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Heiss wie der Sommer

Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Er würde Tess lieben wie eine leibliche Tochter und ihr das Reiten und Angeln beibringen und ihr zeigen, wie man etwas reparierte, das kaputtgegangen war.
    Und Tess würde unter seiner Anleitung auf eine Weise aufblühen, die ihr Lily nicht bieten konnte, wenn sie beide allein den Kampf gegen den Rest der Welt führen mussten.
    Du begibst dich auf dünnes Eis
, meldete sich eine warnende Stimme in ihrem Kopf. Es war die Stimme, die sie am Abend zuvor davon hatte abhalten wollen, mit Tyler auszugehen. Die Stimme, die
nie im Leben
diese Dinge aussprechen würde, die Lily hinausgeschrien hatte, als sie beide sich liebten.
    Der Eistee brachte ihr nicht die erwünschte Abkühlung, die ihren Fantasien ein Ende hätte setzen können. Also träumte sie weiter. Sie stellte sich vor, wie Tyler am Abend vor Weihnachten in letzter Minute Geschenke zusammenbaute und wie die am Weihnachtsmann zweifelnde Tess sie am nächsten Morgen unter dem Baum finden würde.
    Sie stellte sich vor, wie sie ihm unter der Dusche den Rücken schrubbte, und sogar, wie sie seine Hemden bügelte.
    All das fühlte sich gut an.
    Trotzdem versuchte ihre vernünftige Seite, sich wieder Gehör zu verschaffen.
Und nichts davon wird jemals Wirklichkeit werden. Du quälst dich damit nur selbst.
    Ihre unvernünftige Seite gewann die Oberhand.
    Als der Brotteig auf mehrere Backformen verteilt war, verließen sie gemeinsam die Küche, um auszureiten. Wieder kehrten Lilys Gedanken zu Tyler zurück, und sie malte sich aus, wie er für Tess ein Pferd sattelte, ihr beim Aufsitzen half, die Höhe der Steigbügel korrigierte und ihr ganz ruhig erklärte, wie sie die Zügel halten musste …
    Und dann würde er Lily auf ein anderes Pferd helfen und sich hanz dicht hinter sie setzen, um sie in seine starken Arme schließen zu können.
    Sie konnte fast seine Erregung spüren, wie er sich an sie drückte.
    Wenn wir allein sind
, flüsterte er ihr ins Ohr,
werde ich das mit dir machen …
    „Alles in Ordnung?“, fragte Kristy und riss sie aus ihrem Tagtraum. „Du bist so rot im Gesicht. Dir ist doch nicht schlecht, oder? Oder bekommst du Panik?“
    Lily war nicht schlecht, und sie verspürte auch keine Panik, obwohl sie auf einem echten, lebenden Pferd saß. Tatsächlich hatte Kristy ihr ein so altes Tier gegeben, dass es sich bislang noch nicht mal von der Stelle gerührt hatte, während alle anderen Tiere – auch Tess’ Pony – sich darüber freuten, sich auf der Weide bewegen zu können.
    Sogar die kleine Bonnie, die vor Kristy im Sattel saß, grinste freudig und hielt mit ihren winzigen Händen den Sattelknauf umfasst.
    „Nein, nein, alles in Ordnung“, beteuerte Lily und brachte ein Lächeln zustande.
Ich bin nur so verdammt scharf, weiter nichts.
    „Dann ist ja alles gut“, sagte Kristy und war sichtlich beruhigt.
    Sie beendeten den Ausritt und brachten die Pferde in den Stall, als auch Logan und Dylan von einem Ausritt zurückkehrten. Der Junge, den sie tags zuvor in Tylers Begleitung im Supermarkt gesehen hatte, folgte den beiden auf einem dritten Pferd.
    Lily war sozusagen mit Logan und Dylan aufgewachsen, sodass sie von den beiden überschwänglich begrüßt wurde. Logan sprang mit einem Satz von seinem Pferd, legte die Hände um ihre Taille und wirbelte sie herum, dann gab er ihr einen schmatzenden Kuss auf die Wange. Sie hatte noch nicht ganz das Gleichgewicht zurückerlangt, da wiederholte Dylan das Ritual.
    Beide nahmen sie ihren Tieren die Sättel ab und ließen sie im Pferch frei laufen.
    „Wo ist eigentlich Tyler?“, fragte irgendwer, als die Gruppe sich geschlossen dem Haus näherte.
    Der Brotteig war aufgegangen und damit bereit für den Backofen, wie Briana erklärte. Kristy und sie hatten alles so geplant, dass das Brot zum Abendessen fertig sein würde.
    Inzwischen war Lily zu dem Entschluss gelangt, dass sie und Tess für den Rest des Tages so tun konnten, als würden sie beide zu dieser Familie gehören. Danach konnten sie immer noch in die Realität zurückkehren.
    Logan und Dylan sahen sich kurz an, aber es war der Junge – Davie, wenn Lily das richtig in Erinnerung behalten hatte –, der die Frage nach Tylers Verbleib beantwortete.
    „Vielleicht ist der Truck fertig“, sagte Davie, der ein wenig betrübt klang, „und er ist hingefahren, um ihn abzuholen.“
    Dylan klopfte dem Jungen auf die Schulter und sagte etwas zu ihm, das Lily nicht verstand, das ihm aber ein zaghaftes Lächeln entlockte.
    Die Brote waren genau rechtzeitig

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