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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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okay.«
    Abe öffnete die Tüte, und sie wusste, dass alles verziehen war. »Du willst doch wohl nichts, oder?«
    »Ich habe meinen Anteil schon auf dem Weg hierher gegessen. Falls die Schwester fragt – in der Tüte sind Polizeifotos.«
    Er warf einen flüchtigen Blick zur Tür. »Kannst du sie hören?«
    Sie grinste breit. »Ich dachte, die können dir keine Angst einjagen.«
    »Ich habe gelogen. Die Nachtschwester ist der wahre Antichrist.« Er nahm sich ein Stück von dem Naschwerk und lehnte sich zurück. »Jetzt erzähl mir von dem Fall. Und lass ja nichts aus.«

Montag, 27. November, 23.15 Uhr
    Penny Hill war nicht zu Hause.
Warum ist sie nicht zu Hause?
Er blickte auf seine Uhr, dann konzentrierte er sich wieder auf das Haus, das er in der Nacht zuvor sorgsam ausgekundschaftet hatte. Gestern war sie da gewesen und gegen elf ins Bett gegangen. Nun war er zurückgekommen und wollte spielen, aber sie war nicht da! Im Schutz der dichten Büsche vor dem Haus spähte er ins Fenster. Dort war nur ein großer Hund, der auf dem Wohnzimmerboden schlief. Er presste die Kiefer zusammen.
    Nun hatte er drei Möglichkeiten: Er konnte morgen zurückkommen. Er konnte das Haus ohne sie abfackeln. Oder er konnte geduldig warten.
    Er dachte über die Optionen nach. Über die Risiken, gesehen zu werden. Über die Erregung der Jagd, das unglaubliche Gefühl der Macht. Beim letzten Mal hatte er zu schnell getötet, weil ihm das Feuer wichtiger war. Aber heute wollte er etwas mehr. Er dachte mit einem wohligen Schauder an die kleine Caitlin. Er konnte sich noch gut erinnern, welch eine Energie durch seinen Körper geströmt war. Es war wie ein Rausch gewesen.
    Und diesen Rausch wollte er noch einmal erleben. Die absolute Macht über Leben und Tod!
    Und Schmerz. Er wollte, dass diese Schlampe große Schmerzen litt. Er wollte, dass sie um Gnade flehte.
    Er wollte, dass Penny Hill bezahlte. Er lächelte leicht. Er würde warten. Er hatte Zeit. Alle Zeit dieser Welt. Sie nicht. Sie konnte nur noch bis zehn zählen und zur Hölle fahren.

Montag, 27. November, 23.25 Uhr
    Mia stieg die Treppe zur ihrer Wohnung hinauf. Sie hatte gehofft, nach einer Stunde Laufen ruhiger zu sein, aber stattdessen war sie noch immer rastlos, vollkommen verschwitzt, und ihre Schulter pochte wie verrückt. Als sie die Tür aufdrückte, spürte sie sofort den Unterschied. Die Luft war warm und roch nach … Erdnussbutter?
    »Nicht schießen. Ich bin’s nur.«
    Mia stieß erleichtert die Luft aus. »Verdammt, Dana. Ich hätte dich verletzen können.«
    Ihre beste Freundin saß an ihrem kleinen Esstisch und hielt die Hände hoch. »Okay, okay, ich ersetze dir die Erdnussbutter.«
    Mia schloss die Wohnungstür und legte den Riegel vor. »Haha. Keiner mag einen toten Komiker. Wann bist du wieder nach Hause gekommen?« Dana und ihr Mann waren mit ihren Pflegekindern an Marylands Ostküste gefahren, um Thanksgiving bei Ethans alten Freunden zu verbringen.
    »Gestern gegen Mitternacht. Oh, und es war
so ein
Spaß, die Kinder heute Morgen für die Schule fertig zu machen. Ethan und ich haben sie in den Schulbus gesetzt und sind erst mal wieder ins Bett gegangen.«
    Mia holte zwei Bier aus dem Kühlschrank. »Und mit Ethan ins Bett zu gehen ist ja
so
anstrengend.«
    Dana grinste. »Ich werde es vermutlich überleben.« Sie lehnte kopfschüttelnd das Bier ab. »Nein, danke. Passt nicht zur Erdnussbutter.« Sie wartete, bis Mia sich gesetzt hatte. »Du hast dich auf keine meiner Nachrichten gemeldet. Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    »Willkommen im Club.« Dann seufzte sie, als sie Verärgerung in Danas Miene sah. »Tut mir leid. Mein Gott, ich komme mir vor wie eine kaputte Schallplatte. Tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid.«
    Dana zog eine Braue hoch. »Und – bist du damit durch für heute?«
    »Ja.« Es kam maulig und kindisch hervor, was sich, wie Mia fand, genau richtig anfühlte.
    »Okay. Hör zu. Ich wollte bloß schnell nach dir sehen. Mich vergewissern, dass du nicht tot bist oder so ähnlich. Niemand mag eine tote Schmollbacke. Also – was hast du die vergangenen zwei Wochen mit dir angestellt, Mia – außer mir und anscheinend allen anderen aus dem Weg zu gehen?«
    Mia nahm einen großen Schluck aus der Flasche, ging dann zu ihrer Küchenzeile und holte … die Kiste hervor. Es war eine schlichte kleine Holzkiste ohne Etikett oder Bemalung. Und es war unglaublich, dass eine so kleine Kiste so wehtun konnte. Sie stellte sie vor Dana auf den

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