Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)
arbeiten. Und – noch etwas – ich kann es nicht gutheißen, dass du Jamilah zum Shoppen überredet hast. Sie hat hier genug zu tun.“
Wie bitte?
„Ich habe sie nicht überredet. Aber ich war froh, dass sie mich mit in die Stadt genommen hat. Denn ich hatte in der Tat nicht die richtigen Sachen dabei. Und wer weiß, wann Sie mir erlaubt hätten, einmal einen Tag freizunehmen. Mir ist bewusst, dass Sie mich nur deshalb hierher gebracht haben, damit ich zu Hause keinen Schaden anrichte.“
Nadim kämpfte hart gegen seinen Drang an, Iseult fest gegen seinen viel zu heißen Körper zu ziehen und sie auf höchst unkonventionelle Art zum Schweigen zu bringen. Er konnte einfach nicht glauben, dass sie innerhalb weniger Minuten seinen Puls auf hundertachtzig und sein Blut fast zum Kochen bringen konnte.
Die sexuelle Spannung zwischen ihnen war so greifbar, dass es auch jeder andere, der im Raum gewesen wäre, bemerkt hätte. Und seine Hoffnung, dass Iseult O’Sullivans Reize hier in Merkazad keine Wirkung auf ihn haben würden, war einfach nur lächerlich gewesen. Den ganzen Tag über hatte er nur an sie denken können, obwohl er jede Menge zu tun gehabt hatte. Und nun stand er hier, dicht vor ihr, und hätte ihr am liebsten den albernen Pferdeschwanz gelöst, um ihr üppiges Haar über ihre schmalen Schultern fallen zu sehen.
Dass Iseult diese Gefühle in ihm wachrief, war ihm nicht nur nicht recht, es war auch absolut unangemessen. Denn es kam für ihn überhaupt nicht infrage, eine Affäre mit einer Angestellten zu haben. Und dazu noch mit einer, die so gar nicht seinem Frauentyp entsprach.
Er kam noch näher an sie heran und stellte zufrieden fest, dass sie daraufhin errötete. Dann zischte er eindringlich durch die Zähne: „Ich heiße Nadim . Niemand hier nennt mich Scheich . Und du hast sehr wohl freie Tage, die du nach Lust und Laune in Merkazad City verbringen darfst. Aber ich möchte nicht, dass du meine Leute von der Arbeit abhältst. Verstanden?“
Noch ehe Iseult irgendetwas darauf erwidern konnte, machte er auf dem Absatz kehrt und hastete hinaus auf den heißen, staubigen Hof.
Iseult schwankte plötzlich und ließ sich schnell in einen der weichen Sessel fallen. Was war das nur gerade gewesen? Hatte sie es sich wirklich nur eingebildet – oder war er kurz davor gewesen, sie zu küssen ? Es hatte so eine merkwürdige Spannung zwischen ihnen geherrscht, voller Sinnlichkeit und – ja – voller Leidenschaft.
Aus dem anfänglichen Kribbeln war ein aufgeregtes Klopfen geworden, das seinen Ursprung zwischen ihren Schenkeln zu haben schien.
Und das sich nicht so schnell wieder beruhigen ließ.
Sie musste diesem Mann künftig aus dem Weg gehen, egal, was ihre plötzlich erwachte Weiblichkeit davon hielt. Und sie konnte nur beten, dass Nadim die Angelegenheit genauso sah und von weiteren Überraschungsbesuchen absah.
Zu Iseults größter Enttäuschung wurden ihre Gebete erhört: In den folgenden zwei Wochen sah sie den Scheich kein einziges Mal. Irgendwo hatte sie aufgeschnappt, dass er und Pierre wohl wieder nach Europa gereist waren.
Sie hatte sich mittlerweile gut eingelebt. Die Arbeit in den Ställen ging ihr gut von der Hand, und sie fühlte sich nicht mehr so einsam, wie am Anfang. Die anderen Angestellten behandelten sie mit Respekt, und mit wem sie sich auch unterhielt, jeder lobte Nadim als einen wunderbaren Chef. Iseult war überrascht darüber, dass er sich eigentlich erst in den letzten Jahren im Rennsport einen Namen gemacht hatte – wo doch bereits sein Vater dieses Gestüt aufgebaut hatte. Sie fragte Jamilah danach, doch diese antwortete ungewohnt knapp. Und irgendwie traute sich Iseult nicht, weiter nachzuhaken. Denn niemand sollte merken, dass sie sich insgeheim für den Scheich und dessen Geschichte interessierte.
Eines Nachmittags, nach getaner Arbeit, schlenderte Iseult zum Trainings-Gelände herüber, um Devil’s Kiss zu begutachten. Sie kam an einem eingezäunten Stück Weide vorbei, an dessen Gatter sich eine Traube von Menschen gebildet hatte. Einen der Männer, Alain, kannte sie als einen Mitarbeiter von Pierre. Er unterhielt sich lautstark mit dem anderen Pferdetrainer darüber, dass sich die Arbeit mit dem neuen Fohlen ziemlich schwierig gestaltete.
„Darf ich ihn mir mal ansehen?“, fragte Iseult in die Runde und erntete überraschte Gesichter bei allen Umstehenden.
Alain zuckte mit den Achseln. „Meinetwegen. Aber versprich dir nicht zu viel davon. Das
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