
    »Wieso komme ich mir gerade vor wie Pandora?«, murmelte Dana und hob den Deckel. »Oh, Mia.« Sie hob den Blick, und Mia sah, dass sie es endlich verstanden hatte. »Wenigstens weißt du jetzt Bescheid. Jedenfalls was den Jungen angeht.«
    »Ich habe die Kiste in Bobbys Schrank gefunden, als ich Klamotten suchte, in denen er begraben werden sollte. Ich habe sie allerdings erst aufgemacht, als ich vom Friedhof zurückkam. Ich wollte ursprünglich seine Marke reintun.«
    Mit großem Zeremoniell war Bobby Mitchells Abzeichen ihrer Mutter am Grab übergeben worden – mitsamt der amerikanischen Flagge, die über seinem Sarg gelegen hatte. Annabelle Mitchell hatte sich mit hagerem, frühzeitig gealtertem Gesicht zu Mia umgedreht und sie ihr wortlos in die Hand gedrückt. Zu verblüfft, um zu reagieren, hatte Mia beides angenommen. Die gefaltete Flagge lehnte nun an ihrem Toaster, wahrscheinlich mit Brotkrümeln in den Kniffen, aber abgesehen von einem anerzogenen Widerwillen, die amerikanische Flagge zu besudeln, war sie Mia herzlich egal.
    Sie deutete mit dem Flaschenhals auf die Kiste. »Aber stattdessen fand ich das da.«
    Dana holte das Foto heraus. »Verdammt, Mia. Er sieht genauso aus wie du auf Babyfotos.«
    Mias Lachen klang hohl. »Bobby hat starke Gene gehabt.« Sie trat neben Dana und blickte auf den pausbäckigen Jungen, der, ein rotes Spielzeugauto in der Hand, auf einem Schaukelpferd saß. Den Jungen, den sie nie gesehen hatte, obwohl sie seinen Namen und seinen Geburtstag kannte. Und seinen Todestag. »Und es muss ja wie meine Babyfotos aussehen. Das war unser Schaukelpferd – meins und Kelseys. Bobby hat uns auch darin fotografiert.«
    »Das ist ziemlich ekelhaft.« Danas Worte klangen sanft, aber ihre Lippen waren zu einer geraden Linie zusammengepresst. »Aber schließlich wussten wir ja, dass er so war.«
    Nur Dana und sie wussten es. Dana, sie und Kelsey. Und vielleicht Mias Mutter. Aber Mia war sich nicht sicher, was ihre Mutter tatsächlich wusste. Sie starrte auf das Gesicht des kleinen Jungen. »Er hat genau wie ich Bobbys blondes Haar und die blauen Augen. Und wie sie, wer zum Teufel sie auch ist.«
    »Du hast sie in den vergangenen zwei Wochen also zu finden versucht. Das hatte ich mir schon gedacht.«
    Sie
war die Fremde gewesen, die Mia auf dem Begräbnis ihres Vaters gesehen hatte. Eine junge Frau mit blondem Haar und runden blauen Augen …
genau wie ich.
Einen kurzen Augenblick war es ihr vorgekommen, als würde sie in einen Spiegel sehen. Und dann hatte diese Frau den Blick gesenkt und war in der Menge der Polizisten, die dem Toten ihren letzten Respekt erwiesen hatten, verschwunden. Dana hatte sich auf die Suche begeben und es Mia überlassen, die Beileidsbekundungen eines jeden anwesenden Cops entgegenzunehmen.
    Und das war für sie das Schwerste gewesen: Dazustehen, Hände zu schütteln und den Leuten zuzuhören, die ehrfurchtsvoll erzählten, dass ihr Vater ja ein ach so guter Cop gewesen war. Ein guter Cop, ein guter Mann. Wie in aller Welt kam es bloß, dass all diese Leute so verblendet waren?
    Als die letzte Uniform verschwunden war und Mia mit ihrer Mutter allein am Grab gestanden hatte, war Dana zurückgekommen und hatte stumm den Kopf geschüttelt. Die Frau war fort. Ein Blick zu ihrer Mutter hatte ihr alles gesagt, was sie wissen musste. Auch Annabelle Mitchell hatte sie gesehen. Aber anders als Mia hatte ihre Mutter nicht im Geringsten überrascht gewirkt. Und wie schon so oft in ihrem Leben hatte ihre Mutter sich ihr gegenüber sichtlich verschlossen. Sie hatte nicht über diese Frau oder den kleinen Jungen reden wollen. Dieser verdammte Grabstein.
Liam Charles Mitchell, geliebter Sohn.
    »Ich bin bloß froh, dass du sie auch gesehen hast. Sonst hätte ich gedacht, ich müsse zum Seelenklempner.«
    »Keine Sorge, Mia. Du hast sie dir nicht eingebildet. Sie war da.«
    »Ja, ich weiß. Und später auch.«
    Dana riss die Augen auf. »Sie ist zurückgekommen?«
    »Ein paarmal sogar. Sie spricht nicht, sie sieht mich nur an. Und ich bin nie nah genug, um sie mir zu schnappen. Ich schwöre dir, Dana, sie treibt mich in den Wahnsinn. Und ich bin sicher, dass meine Mutter weiß, wer sie ist.«
    »Aber sie sagt es dir nicht.«
    »Nein. Die gute Annabelle. Immerhin habe ich sie so weit gebracht, dass sie mir von dem Jungen erzählt hat.« Sie stellte ihr Bier ab, weil es plötzlich zu bitter schmeckte. »Ich muss es Kelsey sagen. Sie muss es wissen.«
    Sie

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